Das urige Vorderberghörnl


Publiziert von Hade , 9. September 2015 um 23:24.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Berchtesgadener Alpen
Tour Datum:12 August 2015
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1460 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz Hintersee, hierher auch mit der Buslinie 846
Kartennummer:AV Karte BY21

Obwohl ich mir sicher war, den Wecker am Vorabend gestellt zu haben, habe ich es irgendwie geschafft zu verschlafen. Aufgrund der vorangeschrittenen Zeit und der Aussicht auf einen ziemlich heißen Tag, entschied ich mich, mit dem Almerlebnisbus zum Hirschbichl zu fahren.
Von dort gehe ich ein paar Meter auf der Teerstraße nach Norden, bis nach rechts der Weg zur Bindalm abzweigt. Auf der Almfläche folge ich schließlich den Wegweisern nach rechts zur Mittereisalm. Hier biege ich nicht auf dem offiziellen Weg nach Süden ab, sondern folge den deutlichen Steigspuren geradeaus, die mich schnell zur Hocheisdiensthütte führen. Von hier geht es auf einem gut kenntlichen Steig weiter nach Norden, am Hocheiskopf vorbei und über ein großes Blockfeld, die sogenannten Totenlöcher. So erreiche ich die ehemalige Vorderbergalm, von der Steigspuren über den grasigen Hang und eine kurze Schrofenpassage hoch zum Gipel des Vorderberghörnl führen. 1Std. 15 habe ich bis hierher nur gebraucht. Es ist wirklich gut gelaufen. Am Gipfel lasse ich mir dann aber alle Zeit der Welt, genieße die Aussicht und unterhalte mich ganz nett mit einer sympathischen Dame aus Unken, bevor ich mich wieder an den Abstieg mache.

Auf ca. 1800m steige ich dann auf sehr dürftigen Spuren steil ab ins Sittersbachtal. Sobald diese Steilstufe überwunden ist, halte ich mich gleich unter der Wand und folge vereinzelten Stoamanndl nach Norden. Eine Steigspur ist hier unten überhaupt nicht mehr zu erkennen! Man braucht hier schon sehr gutes Wegfindungsgespür, um den richtigen Weg durch die ansonsten dichte Vegetation zu finden. Einmal finde ich zwei rote Pfeile und einen Punkt, ansonsten findet man alle hundert Meter mal ein Stoamanndl, das gerade noch als solches erkennbar ist. Das verlässlichste Zeichen sind vereinzelte Schnittstellen an den Latschen... Plötzlich steige ich mit dem rechten Fuß in eine komplett überwachsene, kleine Spalte im Karst und biege mir das Bein ordentlich durch. Im ersten Moment bin ich geschockt, doch dann stellt sich heraus, dass sich bis auf einen roten Abdruck und eine Schürfung nichts fehlt. Das hätte unangenehmer ausgehen können... Vorsichtig geht es nun also weiter, bis ich bei einem markanten riesigen Block das ausgetrocknete Bett des Sittersbach erreiche und die deutlichen Steigspuren auf der anderen Seite, dich mich die letzte Meter zum Forstbegangsteig führen.
Deutlich komfortabler kommt man hierher, wenn man vom Vorderberghörnl bis auf ca. 1440m absteigt und dann schon dort dem Forstbegangsteig folgt. Dem Forstbegangsteig folge ich nun nach Norden, kreuze den Weg ins Ofental und erreiche so die Ofentaldiensthütte. Hier mache ich eine Rast, bei der ich mich entscheide, dem Forstbegangsteig diesmal nicht bis zum Hintersee zu folgen, sondern durch den Kaltergraben abzustiegen. Schließlich ist hier in der Karte ein Steiglein eingezeichnet. Informationen dazu hatte ich keine... Als der Forstbegangsteig also durch den Kaltergraben führt, biege ich einfach ab.

Anfangs gehe ich direkt im Graben, dann halte ich mich rechts davon. Spuren von einem Steig kann ich aber beim besten Willen nicht entdecken. Trotzdem steige ich weiter ab, wenns geht im Graben, wenns hier zu steil wird im Gebüsch recht davon. Kurz bevor der Talboden erreicht wird - bei der riesigen Fläche mit Lawinenschaden -  kommt aber eine Steilstufe, die ich von oben recht schlecht einschätzen kann. Auf der anderen Seite des Grabens kann ich jedoch einen Jägerstand erkennen. Joa, nur dazwischen ist halt eben der Graben. Der Übergang von der einen auf die andere Seite stellt sich dann zum Glück als doch nicht so wild wie befürchtet heraus. Man kann sich recht gut am Gewächs festhalten, durch das man sich kämpfen muss. Nach ein paar ungemütlichen Metern erreiche ich also den Jägerstand, von dem wie erhofft Steigspuren weg führen, über die ich den Weg aus dem Ofental erreiche. Über den Weg geht es dann noch die letzten Meter hinunter zum Talboden und anschließend durch das Tal hinaus bis zum Klausbachhaus.

Fazit:
In dieser Form eine recht ruppige Tour, die aber durch die beschriebene Abstiegsvariante vom Vorderberghörnl und durch weglassen des Kaltergrabens deutlich vereinfacht werden kann. Trotzdem befindet man sich natürlich auf dem Großteil der Tour abseits von offiziellen Wegen, aber genau das macht ja ihren Reiz aus. Hier gibt es sicher keinen Trubel...

Tourengänger: Hade


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