1. Hornspitze 3172m - Das verlassene Tal


Publiziert von georgb , 15. Juli 2015 um 18:37.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:14 Juli 2015
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   I 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1950 m
Abstieg: 1950 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ahrntal-Luttach-Richtung Weißenbach-Abzweig Schwarzbachalm
Kartennummer:tabacco Sand in Taufers

Das Schwarzenbachtal gerät in Vergessenheit, das zeigen die vielen Hüttenruinen, die einem auf Schritt und Tritt begegnen. Viel weiter als zur gleichnamigen Alm (mit Abenteuerspielplatz und Hochseilgarten!) bewegen sich wenige.
Dabei wartet weiter oben ein wunderschöner Boden mit Wasserfällen und idyllischen Blumenwiesen. Plus, mit der 1. Hornspitze ein Prachtberg, der den Vergleich mit den bekannteren Zillertalern nicht zu scheuen braucht. Er bietet alles, was man sich von einer alpinen Tour erwarten kann: langer Zustieg ;-), Gletschergelände, unberührte Natur und Genusskletterei in festem Fels.
Aber eben der lange Zustieg verhindert Massenandrang, 1900 Höhenmeter ohne Übernachtungsmöglichkeit sind nicht jedermanns Sache. Auch uns hat es Überwindung gekostet, mit gemächlichem, energiesparendem Schritt zotteln wir auf der Forststraße taleinwärts. Ab 1700m beginnt der gut, bzw. ausreichend!? markierte Steig 26 in Richtung Stabeler Höhenweg. Auf 2400m ca. kreuzen wir diesen und mit ihm eine riesige Herde zutraulicher Schafe. Sie begleiten uns ein Stück weiter, auf der ein paar Meter westlich davon ansteigenden Spur zum Schwarzenbachkees.
Früher oder später betritt man die Reste des Gletschers und Steigeisen sind sinnvoll. Wir haben eine heikle Umgehung getestet, links ansteigend konnten wir uns schon mal warmklettern, um später trotzdem über den Schnee zu haatschen. Ergo: am besten gleich auf den Gletscher!
Das Ziel ist klar, ein Sattel zu Beginn des langen Südgrats auf die 1. Hornspitze. Links davon betreten wir wieder festen Boden und richten ein Stockdepot ein. Es beginnt eine durchwegs nette Kletterei über den relativ stabilen Blockgrat. In meinem alten Führer steht "tratti di I e II". Diese Formulierung kommt auffallend häufig vor und ich weiß inzwischen damit umzugehen. Wir bleiben weitestgehend direkt auf der Grathöhe, hier stehen auch gelegentliche Steinmänner. Das macht die Kraxelei zwar anspruchsvoller (oberster 2. Grad), aber eleganter und objektiv sicherer!
Die Aussicht vom Gipfel bleibt heute bescheiden, nur die benachbarten vier weiteren Hornspitzen tauchen aus dem Hochnebel auf. Konditionsbüffel übersteigen sie an einem Tag, wir nicht ;-) Sehr zufrieden mit der Einen machen wir uns auf den Heimweg. Während wir auf dem Blockgrat vorsichtig abwärts turnen, reißt die Wolkendecke auf und im Sonnenschein rutschen wir später über den Schnee zurück zu den blökenden Schafen. 
Auch weiter unten am Wasserfall hat sich jetzt eine Herde versammelt, 30 Halbwüchsige tummeln sich am und im Wasser. Wir verlassen die Szenerie und auf der Suche nach einer Abstiegsvariante stehen wir erneut vor einer Ruine am Brunner Lahner. Mit ihm ist auch der alte Steig verfallen, dafür haben sie eine nagelneue Biertischgarnitur aufgestellt!? Wir lassen uns natürlich kurz nieder, um die traumhafte Kulisse im Schwarzenbachtal auf uns wirken zu lassen, bevor uns die müden Beine zum Auto zurücktragen.

Tourengänger: georgb


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Kommentare (2)


Kommentar hinzufügen

Menek hat gesagt:
Gesendet am 16. Juli 2015 um 11:31
Porca miseria che giro! Proprio come piacciono a te...
ciao

georgb hat gesagt:
Gesendet am 16. Juli 2015 um 11:38
No no, mi piacerebbe anche un bel giro più rilassante con moglie, cane e il carissimo poeta Domenico ;-)
Tanti saluti Georg


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