Lenzer Horn (2906 m) - hinauf auf einen Top-Aussichtsberg


Publiziert von dulac , 25. August 2015 um 01:53.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Lenzerheide
Tour Datum:22 August 2015
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bus von Chur
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dto
Kartennummer:SLK 1:25.000 Filisur

Nach der Tour auf den Piz Surparé am Vortag war heute eigentlich ein Ruhetag vorgesehen. Doch angesichts der schlechteren Wetteraussichten für den Sonntag wollte ich den Samstag nicht einfach verschenken. Von der Projektliste kam mir das Lenzer Horn gerade recht, da der Ausgangspunkt Lenzerheide gut und relativ rasch erreichbar war.

 

Wegbeschreibungen zum Lenzer Horn ab der Lenzerheide gibt es bereits eine Reihe, Schneemann hat dazu neben seinem *Tourbericht auch ein wiki eingerichtet. Ich bin diesem Normalweg gefolgt und kann mich unter Verweis darauf in meinem Bericht drum entsprechend kürzer fassen.

 

Mein Start erst relativ spät um 10.45 vom Bushalt Lenzerheide-Post. Zunächst ein kurzes Stück (vielleicht 100m ) auf der Hauptstrasse Richtung Lenz/Lantsch, dann nach links dem Wegweiser und den Markierungen zu Wasserfall/Alp Sanaspans gefolgt Dieses erste Etappenziel, die Alp Sanaspans, war bereits nach 1h10 erreicht. Das nährte die Hoffnung, eventuell etwas weniger als die veranschlagten 3,5 bis 4 Stunden zum Gipfel zu benötigen. Dass es auf der Alp heute Kaiserschmarrn gegeben hätte, war natürlich eine Versuchung, die dies hätte in Gefahr bringen können.

 

Heute allerdings nicht! Zudem folgte nun auch erst einmal der am einfachsten zu gehende Abschnitt, durch schönstes Wiesengelände bis zu P2243.

 

Hier nun kompletter Szenenwechsel: Es wird steiler und geröllig resp. bröselig, nicht selten ausgesetzt noch dazu. In den Felspassagen leisten die Hände dann gute Dienste. Zwischen den Aufschwüngen auch einige recht flache Passagen, doch auch diese häufig auf schmaler, ausgesetzter Wegspur. Die Route ist durchgehend sehr gut markiert. Wenn man einmal keine Markierung mehr sieht, ist die Wahrscheinlichkeit gross, vom rechten Pfad abgekommen zu sein. Die in einigen Tourenberichten begeistert erwähnten blühenden Südflanken waren jetzt, im späteren Sommer, allerdings bereits weitgehend verblüht.

 

Steinschlag, ausgelöst durch Berggänger, scheint hier durchaus ein Problem zu sein. Ich wurde jedenfalls entsprechend gewarnt, und es leuchtet auch ein. Besonders gilt dies für den Schlussaufstieg, der noch mindestens einen Tick steiler ist als der Rest, doch mit gleichermassen bröseligem Untergrund wie auch schon zuvor. Während meines Aufstiegs dort befand sich freilich niemand mehr über mir. Und ich selbst war auch entsprechend vorsichtig.

 

Den nicht übermässig geräumigen Gipfel hatte ich während der ersten halben Stunde ganz für mich, dann stiess ein Paar dazu und zuletzt ein Bergläufer.

 

Obwohl das Lenzer Horn nicht der allerhöchste ist in der Runde, ist es doch ein exzellenter Aussichtsberg. Die vielen Wolken ringsum sorgten einerseits für eine eindrückliche Stimmung ganz eigener Art, verhüllten leider aber auch immer wieder gerade die höchsten Gipfel in der weiten Runde.

 

Abstieg dann nach knapp einer Stunde. Dabei erforderte der Gipfelaufschwung ganz besondere Vorsicht, was auch entsprechend Zeit kostete.

 

Die Kette, die ich im Aufstieg noch für eher verzichtbar gehalten hatte, leistete im Abstieg dagegen gute Dienste.

 

Bei der Alp Sanaspans angekommen dann noch einen Durstlöscher in der angenehmen Spätnachmittagssonne auf der mittlerweile verwaisten Terrasse.

 

Danach in flottem Tempo hinab nach Lenzerheide-Post, wo ich gerade noch ein früheres als ursprünglich geplantes Poschti nach Chur erreichte.

 

 

Fazit: Das Lenzer Horn, ein Berg, dessen Anforderungen man nicht unterschätzen sollte, der dennoch offensichtlich häufig begangen wird (Vorsicht vor Steinschlag!), mit abwechslungsreichem Aufstieg durch Wald, Bergwiesen und danach hauptsächlich Fels und bröseligen Untergrund und der am Ende die Anstrengungen mit exzellenter Aussicht belohnt.

 

 

Hinsichtlich der Bewertung, die gemeinhin zwischen T4 und T5 angesiedelt wird, habe ich mich mit T5- für den oberen Bereich entschieden – speziell mit Blick auf den Schlussaufstieg, den anspruchsvollsten Abschnitt.

 

 

Meine Wegezeiten (netto):

Lenzerheide Post – Alp Sanaspans (über Wasserfall): 1h10

Alp Sanaspans – Gipfel: 2h05

Gipfel - Alp Sanaspans: 1h30

Alp Sanaspans - Lenzerheide Post: 0h45


Tourengänger: dulac
Communities: ÖV Touren


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Kommentare (3)


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Runner hat gesagt:
Gesendet am 26. August 2015 um 09:39
eine offensichtlich sehr schöne Tour - aber was ist mit dem Kaiserschmarrn? Hat es den beim Abstieg nicht mehr gegeben :-( ?

dulac hat gesagt: Kaiserschmarrn
Gesendet am 26. August 2015 um 22:03
zumindest nicht für mich!
Nach der Tour stand mir der Sinn mehr nach einem Bier :-)

Runner hat gesagt: RE:Kaiserschmarrn
Gesendet am 26. August 2015 um 22:50
Aha - DAS kann ich absolut nachvollziehen !


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