Bristen (3073) auf Normalroute

Am 6./7. August 2015 stand für Reto und mich der Bristen auf dem Programm. Am ersten Tag der gemütliche Aufstieg von Bristen, Breitlaui, Stäfeli und Blacki, hoch bis zur Bristenseehütte. Wir konnten gar nicht so viel trinken wie wir schwitzten. Wir haben zwei der heissesten Tage des Jahres erwischt. Nach der Übernachtung (mit wenig Schlaf) in der gemütlichen Hütte, brachen wir ziemlich früh zum Gipfel auf. Wir erreichten den Grat im ersten Tageslicht und genossen die bereits sehr gute Fernsicht. Wir hielten uns an den Grat und stiegen gemächlich höher. Zwei Schlüsselstellen (1 Gendarm) überkletterten wir am Seil gesichert. Der Grund dafür war die beängstigende Feststellung, dass sich der Bristengrat langsam aber sicher anfängt in seine Einzelteile zu zerlegen. Die Felsgebilde sind vielerorts bereits sehr instabil und das Suchen der guten Griffe nicht mehr so einfach wie früher. Weiter erschwerend ist, dass sich Berggänger, die die Route noch nicht kennen, an den "Steinmannli" orientieren. Da fängt das Problem an! Es gibt Passagen, in welchen offenbar diverse Menschen das Gefühl haben, ein eigenes "Mannli" aufbauen zu müssen. Da gibt es Stellen mit bis zu vier "Routenvorschlägen", wovon die einen nicht selten im "Lauch" draussen enden. Drei mal standen wir plötzlich vor einer Querwand, welche mindestens Grad III aufwies. Wir kehrten wieder auf die Route zurück, da wir uns auf Grad II eingestellt hatten. Bitte an alle passionierten "Männli"-Bauer: Weniger aber dafür verlässliche "Mannli" wären hilfreich. Ansonsten war es eine schöne Tour mit einer tollen Rundsicht vom Gipfel. Nach gut einer Stunde auf dem Gipfel machten wir uns auf den Abstieg ins Tal. Müde aber zufrieden!