Der Hitze entflohen - aussichtsreiche Runde um den Rietzer Grieskogl


Publiziert von maxl , 16. Juli 2015 um 15:14. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum:12 Juli 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Etwas östlich unterhalb von Kühtai geräumiger Haltepunkt zwischen den beiden Galerien auf etwa 1850m
Unterkunftmöglichkeiten:keine

Tja, im Tal brütet die Hitze, da gibt's kaum einen schöneren Ort als oben aufm Berg. Freilich muss man da ertsmal raufkommen, was mitunter zu einer schweißtreibenden Angelegenheit werden kann. Angenehm ist's da, schon etwas höher zu starten, was im Sellraintal gut möglich ist - bis über 2000m (nach Kühtai nämlich) kann man hier mit dem Auto hochfahren. So wird auch folgerichtig eine Tour in dieser Gegend anvisiert, denn was die Berge angeht, findet sich hier auch was für jeden Geschmack. Der viel besuchte Rietzer Grieskogl sollte es diesmal sein, auf dem ich mich vor ein paar Jahren schon mal rumgetrieben hab - er ist zwar kein Berg für Einsamkeitsfanatiker, seine Nachbarn jedoch schon. So bietet sich dieser Berg also hervorragend für Rundtouren und Überschreitungen an.

Los geht's diesmal direkt an der Kühtaistraße auf etwas über 1850m. Zwischen den beiden Galerien befindet sich eine lange Haltemöglichkeit, genau dort beginnt auch ein Steig, der zum Klammbach führt; eindeutig schöner als die Forststraße gegenüber. Zunächst gemütlich den Hang hinauf, danach wird's zusehends flach und man spaziert auf immer dürftigeren Steigspuren zu einer Wasserstelle, an der auch der Fahrweg endet. Auch hier muss man ein bisschen Wegfindungsgespür beweisen, denn die Spuren verlieren sich teils vollständig - stets am Bach bleiben ist nicht die schlechteste Idee. Schließlich führt der nun wieder deutlichere Steig nördlich vom Bach weg in einen weiten, begrünten Talschluss. Man steuert auf das schon lange sichtbare Kreuzjoch zu - den Abzweig zum Rietzer Grieskogl lassen wir rechts liegen, da geht's dann später runter. Zunächst also recht monoton, landschaftlich aber trotzdem schön, in's Kreuzjoch hinauf. Eindreiviertel Stunden etwa brauchen wir, glatt T2.

Lohnend ist von hier unbedingt der Abstecher zum kleinen, aber schönen Mitterzaigerkopf mit seinem sehenswerten Kreuz. Dazu geht's in etwas 10min über den leichten Grat zum netten Gipfelchen (T3), der schonmal zu einer etwas ausführlicheren Rast einlädt. Retour dann wieder in's Kreuzjoch und von da immer direkt am Grat haltend hinauf zum Kreuzjochkogl. Auch hier bleibt das Gelände stets gutmütig, früher hat's hier sogar mal einen Weg gehabt. Eine halbe Stunde braucht's von Gipfel zu Gipfel. Der Kreuzjochkogl ist auch wirklich lohnend, die Rundumsicht vom weiten Gipfelplateau ist aller Ehren wert.

Schließlich geht's aber auch hier wieder hinab, und zwar in die Scharte zwischen selbigem und dem Rietzer Grieskogl. Teilweise wiederum etwas steiler, aber nie wirklich schwierig oder gar ausgesetzt steigen wir genussvoll am Grat entlang und landen kurz nach der Scharte schließlich auf dem Steig zur Peter-Anich-Hütte. Hinauf geht's nun zum schwach bis gar nicht ausgeprägten Bachwandkopf, von hier nun einige Zeit in Auf und Ab am flachen Grat entlang und schließlich das restliche Stück über Schutt und Blockwerk zum aussichtsreichen Gipfel des Rietzer Grieskogls mit seinem riesigen Kreuz. Auch bis dahin verhält sich die Tour stets im T3-Bereich; eine gute Stunde ab Kreuzjochkogl haben wir gebraucht,

Nach angemesserner Gipfelrast incl. einem Nickerchen marschieren wir zurück richtung Bachwandkopf; noch kurz davor zweigt der Steig ab, der uns zu unserem Aufstiegsweg gen Kreuzjoch führt. Erst durch Schutt, dann durch milde (teils arg schlammige) Wiesen schlendern wir genussvoll hinab (T2). Danach müssen wir nur noch den morgens schon benutzten Steig ins Tal zurück, ein kühlendes Fußbad freilich inclusive, wenn man schon mal da ist.... Nach etwa 2h Abstiegszeit (mit den Pausen, versteht sich), kommen wir nicht unzufrieden am Auto an, denn von der Hitze haben wir nun wirklich nicht viel mitbekommen; dafür aber ein paar Ausblicke und ruhige Stunden am Berg genießen können, die man so schnell dann doch nicht vergisst....

Tourengänger: andl, maxl


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Kommentare (4)


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sven86 hat gesagt:
Gesendet am 16. Juli 2015 um 18:09
Eine schöne Tour habt ihr da gemacht, schade dass es bei mir nicht gepasst hat!

maxl hat gesagt: RE:
Gesendet am 16. Juli 2015 um 19:13
in der Tat. Hoffe, Du bist wieder fit... Die Bedingungen für höhere Ziele sind ja derzeit wirklich gut!

sven86 hat gesagt: RE:
Gesendet am 16. Juli 2015 um 19:35
Ja, langsam wird es wieder, vielleicht schaffe ich noch eine Rekonvalenzenstour vor der Gewitterfront. Das Sellrain scheint sich dafür ja gut zu eignen...

maxl hat gesagt: RE:
Gesendet am 16. Juli 2015 um 19:51
in der Tat!

Ich warne allerdings vor der derzeit etwas widrigen Anreise dorthin von der Ostseite - umständliche und zeitraubende Umleitungen, die uns mitunter einen ärgerlicher Blitzer ("gems uns einfach 20€ auf die Hand, und die Sache is für sie erledigt") auf der Rückfahrt eingebracht hat - und auf einer weiteren Umleitung waren wir plötzlich unvermittelt auf der Autobahn kurz vor Innsbruck... lieber über den Fernpass und das Ötztal fahren!


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