Chli Furkahorn 3026 m

Nach meiner gestrigen Tour auf den Pizzo Gallina, die mir noch etwas in den Knochen steckte, wollte ich heute keinen drauf setzen, aber etwas Akklimatisierung täte doch noch gut. Genau unter diesem Aspekt ist das kleine Furkahorn ideal.

Kurz vor dem Hotel Furkablick sind gleich mehrere Parkplätze und ein Wegweiser. Etwas erstaunt war ich schon, dass das kleine Furkahorn hier nicht angeschrieben ist, der Lochberg aber bspw. schon. Nun ja, unweit des Wegweisers zieht eine Spur ziemlich gerade in den Hang hinein, über dem das Furkahorn zu erwarten ist. Man nimmt die Spur auf. Sobald es steiler wird, verzweigt sich diese, wobei die untere Spur bequemer ist, die obere aber zielführender (Stellen T3). Letztere trifft auf einem schwach ausgeprägten Rücken auf den Weg, der vom Wanderweg zur Sidelenhütte abzweigt und hier entlang führt (wohl durchgehend T2 und somit bequemer). Die untere führt zum Furkastock. Allerdings kann man von dieser leicht in wenigen Schritten auf den richtigen Weg weglos queren, sobald man unter einem markanten Felsen steht. Dieser Felsen ist auch die richtige Orientierung, denn hier zweigt der Weg zum kleinen Furkahorn auch vom Hauptweg rechts ab (ca. 2560 m). Nach der Abzweigung wird der Weg richtig gemütlich. In vielen Kehren führt er in einen Steilhang hinauf und in eine Scharte im Südgrat (ca. 2790 m). 0 h 50 min, T2

Am Grat angekommen biegt der Weg nach rechts ab und führt links vom Grat durch eine Flanke. Kurze Zeit später erreicht man einen Sattel (ca. 2770 m), wo ein Strahler zu Werk war. Nun führt der Weg in Geröll- und Blockhänge hinein, die man bis zum Gipfel durchschreitet. Er ist jetzt blau markiert (zuvor keine Wegzeichen) und wird auf der nächsten Anhöhe noch undeutlicher. Wellenförmig steigt er über den Grat an, wobei er an dem einzigen richtigen Felsen rechts vorbeiführt. Bei der Schwierigkeitsbewertung tut man sich doch recht schwer, denn das Gelände ist nirgends schwierig, aber es ist nun mal nach einer Weile auch kein Weg mehr vorhanden, sondern ein Wandern über Geröll und Blöcke. Nicht überall konnte ich mit Stöcken gehen, sondern ab und an nimmt man auch die Hände zum Abstützen. Klettern würde ich es indes doch nicht nennen. Zu guter Letzt führt die Route an den Gipfelkopf, wo sich alle Wegzeichen verlieren und man beliebig die letzten Meter zum Gipfel hinauf kraxelt. 0 h 45 min, T4-

Am Gipfel war es recht bewölkt, so dass nur teilweise auf die spektakuläre Umgebung geblickt werden konnte. Das änderte sich im Abstieg schlagartig, als der Wind drehte und Blicke bis weit ins Berner Oberland und sogar ins Wallis zu ließ. Insofern machte ich an der Scharte auf 2790 m Halt und nahm den Weg der den Südgrat weiter entlang führt. So kommt man in die Nähe von P. 2800, wo es wunderbare Pausenplätze gibt. Hierher sollte es auch der weniger Geübte schaffen, sofern sie nicht zu viel Höhenangst (im Steilhang) haben.

Etwas erstaunt war ich, dass ich 2 Seilschaften im Anstieg auf den Galenstock beobachten konnte, die den Gipfel erst zm 13.15 Uhr bzw. nicht vor 14 Uhr erreicht haben. Entweder waren diese sehr spät losgelaufen oder aber sie hatten die Länge der Tour unterschätzt. Glücklicherweise gab das Wetter an diesem Tag keinen Grund zur Sorge.

Im Abstieg war ich kaum schneller als im Aufstieg. 1 h 25 min, Gesamt: 3 h 00 min.