Ätna


Publiziert von Bjoern , 9. September 2015 um 14:31.

Region: Welt » Italien » Sizilien
Tour Datum:17 August 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I   Sicily   Parco dell Etna 
Aufstieg: 500 m
Abstieg: 900 m

Allgemein:

Der Ätna ist der aktivste und höchste Vulkan Europas. Er entstand vor ca. 600.000 Jahren. Der eigentliche Vulkanaufbau wie wir ihn heute kennen begann erst vor ca. 100.000 Jahren. Er besteht aus drei Gipfelkratern. Dem Südostkrater, dem Zentralkrater und dem Nordostkrater. Der Zentralkrater wiederum besteht aus dem Bocca Nuova, dem neuen Krater und dem Voragine, dem Schlund. 
Der Bocca Nuova ist relativ ruhig, der Voragine hingegen ist der aktivere der beiden. Steht man auf seinem Kraterrand, hört man in der Tiefe mächtige Explosionen.

Der Ausstoß von Lava erfolgt aber meistens nicht über die Gipfelkrater, sondern an den Flanken des Bergkegels. Typisch für den Ätna sind Eruptionen längs aufreißender Spalten und sogenannte Flankenvulkane. So verändert der Berg ständig sein Aussehen.

Ab ca. 2900 Metern darf der Ätna nur mit einem Führer begangen werden. Es gibt geführte Touren von Norden und von Süden. Wir sind von Süden, vom Rifugio Sapienza bei Nicolosi, gestartet. 

Unsere Tour:

Mit der Seilbahn und den 4x4-Bussen geht es zum Torre del Filosofo. Die Hütte, die dort einmal stand, wurde Opfer eines Ausbruchs. Seitdem steht dort ein Provisorium. Auch der Torre, der diesem Platz seinen Namen gab, fiel dem Ausbruch zum Opfer. Ab jetzt geht es endlich zu Fuß weiter. Anfangs noch sehr gemütlich über Aschefelder wird bald ein Lavafluss gequert. Trittsicherheit ist hier von Vorteil. Schlußendlich geht es die steile Flanke hinauf zum Bucca Nuova. Nach letzten Instruktionen unseres Guides stehen wir am Kraterrand. Es fällt uns schwer die Nebelschwaden von den Schwefelschwaden zu unterscheiden. Man merkt das erst wenn man eingeatmet hat. Dann aber richtig. So viel habe ich schon lange nicht mehr gehustet. 

Der weitere Plan ist, den Bocca Nuova zu umrunden und einen Abstecher zum aktiveren Voragine zu machen. Gesagt, getan. Um so höher wir kommen umso stärker fegt uns der Wind um die Ohren und es wird zunehmend kühler. Dafür ist aber auch der Schwefelgeruch erträglicher. Der Rückweg wird durch Abrutschen der steilen Flanken verkürzt. 

Nach einer Rast am Torre del Filosofo besichtigen wir eine Fraktur aus der vor ein paar Jahren Lava ausgetreten ist. Es ist ein Riss von einem halben bis einem Meter Breite und ca. 3 Meter Tiefe. Die Wände sind noch warm und stellenweise heiß. Warme Füße gibt es inklusive. Mit der Seilbahn geht es schließlich zurück zum Rifugio Sapienza.

Wir sind noch lange nach der Tour beeindruckt vom Erlebten. Dazu kam das überaus tolle Wetter und die fachkundige und ruhige Art unseres Bergführers. In Italienisch, Französisch und Englisch hat er mit einer wahnsinnigen Geduld die unterschiedlichen Naturphänomene und geologischen Erscheinungen am Ätna erklärt. Vielen Dank dafür!


Tourengänger: Bjoern


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