Mitterhorn (2506m) und drei weitere Hörner


Publiziert von Landler , 20. August 2015 um 22:24.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Loferer- und Leoganger Steinberge
Tour Datum: 1 August 2015
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K2- (WS-)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 10:30
Aufstieg: 1950 m
Abstieg: 1950 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über St. Johann in Richtung Lofer - in Waidring nach rechts ins Pillerseetal bis St. Ulrich - in Höhe der Kirche nach links zum Parkplatz (kostenfrei)
Unterkunftmöglichkeiten:viele Hotels und Pensionen im Ort
Kartennummer:Kompass-Onlinekarte

Die Loferer Steinberge kannte ich bisher nur aus der Ferne und seit dem Muttertagsausflug zum "Jakobskreuz" auf der Buchsteinwand mit herrlichem Blick auf selbige stand für mich fest, da muss ich einmal rauf!

Start in aller Frühe am Wanderparkplatz direkt in St. Ulrich. Vorbei am Sportplatz, über eine kleine Brücke, dann auf schmalem Steig direkt hoch zum Waldrand. Nun schlängelt sich der Weg in mäßiger Steigung hinauf durch den Wald. Ab ca. 1400m der Übergang ins Latschengelände wird der Steig jetzt stellenweise recht steil und ist in den kurzen, etwas ausgesetzten Stellen auch seilgesichert. Nach gut 2 Stunden erreiche ich das Heimkehrerkreuz. Von hier schon eine wunderschöne Aussicht auf das Pillerseetal. Kurze Rast, dann weiter auf dem Nuaracher Höhenweg. Bald wechselt der Steig von der West- auf die Ostseite und ich komme endlich in die wärmende Sonne. Nun in typischen Steinbergegelände: kurze Steilstufen erklettern (I), Bänder queren (z.T. seilversichert), wieder leichte Kletterei, wieder queren, das macht Spaß.
Am Ulrichshorn nach 2h50min erst mal eine ausgiebige Rast. Eigentlich habe ich mein Tagesziel schon geschafft, aber die Uhr zeigt gerademal halbneun. Ein junger Wanderer aus Bayern erreicht den Gipfel und wir kommen ins Gespräch. Er will übers Rothörndl, gr. Rothorn und Mitterhorn und im Abstieg durchs Lastal.
Der Gedanke an eine Rundtour gefällt mir, und ich will es ebenfalls versuchen, zumal das Wetter noch einen guten Eindruck macht (für Nachmittag waren Regenschauer und Gewitter vorhergesagt).
Mit dem Tempo des jungen Mannes konnte ich natürlich nicht mithalten, aber wir haben uns später noch auf zwei Gipfeln wiedergetroffen.

Es folgt der schwierigere Teil der Tour, der Übergang zum Rothörndl. Am Steig, hier ungesichert und ziemlich ausgesetzt, muss man jeden Schritt mit Bedacht setzen, außerdem ist eine gesicherte Steilstufe abzuklettern. Über grasige Bänder und dann weiter auf dem Grat erreicht man das Schafelegg. Hier könnte man über den Klettersteig (C) in der Westflanke aufsteigen, da ich aber weder Set noch Helm dabei habe, bleibe ich am Nuaracher Höhenweg, der die Südostflanke quert. In Höhe der Scharte zwischen Rothörndl und gr. Rothorn beginnt der Aufstieg. Immer den roten Markierungen folgend, geht's in leichter Kletterei von Band zu Band bis die Scharte erreicht ist. Von hier in einer Viertelstunde auf den Gipfel des Rothörndls. Ein kurzer Plausch mit dem Kollegen von vorhin (er ist über den Klettersteig aufgestiegen) dann wieder hinunter in die Scharte und wieder in einer Viertelstunde, wenig schwierig auf das große Rothorn.

Keine Zeit für eine Rast, denn von Westen her zieht es zu und der Weg ist noch weit. Zunächst in leichtem auf und ab über den breiten Rücken, dann steil hinunter in die Scharte. Man quert noch über ein paar Bänder, vorbei an einer tiefen Doline, dann erfolgt der finale Anstieg zum Mitterhorn. Stufe um Stufe wird erklommen bis ich auf einen Wegweiser treffe. Dieser zeigt mir unter anderem meinen späteren Abstiegsweg. Ich folge der  roten Beschriftung zum Mitterhorn, steige ein Stück höher und erblicke rechterhand eine Leiter. Das muss der Klettersteig sein, von dem ich gelesen habe. Auch wenn der Steig schon weiter unten beginnt, das obere Teilstück möchte ich mitnehmen.

Die recht filigran wirkende Leiter hoch, folgt man immer den grünen Markierungen. Kurze Aufschwünge und  Gehgelände wechseln sich ab. Der Normalweg verläuft in unmittelbarer Nähe und man könnte problemlos wechseln. Über die Schwierigkeiten im unteren Teil kann ich nichts sagen, im oberen Teil bis B/C.
Nach gut 6 Stunden erreiche ich den Gipfel wo der bayrischer Bergkamerad schon bei der Brotzeit sitzt.
Von hier ein wunderbarer Ausblick über die gesamten Loferer Steinberge. Die Wolken sind jetzt schon tief und beginnen die Gipfel einzuhüllen. Zeit zum Aufbruch, schnell ein Erinnerungsfoto und dann beginnt der Abstieg. Fast 1700 Hm ins Tal, hoffentlich hält das Knie. Runter auf dem Normalweg bis zum Wegkreuz, dann nach links Richtung Lastal. Der Abstieg im oberen Teil erfordert Konzentration, denn das Gelände ist steil und teilweise auch etwas ausgesetzt. Ab dem Kar dann einfacher, zieht sich der Weg aus dem Lastal gewaltig in die Länge. Die Häuser von Weißleiten wollen einfach nicht näherkommen. Am Brunnen bei der Jagdhütte kann ich meine Trinkflasche auffüllen, das verleiht neue Kräfte. Schließlich ist das Tal erreicht und nach weiteren 3 km auch das Auto (Abstieg knapp 4h).

Fazit: Sehr lange, ungemein abwechslungsreiche Tour in grandioser Landschaft.
          Gute Kondition und Trittsicherheit notwendig.


Tourengänger: Landler


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