Über Ellmauer Tor und Kopftörl (2.5 Tage)


Publiziert von da_miche , 27. August 2015 um 13:12. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Kaiser-Gebirge
Tour Datum:23 August 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-T 
Zeitbedarf: 3 Tage
Strecke:siehe Wegpunkte
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Griesenau durchs Kaisertal (Mautstraße - 4 EUR bei Anfahrt vor 1700).
Zufahrt zum Ankunftspunkt:siehe oben
Unterkunftmöglichkeiten:Stripsenjochhaus, Gruttenhütte.
Kartennummer:Kompass Nr. 9

Schöne 2.5 Tagestour im Wilden Kaiser, auch kompatibel mit längerer Anfahrt am ersten Tag.

Vom Parkplatz an der Griesner Alm geht es unkompliziert ca. 1.5 Stunden zum Stripsenjochhaus. Auf dem Weg passieren wir den Abzweig zur Steinernen Rinne den wir am nächsten Tag nehmen wollen. Den ganzen Aufstieg über bietet sich ein wundervoller Blick auf die Steinerne Rinne und den Eggersteig - unser Weg für den nächsten Tag. Diese erste Übernachtung hat sich für uns gut angeboten da wir mit 7.5 Stunden Anfahrt (auch dank Stau) erst spät los konnten. Den Abstecher auf den Stripsenkopf haben wir dann unterlassen und lieber gut zu Abend gegessen.

Am nächsten Morgen ging es direkt nach dem Frühstück los. Der Abstieg zum Abzweig ging schnell, auf dem Weg grasten ganz unbeeindruckt ein paar Gemsen. Vor dem Eggersteig entschieden wir uns die Helme aufzuziehen, das Gestein in der Gegend ist doch tendentiel eher bröselig. Der Eggersteig passiert ohne größere Probleme einen Felsbauch. Die Seilversicherung hilft, ist aber sicherlich nicht durchgehen notwendig. Der Weg geht nahtlos in die Steinerne Rinne ein. Auch hier sind stellenweise Stahlseite gebohrt die aber eher dem bequemen Aufstieg dienen als wirklich sicherheits relevant zu sein. Erst zieht sich die Rinne steil, dann nach und nach abflachend in leichtem Gehgelände auf das Ellmauer Tor zu.

Am Ellmauer Tor folgen wir dem Wegweiser zur Hinteren Goinger Halt. Die Rucksäcke lassen wir am Abzweig liegen und besteigen in kurzer Zeit und mit stellenweiser Zuhilfenahme der Hände den wunderschönen Aussichtsgipfel. Am Abend entdecken wir in einem Tourenbuch dass auch die Vordere Goinger Halt von dort aus leicht mitzunehmen gewesen wäre.

Vom Ellmauer Tor steigen wir anschließend ein gutes Stück ab in Richtung Jubiläumssteig. Unterwegs ist eine Abzweigung nach Rechts bei einem Felsblock leicht zu übersehen, die Spuren im Kar sind leicht irreführend. Für ein kurzes Stück hilft uns ein Stahlseil beim Abstieg bevor wir zur Abzweigung zum Steig kommen. Hier warnt das übliche Schild vor den Alpinen Gefahren im Steig.

Obwohl der Steig mittlerweile gut errodiert ist, ist er dank Eisenhilfen (2 Leitern und vereinzelten Tritten) und Stahlseil gut und sicher zu durchqueren. Auf das KS-Set haben wir verzichtet, nur den Helm zogen wir wieder auf um Steinschlag von anderen Wanderern nicht direkt abzubekommen. Der Steig zieht sich wundervoll, großteils auf der gleichen Höhe, an der Wand entlang. Wir erreichen wieder Gehgelände und unmittelbar nach der nächsten Kurve liegt die Gruttenhütte direkt vor uns - unser Ziel für die Nacht. Wir sind nach 5.5 Stunden vom Stripsenjochhaus angekommen,auf Grund von angesagtem Gewitter haben wir nur wenige Pausen gemacht.


Leider ist der letzte Tag verregnet. Der geplante Aufstieg auf die Ellmauer Halt und der Abstieg über die Rote Rinn Scharte zum Stripsenjochhaus und zum Auto wird gestrichen. Auch auf der Hütte wird von der Jägerwand und der Scharte abgeraten. Statt dessen entscheiden wir uns auf die diretissima über das Kopftörl (in der Karte als Weg 825 bezeichnet). Der Aufstieg beginnt direkt an der Hütte (rechts halten Richtung Hoher Winkel) und erreicht bald, nachdem wir ein Schotterfeld durchquert haben, den Steig der wieder gut mit Stahlseilen versichert ist.

Der Fels ist trotz Nässe angenehm griffig und der Aufstieg geht gut vonstatten. Nach der Passage eines offenen Tunnels (ein bisschen wie der Gang in der Kuppel vom Petersdom) erreichen wir das Kopftörl und können in die ca. 60 Grad Schuttrinne hinab blicken. (Die Wirtin vom Stripsenjochhaus hat uns von diesem Weg abgeraten - auch bei Trockenheit - aber das ist wohl eine Frage des persönlichen Geschmacks.) Der Abstieg ist durchwegs mit Seilen versehen, Anfangs sind die auch sehr willkommen, später, auf dem Geröll, surfen wir einfach ab. Gemsen über uns schicken so manchen Stein herunter, so dass ein Helm in dieser Passage wieder angebracht ist.

Bald verflacht das Gelände und wir erreichen den ersten Abzweig, links Richtung Anton-Karg-Haus, rechts Richtung Stripsenjochhaus - unser Zwischenziel. Bevor wir auf den breiten E4 treffen wird es nocheinmal kurz steigartig, hier ist Vorsicht geboten da der Waldboden im Schuhprofil und die nassen Wurzeln durchaus Rutschpotential haben. Den Aufstieg über eine erst leicht überhängende Leiter haben wir so nicht erwartet, aber auch der ist trotz Rucksack und wieder einsetzendem Regen kein Problem. Bald treffen wir dann auf den E4 und erreichen nach ca. 10 Minuten den Kaiserschmarrn auf dem Stripsenjochhaus. Die Überschreitung dauerte für uns 3 Stunden. Eine weiter knappe Stunde später stehen wir wieder am Parkplatz.

Tourengänger: da_miche, dorosine


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