Nördlicher Elferturm, Zwölfernieder, Panoramaweg


Publiziert von Ekkehard , 29. Juli 2015 um 13:05.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum: 1 Juli 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K2- (WS-)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m
Strecke:8km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit der Kabinenbahn von Neustift im Stubaital zum Ausgangsort
Unterkunftmöglichkeiten:U.A. Campingplatz "Stubaital" in Neustift

Der "Nördliche Elferturm" wird als einer der "Seven Summits" (dt. "Sieben Gipfel") des Stubaitals beworben (man kann sich glaube ich so eine Medaille abholen, wenn man alle Sieben abgehakt, bzw. im Heft gestempelt hat) und ist per Seilbahn ein gut erreichbarer Berg. Da darf man nicht mit Einsamkeit rechnen. In der Vorsaison Anfang Juli 2015 allerdings war es nicht so arg, man konnte noch träumen von den einsamen Bergen.
Also schnell morgens (es war natürlich schon fast 10 Uhr) in die Bahn und knapp 800m im Anstieg sparen, ich komme mir vor wie ein Rentner (dauert ja auch nicht mehr sooo lange) und die junge Frau an meiner Seite könnte nicht nur meine Tochter sein, sie ist es auch.
Wir hatten eigentlich noch die Rinnenspitze geplant und den Elferturm als Training vorgesehen, aber Kondition und heißes Wetter lassen uns diesen Plan aufgeben.
Gleich nach der Ankunft geht's rechts durch Kiefern, teilweise im Schatten in vielen Serpentinen zur Elferhütte rauf. Diese Hütte (es ist eher ein stattliches Haus) sieht man schon vom Tal aus und der Weg zieht sich heute. Wir überholen etliche Rentner (ist das schön, ich frage mich allerdings, ob ich in deren Alter die Tour auch noch schaffen würde) und erreichen nach etwas mehr als einer halben Stunde das erste Zwischenziel. Die Terrasse ist gut gefüllt, wir umschiffen das Weißbier und steigen rasch weiter. "Abschneider zerstören die Landschaft" steht auf dem Schild, der Weg allerdings geht in etlichen Varianten aufwärts. Mit Glück finden wir die Markierungen und erreichen bald die Latschenkiefern, die in der Sonne unglaublich duften. Da es früh im Jahr ist blühen auch noch die Alpenrosen und gegenüber liegt noch ordentlich Schnee auf den Gipfeln. Laut Karte sollte der lange Klettersteig zum Elfer abzweigen, davon keine Spur, auch sollte der Weg eher auf die Südseite führen auch davon keine Spur. Es zieht sich, immerhin werden wir nicht überholt und der jugendliche Übermut der Tochter beruhigt sich auch ein wenig. Endlich der Abzweig, ernüchtert schaue ich in die Karte, mein Gott das ist ja erst ein Drittel des Weges - und jetzt wird auch der Weg deutlich schwieriger. Festhalten ist angesagt und aufpassen, dass man sich am scharfen Kalk nicht schneidet. Bald danach wird es allerdings flacher. Rechts oben in den Felsen sind Kletterer zu sehen, ich bin froh festen Boden unter den Füßen zu haben. Der Pfad windet sich nun zwischen den Felsen und Türmen sanft auf blumigen Wiesen, es gibt ein bisschen Schatten und der Blick reicht nun weit über das Pinnistal hinaus. Wir erreichen den Abzweig zum kurzen Klettersteig am Elferturm. Nach kurzer Diskussion lassen wir etwas Gepäck zurück, darunter die vorsorglich mitgeführte Kletterausrüstung, ein Fehler, der allerdings keine Konsequenzen hat. Nach kurzem Umrunden des ersten Felsens wird es auch schon luftig, ein toller Aussichtsplatz im Schatten, leider besetzt. Der Stempler für die "Seven Summits" steht am Anfang des kleinen Steiges. Mit ein paar Drahtseilen und Klammern in einem kleinen Kamin geht's zum Gipfelkreuz. Sinnvollerweise zieht man das Geschirr an und hängt sich mit dem Karabiner ein, denn ein Fehlgriff und es geht abwärts. Da die Sachen ja beim Abzweig liegen, sind wir vorsichtig, umkehren wollte ich nicht. Die Aussicht ist etwas getrübt, eine echte Gipfelrast gibt's nicht, wir klettern wieder runter und pausieren kurz am Abzweig. Zweieinhalb Stunden sind wir nun unterwegs und ich will nicht die letzte Bahn auf den letzten Drücker bekommen und da wir noch nicht einmal die Hälfte der Strecke haben, mahne ich etwas zur Eile. Der Abstieg zum Zwölfernieder, man sieht den Pass zwischendrin liegen und glaubt er sei nicht weit, zieht sich dann doch nicht so lange hin. Im Schatten ist das Laufen doch sehr angenehm. Am Zwölfernieder ist dann Platz und Zeit zu Rasten. Der Blick wunderbar, das Wetter strahlt mit uns um die Wette. Wir steigen ein Stück ins Pinnistal ab, zum Panoramasteig der, relativ eben auf halber Höhe im Pinnistal entlang läuft. Die Aussicht ist sehr schön in alle Richtungen und weil der Weg breit und eben ist, kann man dann doch mehr schauen ohne anzuhalten.
So erreichen wir dann auch die Elferhütte, deren Terrasse immer noch stark besucht ist und wieder von uns ignoriert wird. Zischen die paar Serpentinen zur Bahn runter und fragen uns warum wir so lange rauf gebraucht haben. In der Bahn nach unten, wird es von Meter zu Meter wärmer, im Tal sind es dann über 30 Grad.
Im nachhinein denke ich, es wäre besser gewesen die Rückfahrt mit der Bahn zu sparen und vom Zwölfernieder über die Autenalm abzusteigen. Man hätte Zeit im Überfluss gewonnen und so toll war dann der Blick in Pinnistal vom Panoramaweg auch nicht.

Tourengänger: Ekkehard


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»