Gelenknock 2882m - Der Wackelkandidat


Publiziert von georgb , 28. August 2015 um 09:34.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:27 August 2015
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ahrntal-Luttach-Weißenbach-Parkplatz zur Riesa Alm
Kartennummer:tabacco Sand in Taufers

Er ist ein unscheinbarer Gipfel, der Gelenknock und eigentlich unschwierig zu besteigen, aber selten habe ich mich auf so wackligem und haltlosem Untergrund bewegt. Das macht ihn irgendwie trotzdem zu einer Besonderheit.
Auch der Zustieg durch das Mitterbachtal hat seinen eigenen Reiz, wenn man die Einsamkeit liebt. Kaum ein Tal ist so weltvergessen und unbekannt, obwohl sogar ein markierter Weg bis zum Stabeler Höhenweg existiert und zu Beginn an der Riesa Alm auch eine kleine Jausenstation. Weiter als bis dorthin bewegen sich außer uns heute aber nur Rindviecher. Am oberen Boden angekommen führt eine alte Steiganlage links durch die steile Flanke zum Höhenweg auf ca 2400m. Ab hier ändert sich der Charakter der Wanderung, jetzt bewegen wir uns auf Granit. Viele Platten führen komfortabel durch das Blockgelände, doch schon hier wackelt es gelegentlich und der Weg muss immer wieder ausgebessert werden, der Klimawandel hinterlässt Spuren.
An der Scharte wenden wir uns nach links, über den Nordgrat geht es laut Führer ohne Schwierigkeiten hoch, 2er Gelände ist es trotzdem!? Dazu äußerst instabil, so mancher Riesenbrocken schaukelt unter unseren Füßen, unheimlich! Glücklich am Gipfel wählen wir als Abstieg den Westgrat, "su rocce sicure"!? Doch auch hier müssen wir jeden Tritt gut prüfen, ganze Platten kommen in Bewegung, durchaus objektiv unsicheres Gelände! Wir sind heilfroh wieder an der Gelenkscharte angekommen zu sein, dieser Berg wird uns nie wiedersehen ;-) .
So steigen wir lustig zurück über den bestens angelegten Stabeler Weg und weils so schön ist auch noch ein Stück weiter Richtung Osten. Eine steile Wiesenschneise haben wir schon beim Aufstieg ausgemacht, doch bei näherem Hinsehen entpuppt sie sich als unangenehm rutschig und unter dem Gras haben sich tückische Steine versteckt. Sehr vorsichtig, Schritt für Schritt quälen wir uns hinab zu den grasenden Kühen. Erst hier wird der Schritt wieder locker und bald sind wir zurück in der Zivilisation, mit festem Boden unter den Füßen.

Tourengänger: georgb


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Kommentare (2)


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ADI hat gesagt:
Gesendet am 28. August 2015 um 10:12
Hallo, Georg!

Schöne, interessante Individualtour!

VLG!

ADI

georgb hat gesagt:
Gesendet am 28. August 2015 um 12:30
Individualtour ist nett gesagt! Schön allerdings nur bis zur Scharte ;-)
Grüße Georg


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