Weg der Schweiz 2. Hälfte


Publiziert von dani_ , 25. Juli 2015 um 10:41.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:24 Juli 2015
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR   CH-SZ 
Zeitbedarf: 6:15
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Eisenbahn Brunnen-Flüelen

Flüelen - Tellskapelle - Tellsplatte - Sisikon

"Auf und Ab". Der Weg verläuft teilweise in der Nähe des Sees, teils unmittelbar neben der Axenstrasse. Diese ist vielbefahren und in anderen Berichten wurde der Lärm erwähnt. Ok, wenn man es ganz idyllisch will, sollte man den Abschnitt nicht wandern, sondern von Flüelen über Tellskapelle nach Sisikon mit dem Schiff fahren. Uns hat der Lärm beim Teilen des Trassees mit Autos und Lastwagen nicht so viel ausgemacht, es waren insgesamt auch nur ein paar hundert Meter aufgeteilt auf drei Abschnitte. Wir denken, dass alle gerne mobil sein wollen und im Supermarkt gerne ein reichhaltiges Angebot frischer Lebensmittel haben. Wenn damit ein gewisses Geräusch des motorisierten Individualverkehrs einhergeht, finden wir, kann man das durchaus tolerieren.

Die grosse Attraktion auf dem Wegabschnitt ist sicherlich das grosse Glockenspiel, das freundlicherweise von der schweizer Schokoladenindustrie gestiftet wurde. Zu jeder vollen Stunde ab 9 Uhr darf man es zehn Minuten lang bedienen. Es stehen zwanzig Musikstücke zur Auswahl. Wir erreichten das Spiel glücklicherweise, ohne davon zu wissen, um 10 Uhr. Wir waren auch die einzigen dort und so konnten wir uns 10 Minuten lang die schweizer Nationalhymne, die Ouvertüre Wilhelm Tell oder den Hochzeitsmarsch anhören. Ziemlich laut das Teil, aber wirklich gut gemacht.

Verwirrend ist anschliessend der Wegweiser hinauf nach "Tellsplatte". Dort ist nur ein Hotel-Restaurant, das so heisst, aber nicht die Tellsplatte. Nach dem Abstecher dorthin folgten wir wieder den Wegweisern "99 Weg der Schweiz" und kamen zur Tellskapelle. Ein paar Meter weiter heisst der Schiffsanleger "Tellsplatte". Wir haben nirgendwo eine Hinweistafel mit "Tellsplatte, hier sprang Wilhelm Tell aus dem Boot" gesehen. Wir wissen somit nicht, wo genau sich der Vorfall abgespielt haben soll. Die Tellskapelle enthält vier grosse Wandmalereien mit Motiven aus der Tellsage.

In Sisikon kauften wir uns in der Feinbäckerei ein paar Brötchen sowie eine grosse Flasche Schorle und nahmen unser Zmittag ein paar Meter oberhalb des Dorfes abseits von Axenstrasse und Bahnstrecke ein. Der Gastronomie in Sisikon scheint es nicht so gut zu gehen.

Sisikon - Schilti - Morschach - Brunnen

Nach Sisikon kommt der knapp 400 Höhenmeter Anstieg nach Schilti. Auf dem Weg gibt es eine Gruebi bei Tannen auf 800m. In ihr kann man geschützt vor Sonne, Wind und Regen ausruhen. Bei Tannen und Schilti hat man schöne Aussichten. In Morschach gibt es trotz der überschaubaren Einwohnerzahl sehr viele Kapellen. Bei Axenstein hat es einen kleinen Anstieg und anschliessend geht es durch den Ingenbohler Wald hinunter nach Brunnen.

Der Weg der Schweiz endet nicht, wie es bei Wikipedia heisst, "auf dem Platz der Auslandschweizer" . Er endet beim letzten Stein "Ende Abschnitt Jura" auf dem Gütschweg in Brunnen rechts neben der auffälligen "Speise Wirtschaft Gasthaus & Pension Ochsen". Die Wegweiser "99 Weg der Schweiz" führen noch ein paar Meter weiter bis Brunnen Schiffsanleger ("Brunnen SGV"), aber nicht zum Platz der Auslandschweizer, der somit nicht zum Weg dazugehört.

Gestaltung des Weges

Die Kantone hielten sich bei der Gestaltung zurück. Bei vielen waren keine Elemente des Kantons wahrnehmbar. Ausnahmen waren die Kantone Graubünden, Aargau, Thurgau und Waadt. GR und AG haben eine sehr schöne Panoramaerklärtafel zusammen gestaltet. TG war mit einer grossen Wandtafel über den Jakobsweg vertreten und VD bildete die Wasserscheide Rhein-Rhone entlang des Weges nach.

Ungefähr jeder zweite Begrenzungsstein der Kantonsabschnitte war nicht zu sehen, einer war halbseitig überwuchert und nicht mehr recht lesbar.

Höhenmeter

Die auf weg-der-schweiz.ch angegebenen 75+390=465 Hm scheinen wir, wie auch bei den Höhenmeterangaben der 1. Hälfte, zu niedrig zu sein.

Die auf www.wanderland.ch angegebenen 1050m wiederum scheinen mir zu hoch gegriffen zu sein.

Unter Berücksichtung, dass wir zusätzlich noch zum Restaurant Tellsplatte an der Axenstrasse hochgestiegen sind, denke ich, dass wohl 700 ungefähr hinkommt. Ich kann mich auch täuschen, weil es viele kleine Auf- und Abstiege gibt.

08:50  Flüelen
11:30  Sisikon an
12:25  Sisikon ab
15:07  Brunnen an

Fazit über beide Hälften des Wegs der Schweiz ist, dass sich einige Kantone bei der Gestaltung viel Mühe geben, insbesondere bevölkerungsreiche. Sehr viele Kantone sind gar nicht, einige nur minimalistisch wahrnehmbar (Fahnen und Namen der Kantone kannte ich schon vorher) . Burner ist das Glockenspiel. Allerdings wurde dies erst 2001, also erst 10 Jahre nach Einweihung des Wegs der Schweiz erstellt und befindet sich wohl nur zufällig im Bereich des Kantons Aargau, da es von allen schweizer Schokoladenproduzenten gestiftet wurde. Uns haben auch die Tafeln des Kantons Zürich über das Unser Vater sehr gut gefallen. Den ganzen Weg der Schweiz abwandern muss man für diese beiden Installationen sicher nicht, sodass der Reiz des Weges primär durch die Lage am Vierwaldstätter See und die Wegführung (Rütliwiese, Aussichtspunkte) entsteht. Zudem soll er wohl auch den Tourismus in Uri sowie in Brunnen SZ ankurbeln (Die Seite weg-der-schweiz.ch mit den irreführenden Höhenmeterangaben ist eine Website von Brunnen Tourismus).

Tourengänger: dani_


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