Attavyros, der höchste Gipfel Rhodos'


Publiziert von leuti , 16. August 2015 um 08:45.

Region: Welt » Griechenland
Tour Datum: 7 August 2015
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: GR 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m
Strecke:Embonas - Attavyros
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Mietauto

Während unseren Badeferien auf Rhodos entfliehe ich an einem Nachmittag dem regen Betrieb der Ferienanlage und steige auf den höchsten Gipfel von Rhodos, den Attavyros (1215m). Diese Höhe reicht nicht für eine Abkühlung, aber für eine schöne, kurze alpine Tour.

Mit dem Mietauto fahre ich knapp 1 Stunde von Plimmiri im Süden nach Embonas, ein kleines, weisses, griechisches Dorf nördlich von meinem Ziel gelegen. Der Startpunkt ist ein Parkplatz vor dem Dorf (bei Anfahrt von südwesten) auf welchem zwei Lastwagen stehen. Davor ein Schild das zum Restaurant - Hotel Attavyros weist (Bild). Der Startpunkt liegt auf etwas über 400m und das Thermometer zeigt 33 Grad an. Die ersten Höhemeter lege ich auf einem steilen Kiesweg zurück. Der endet dann abrupt, doch ein roter Punkt zeigt den Weiterweg an. Nun folgt ein gut sichtbarer Trampelpfad, der wieder auf einen breiteren Weg führt. Etwas später signalisiert ein weiterer roter Punkt den Abzweiger vom Weg. Den sollte man nicht verpassen. Nun steigt man auf Wegspuren hoch, bis zu einem Zaun welche Dank einer rostigen Leiter einfach überwunden werden kann. Ab hier sah ich keine roten Markierungen mehr. Die Trampelpfade scheinen von den Geissen zu stammen, welche eher ziellos im Gelände umher wandern. Ab und zu weist ein Steinmännchen darauf hin, dass man auf dem richtigen Weg ist. Doch eigentlich kann man sich ab der Leiter nicht verirren. Der Weg zum Gipfel führt dem Rücken entlang auf den optisch höchsten Punkt. Gegen Ende des Aufstiegs müssen einige Felsstufen bestiegen werden. Dies geht erstaunlich gut. Man klettert eine 2-3m hohe Stufe hoch, quert auf einem ansteigenden Band nach rechts und kraxelt an einer geeigneten Stelle wieder auf das nächste Band. Die Kletterei selber führt meist über recht kompakten Felsen. In den Bänder liegt allerlei loser Schutt herum. Nun wir das Gelände wieder flacher und eine grosse, weisse (Radar?)-Kugel und dutzende von Steinmännchen markieren die Zone des höchsten Punkts. Hier muss man jeden Tritt vorsichtig setzen. Überall wachsen sehr dornige Pflanzen, welche sich locker in meine Turnschuhe bohren. Als Schutz vor diesen für den Dornen wäre Bergschuhe von Vorteil von Bergschuhen. Nachdem ich den angenommenen höchsten Punkt erreicht hatte, machte ich mich nach einer kurzen Trinkwasser schon wieder auf den Rückweg - in der Hotel Anlage wartet ein grosser Buffet auf mich!

Der Abstieg ist recht mühsam und darf nicht unterschätzt werden. Zum einen sind da eben diese dornigen Gesellen, welche mich mehrere Male zwingen, die Schuhe auszuziehen. Man muss vorsichtig von Stein zu Stein steigen um zu vermeiden, dass man auf die Stachel steht. Zwischendurch hat es immer wieder sehr schuttige Passagen, über welche man vorsichtig absteigen muss, damit man nicht auf das nächste Band runterfällt. Die Orientierung ist nur ganz oben etwas schwierig, da man den richtigen Abstiegsrücken wieder finden muss, dann geht es in der Fallinie runter bis zur rostigen Leiter und dem beschriebenen Aufstiegsweg wieder runter, wobei man auf die Abzweiger vom Weg auf die Trampelpfade achten muss.

Benötigte Zeit: 1:15 für den Aufstieg, 0:45 für den Abstieg. Ich war allerdings schnell unterwegs. Für geübte Berggänger, die es etwas gemütlicher nehmen wollen, würde ich mit 2:00 hoch und 1:15 runter rechnen.

Ausrüstung: Sonnenschutz, Wasser (ich habe 3l hoch und 2.5l wieder runter getragen, dann aber noch 1l direkt beim Auto geleert). Turnschuhe mit gutem Profil reichen, doch eigentlich ist es schon ein Gelände wo Bergschuhen klar empfehlenswert sind. 

Anforderung: Dies ist keine einfache Wanderung! Dazu soll es von Süden einfachere Aufstiege geben. 2/3 des Auf-, resp. Abstiegs erfolgen im weglosen Blocksteingelände, gespickt mit allerlei dornigem und picksigem Buschwerk. Die Hände kommen immer wieder zum Einsatz und die Kraxelstellen sind max. als II einzustufen. Mit einer anderen Routenwahl (weiter links) kann man diese Kletterpassagen wohl umgehen. Ausgesetzt ist es nirgends wirklich. Die Orientierung braucht etwas Spürsinn.

Fazit: eine andere Art von alpin wandern. Durchaus lohnenswert, nicht zu lange aber immer steil. Hitze beachten und genügend Wasser mitnehmen. Spätestens unten spürt man den Durst.

Tourengänger: leuti


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