Zugspitze 2962m (via Wiener-Neustädter Hütte, Stopselzieher) [1765Hm]
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...des hat was,
am Vormittag schnell auf Zugspitz auffi,
in Goodold-Germany geht’s ned höher!
Der Aufstieg über die Wiener-Neustädter Hütt‘n ist nach wie vor die etwas ruhigere Variante. Zudem ist er viel anspruchsvoller als der Aufstieg über die Ehrwalder Alm oder durchs Reintal und im gewissen Maße ist die Route durchaus für eine schnelle Vormittagstour geeignet, wenn man die Zugspitzbahn für den Abstieg wählt und einem die brutalen 27,50€ nicht reuen.
Manche sprechen sogar von der „Light-Ausführung des Höllentalaufstiegs“, aber mit knapp 1800Hm, viel Geröll, kurzen Kraxlpassagen (max. I-II) und einem höhlenartigen Klettersteig (A/B) machen diesen Westanstieg immer wieder zu einem besonderen Erlebnis, zumal winterliche Verhältnisse d’Gschicht eine gewisse alpine Note verleihen und gar nicht mehr so ohne ist. Heute allerdings, alles strohtrocken und man kann von reiner Genusstour sprechen.
Hinter der Talstation der Tiroler Zugspitzbahn geht's also los. Gegen 6:30 starte ich auf bezeichneten Weg Richtung Zugspitzgipfel entlang der ehemaligen Skipiste. Nach einer halben Stunde erreicht man die Ausläufer der Schotterreise die vom Gamskar herunterführt. Man quert das Geröllfeld und erreicht am Ende eine Querung über einen Wiesengrat. Man kann hier rechts den Georg-Jäger-Steig folgen oder nach links abdrehen. Ich nach links, vorbei an der Diensthütte der Ehrwalder Bergwacht, schlängelt sich der Steig durch die alten Betonfundamente und trifft auf dem vom Eibsee heraufkommenden Steig. Kurz darauf wird wieder der Georg-Jäger-Steig erreicht, der etwas ausgesetzt und an manchen Stellen mit Drahtseilen gesichert weiter zum Schneekar führt. Hier liegt die Wiener-Neustädter Hütte, die ich nach gut 1½ Std erreichte.
Die Hütte lasse ich glatt rechts liegen und folge dem Steig über das Geröll hinüber zu den Wänden der Zugspitz-Westflanke, wo auch der "Leichte" Klettersteig, der sogenannte "Stopselzieher" beginnt. Gleich zu Beginn führt dieser durch einen schrägen Felsentunnel und am Ende über eine steile, mit Krampen versehenen Wand hinauf. Nach spaßigen 15 Min über mehr oder weniger steile, immer gut markierte und nur z.T. mit Stahlseilen versicherte Passagen bis zum Wettersteingrat, den ich nach gut 1¼ Std nach der Hütte erreichte.
Hier bietet sich auch zum ersten mal ein super Blick Richtung Süden und auf das Zugspitzplatt hinunter. Nun weiter den Grat nach links folgen und neben den Antennenanlagen und Kabelverhau vorbei, erreicht man kurz darauf das Münchner-Haus des Deutschen Alpenvereins. Vorbei an „Deutschlands höchste Bratwurst“ geht’s hinüber zur Aussichtsterrasse, wo am hinteren Ende der Terrasse eine Treppe links nach unten führt und steigt dann über eine kurze Leiter auf den eigentlichen Gipfel, g’schafftJ
Anmerkung:
Für den Stopselzieher werden Klettersteigausrüstung empfohlen oder auch nicht!? Muss jeder selbst entscheiden. Man weis nie, ob der Fels trocken oder nass ist, oder evtl. noch Schneereste vorhanden sind. Bei trockenen Verhältnissen, wie sie heute waren, ist ein Klettersteigset gar hinderlich und behindert einen flüssigen Aufstieg. Ein Helm aber macht durchaus Sinn.