Überschreitung Drümännler - Bodezehore


Publiziert von Felix , 17. Juli 2015 um 20:41. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Simmental
Tour Datum:15 Juli 2015
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Niesenkette   CH-BE 
Aufstieg: 805 m
Abstieg: 805 m
Strecke:Chilei, nach P. 1664 - Undere Wannenspitz - P. 2337 - Drümännler - P. 2327 - Bodezehore - südwestlicher Vorgipfel, P. 2331 - P. 2284 - P. 1865 - P. 1721 - Chilei, vor P. 1664
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Grünen, Konolfingen, Autobahn Kiesen - Wimmis, Oey und Zwischenflüh nach Chilei, 1700 m; Strassengebühr (6 Fr.) vor Käserei Kiley zu entrichten
Kartennummer:1247

Nach der Entrichtung der Strassengebühr vor der Käserei Kiley (heute kaufen wir im Selbstbedienungsautomat keinen Alpkäse - das ergäbe bei den herrschenden Temperaturen auf der Rückfahrt wohl ein Raclette; will bedeuten: ein hochsommerlicher Tag ist uns beschieden) fahren wir bei P. 1664 über einen Fildrich  -Arm wenige Meter hoch bis zu einer Ausweichstelle der Strasse auf Chilei, 1700 m.

 

Im Schatten steigen wir wohl ¾ h anschliessend auf dem Hang weglos auf, durch gut halbmeterhohes Gras und üppige Blumenwiesen, derart steil auf, dass ich froh bin um die üppigen Grasbüschel, um mich darin festhalten und hochziehen zu können. Je weiter wir hoch gelangen, desto löcherdurchsetzter wird der Hang - da haben wohl in den vergangenen Jahren Schafe (wir begegnen ihnen erst später unterhalb des Gipfels) oder Rinder ihre Spuren hinterlassen. Wie wir dann auf dem nun etwas abflachendem Steilhang in die Nähe des Undere Wannespitz’ gelangen, erreichen uns erste Sonnenstrahlen - und eine tolle Aussicht hinüber zur  Galmschibe und  Männliflue ist uns nun beschieden.

 

Nach einer Stunde haben wir den doch etwas mühsamen, anstrengenden Aufstieg zum ersten Gipfelchen hinter uns, verweilen hier kurz, und nehmen einige Abstiegsmeter unter die Füsse - im teilweise dürren, nach wie vor hohen Gras, zusätzlich angereichert nun mit Brennnesseln (ein weiterer Hinweis auf intensiveren Tierbesuch) - und steigen stets angenehmer über weitere, meist begraste Gratzacken höher; das erste unserer Gipfelziele erscheint noch relativ weit weg …

Doch wie das Gelände „gangbarer“, nur leicht weniger steil, doch vom kürzeren Gras in gesteindurchsetztes Gelände übergeht, ist das Fortkommen auch ein einfacheres. So sind die letzten Höhenmeter - bereichert mit nur wenigen felsigen, teils erkraxelbaren Stellen - ein Genuss, schneller als erwartet erreichen wir das kleine Gipfelkreuz auf dem Drümännler.

 

Hier gefällt - während der kürzeren Rast - besonders die Sicht zum gegenüber aufragenden Gipfel der Wyssi Flue, sowie zur Galmschibe, Männliflue etc. wie auch gegen Süden, die Gratfortsetzung zum nächsten Gipfelziel, zu Gsür und, weiter entfernt, Wildstrubel.

Ein unproblematischer Abstieg leitet uns zum Sattel, P. 2327, und einfach zum Fuss des kecken Zahnes des Bodezehores; es darf auf seiner Nordostseite leicht erkraxelt werden - während sich die Nordwestseite doch arg steil, felsig und instabil präsentiert.

 

Eine doch teilweise abschüssige und schmale Gratpassage schliesst sich nun sogleich an, einige Felschen müssen konzentriert überstiegen werden, bevor sich der Grat allmählich wieder sanfter und grasbesetzt erweist; derart erreichen wir schliesslich den südwestlichen Vorgipfel, P. 2331. Hier lassen wir uns doch für eine Weile nieder und halten Mittagsrast.

Unschwierig steigen wir die wenigen Höhenmeter auf dem Grat ab bis zum Sattel, P. 2284; hier beginnt nun das zweite, doch wieder anstrengende Teilstück unserer Runde: eine schwierige Wegfindung (da keine Spur auch nur annähernd vorhanden) durch steiles, rutschiges Gras- und Schuttgelände erfordert doch erhöhte Aufmerksamkeit. Zudem müssen wir darauf achten, möglichst gangbare, also die besten Linien, durch teilweise schroffe Rinnen hindurch zu finden. Am besten gelingt uns der Abstieg in einer grösseren Bachrunse, wo massive  Felspassagen freigelegt worden sind. Über uns huscht rasant ein gutes Dutzend Gämsen davon - und lässt einen grösseren Stein ungefährlich weit von uns zu Tale sausen; wir beobachten sie weit über uns länger, darauf bedacht, nicht in weitere Geschosse hineinzugelangen …

 

Endlich erblicken wir den grösseren, älteren, Unterstand auf P. 1865; wir halten auf ihn zu, und folgen nach ihm auf einem hier deutlich sichtbaren Weglein sanft abfallend an den blumenreichen Wiesen vorbei zur Alp auf P. 1721 - unterwegs kommen wir in den Genuss eines wohl einmaligen Erlebnisses: ungefähr 25 m vor uns erhebt sich ein Adler aus der Wiese, schwingt auf und fliegt rassig davon :-)

Auf dem Alpsträsschen wandern wir abschliessend die verbleibende Strecke bis zu unserem PW-Depot ob Chilei, P. 1664, zurück; eine weitere abwechslungsreiche Tour - am Niesengrat - erlebt habend.

 

ñ        1 h bis Undere Wannespitz

 

ñ      ¾ h bis Drümännler

 

ñ     ò      ò         ò       bis Bodezehore, P. 2331

 

ò       1 ½ h bis Chilei, 1700 m 


Tourengänger: Ursula, Felix


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