Spaghetti-Tour 15 x 4000 (ohne Liskamm, inkl. Naso)


Publiziert von Bombo , 28. Juli 2015 um 01:41.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 5 Juli 2015
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS   I 
Zeitbedarf: 5 Tage
Strecke:siehe Beschrieb
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Station Klein Matterhorn
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Station Rotenboden oder Air Zermatt ;-)
Unterkunftmöglichkeiten:Camping Attermenzen Matterhorn-Lodge Rifugio Quintino Sella al Felik 3585m Capanna Gnifetti 3625m Capanna Margeritha 4554m Monte Rosa-Hütte 2883m
Kartennummer:LK 1:25'000, Bl 1348 "Zermatt"

Spaghetti-Tour 15 x 4'000 "Plus"


Schon lange geisterte mir das Projekt der Spaghetti-Tour im Kopf rum - fest stand für mich, dass ich diese Tour selbst führen und mich nicht führen lassen möchte. Entsprechend braucht es hierfür einen verlässlichen Seilpartner bzw. Seilpartnerin, welche ich glücklichweise - was für ein Privileg! - in meiner Lebenspartnerin Schusli gefunden habe. Zusammen konnten wir uns also einen gemeinsamen Traum erfüllen, unter anderem auch dank top Wetterverhältnissen dieses grandiosen Sommer 2015. Damit wir diese Tour auch gesundheitlich - sprich möglichst ohne Höhenbeschwerden - geniessen konnten, haben wir uns bewusst Zeit für die Akklimatisation gelassen. Ein wichtiges Thema, welches nicht selten für Erfolg oder Misserfolg steht. 


Prolog, Samstag, 4. Juli 2015, Übernachtung Camping Randa

Anreise mit PW bis nach Randa, sonniges, genussvolles Verweilen und anschliessendes Übernachten auf dem sehr gepflegten und sympathischen Camping Attermenzen. Gut wenn man ein VW-Bus oder ähnliches hat, da braucht es praktisch keinen weiteren Logistik-Aufwand mehr. 


Tag 1, Sonntag, 5. Juli 2015, Übernachtung Klein Matterhorn-Lodge

Frühes Aufbrechen und Parkieren des Fahrzeuges auf dem Parkplatz von Taxi Alphubel direkt beim Bahnhof Täsch. Das Taxiunternehmen Schaller ist noch ein wenig günstiger, jedoch kann man dort nicht vorausreservieren. Anschliessend mit der Bahn bis nach Zermatt und zu Fuss zur Talstation der Gondelbahn. Bezug der Voucher für die Übernachtung und das Nachtessen in der Matterhorn-Lodge auf dem Klein Matterhorn

Nach dem Zimmerbezug auf 3817m (Höhe der Bergstation bzw. der Lodge) mit leichtem Rucksack über die gut ausgetretene Spur hinauf zum Breithorn-Westgipfel 4164m. Für einen kurzen Moment konnten wir den Gipfel sogar für uns alleine geniessen. Anschliessend weiter zum Breithorn-Mittelgipfel 4159m, kurze Rast und zurück zur Lodge beim Klein Matterhorn, wo wir uns mit Kartenspiel und (Vor-) Schlafen gänzlich der Akklimatisation widmeten. 

Die erste Schlüsselstelle erlebten wir bereits in der Lodge: Während wir unser gesamtes Material inkl. Schuhe im Zimmer hatten und wir im Speisesaal Karten spielten, funktionierte plötzlich das elektronische Schloss der Zimmertüre nicht mehr. Glücklicherweise bemerkten unsere Zimmergenossen 30 Minuten vor Betriebsschluss der Matthorn-Bahn dieses Malheur, sodass wir gerade noch rechtzeitig das Personal aufbieten konnten. Mit verschiedenem Werkzeug, beinahe auch noch mit Hammer und Meissel, konnte dann das Problem nach über 1h "pröbeln" gelöst werden. Dass in der folgenden Nacht die Zimmertüre nicht mehr geschlossen werden durfte, nahmen wir gerne zur Kenntnis, zumal wir keine Lust gehabt hätten, einen weiteren Tag auf dem Klein Matterhorn zu verbringen.


Tag 2, Montag, 6. Juli 2015, Übernachtung Rifugio Quintino Sella al Felik

Das frühe Aufstehen wurde nun zur Gewohnheit, weshalb wir auch heute zeitig loszogen, zumal viel Gletschertrekking (wie eigentlich jeden Tag) auf dem Programm stand. Bis zum Breithornpass 3824m noch ohne Seil und ohne Steigeisen, anschliessend dann aus Sicherheitsgründen mit genanntem Material weiter. Dummerweise erwischten wir im Dunkeln die Spur, welche Richtung Roccia Nera führte, weshalb wir oberhalb statt unterhalb des Bivacco Rossi e Volante 3750m vorbei kamen. Zeitverlust wegen sehr heikler Spaltengefahr sicherlich ca. 45 Minuten. 

Anschliessend Abstieg und hinüber zum Einstieg des SW-Grates des Pollux. Bei den angetroffenen Verhältnissen konnten wir anfänglich einen Grossteil in einer gut ausgetretenen Schneespur hochsteigen, bevor wir dann das erste Mal Fels in die Hände kriegten. Bald schon erreichten wir die Fixseile - hier war wie erwartet ein wenig "traffic" - mit ein wenig Rücksicht und Geschick kamen wir jedoch problemlos an den zahlreichen auf- und auch absteigenden Seilschaften vorbei, weshalb wir dann bei der Madonna auch bereits alleine waren. Entsprechend genussvoll der weitere Firn-Aufstieg zum Gipfel des Pollux 4092m, welchen wir über mehrere Minuten für uns alleine hatten.

Für den Abstieg wollten wir den SE-Grat versuchen, mussten dann aber nach ca. 1/3 infolge Blankeis-Passagen abbrechen und zurück zum Gipfel steigen. Somit wie alle anderen Seilschaften retour über den SW-Grat, welchen wir dank gutem Seilhandling sehr zügig hinter uns brachten. 

Kurze Pause und steiler, aber problemloser Aufstieg zum obersten Bergschrund des Castor. Hier gilt es nochmals eine kurze, aber doch sehr steile Flanke zu bewältigen, bevor man dann via Nordgrat - welcher sehr an den Biancograt erinnert - den Gipfel des Castor 4223m erreicht. Der zuvor besuchte Pollux sah von hier nicht mehr wirkilch spektakulär aus, um so mehr dafür der Liskamm und weitere tolle Gipfel in dieser Gegend. 

Abstieg über den SE-Grat hinunter zum Felikjoch 4068m und kurzer Gegenanstieg zum Felikhorn 4087m, welchen man quasi "en passant" einfach so mitnimmt. Nicht mehr enden wollender Abstieg zum Rifugio Quintino Sella al Felik 3585m, wo wir nicht nur gut gegessen sondern trotz Massenschlag auch gut geschlafen haben.


Tag 3, Dienstag, 7. Juli 2015, Übernachtung Capanna Gnifetti

Für heute wäre eigentlich die Liskamm-Überschreitung geplant gewesen. Weil sich aber Schusli beim betrachten dieses doch "gefürchig" erscheinenden Berges Ihrer Sache nicht mehr ganz sicher war und ich dadurch auch ein wenig verunsichert wurde, verzichteten wir auf diese mit Garantie schöne Überschreitung und zogen dafür den Aufstieg auf den Naso bzw. Schneedomspitze 4272m vor. Der Aufstieg zum Naso wird als WS eingestuft, oft hört man die Geschichte, dass wenn man dem Liskamm nicht gewachsen sei, dass man dann "einfach" via Naso den Hüttenwechsel vollziehen kann. Dass die Westflanke aber zu über 1/3 aus Blankeis bestehen kann, davon hört man allerdings kaum etwas - bzw. erst, nachdem man selbst diese Schlüsselstelle mit vorzugsweise 4 Eisschrauben (wir hatten nur 2 dabei...) überwunden hat. Völlig unerwartet wurde also dieser "Spaziergang" zur schwierigsten Schlüsselstelle der gesamten Tourenwoche - kaum zu glauben, wenn man bedenkt, dass wir in 2 Tagen die schwieriger bewertete Dufourspitze und anschliessend das ausgesetzte Nordend erklimmen werden. 

Nach dem Gipfelbesuch auf dem Naso 4272m hiess es steil, und unten raus erneut wieder mit Blankeis, auf den Lysgletscher abzusteigen und hinüber richtung Vincentpiramid 4215m zu traversieren. Diesen Gipfel besuchten wir dann auch gleich noch, damit wir tagsdarauf einen Gipfel weniger besteigen "müssen". Den Auf- wie auch den Abstieg bewältigen wir über die sanfte und gutmütige Nordflanke - hätte die Energie noch gereicht, so könnte man vom Gipfel hinunter zur Giordanispetz 4046m steigen. 

Der Abstieg zur Capanna Gnifetti 3625m erfordert aufgrund latenter Spaltengefahr nochmals höchste Konzentration, bevor es die letzten Meter zur Hütte einem Fixseil entlang hoch geht.

Die Hütte präsentiert sich als wahres Bijoux - sehr freundliches Personal, fantastisch schöne Balkonterrassen sowie einfache aber zweckmässige Zimmer in verschiedenen Grössen. Kostenloser WiFi-Empfang, inkl. ausreichend Steckdosen zum Aufladen von elektronischen Geräten.


Tag 4, Mittwoch, 8. Juli 2015, Übernachtung Capanna Margherita

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen des Gipfelsammelns, verbunden aber auch mit einem gemächlichen Aufstieg zur höchsten bewarteten Berghütte von Europa. Erneut kamen wir wieder in den Genuss von schönstem Himmelsblau, heute aber zeigte uns der Wind seine Krallen, weshalb der Aufstieg alles andere als genussvoll war. 

Aufgrund des Sturmes liessen wir den Tag langsam angehen und starteten erst gegen 05.30 Uhr. Über den Lysgletscher stiegen wir auf der gleichen Spur wie am Vortag hoch, besuchten anschliessend das Bivacco Felice Giordano 4162m auf der Felsinsel Balmenhorn 4167m, dann den Corno Nero bzw. das Schwarzhorn 4321m mit seiner steilen Schneeflanke und traversierten hinüber zur Ludwigshöhe 4341m. Hier muss man auf dem Nordwestgrat wenige Meter vor dem Gipfel auf eine tückische Spalte Felsspalte aufpassen. Der Sturm bliess nach wie vor mit voller Kraft, sodass wir auch hier keine Gipfelpause einlegten - zu windig, zu kalt, zu ungemütlich. Weiter ging es zur Parrotspitze 4432m, welche wir jedoch vom Seserjoch 4299m und nicht von Süden her und anschliessend über den Westgrat erreichten. Es folgte nun der Aufstieg zur Signalkuppe 4554m mit der Capanna Margeritha 4554m obendrauf. 

Voller Ehrfurcht zolle ich den Erbauern dieser Hütte meinen grössten und dankbaren Respekt - ein Meisterwerk aus Holz und das auf dieser Höhe. Liebevoll eingerichtet, sehr freundliches Personal, hervorragendes Essen und erneut kostenloser WiFi-Empfang, inkl. ausreichend Steckdosen zum Aufladen von elektronischen Geräten.

Während es die einen langsam mit der Höhe zu tun bekamen - eine Seilschaft musste wegen Höhenbeschwerden sogar noch um 17.00 Uhr wieder richtung Tal absteigen - spürten wir überhaupt keine Beschwerden. Kein Kopfweh, grosser Hunger und eine gesunde Müdigkeit zum Schlafen. Aufgrund dessen, dass es aber auch in der Nacht noch aus voller Kraft gestürmt hatte - das Messgerät zeigte wie schon tags zuvor Windgeschwindigkeiten über 100 km/h an - und wir deshalb grösstenteils des Schlafes beraubt wurden, waren wir selbst am Morgen beim Frühstück um 04.30 Uhr ziemlich durch den Wind. 


Tag 5, Donnerstag, 9. Juli 2015, Übernachtung Camping Randa

Ein Bergführer, welcher mit seinem Gast schon die gesamte Woche das selbe Programm wie wir durchführte - er aber natürlich über den Lyskamm und nicht wie wir über den Naso - erlaubte es uns, ihm in richtung Dufourspitze zu folgen. Somit hatte ich als Vorsteiger einen super Pacemaker und konnte stets schauen, wie und in welcher Form sich der weitere Aufstieg fortsetzte. 

Gestartet sind wir um 05.00 Uhr und standen nur 25 Minuter später bereits auf der Zumsteinspitze 4563m. Noch stürmte es, die Fotopausen entsprechend eher kurz gehalten. Hätten wir jetzt keinen vorauseilenden Bergführer gehabt, so wären wir aufgrund des Windes vermutlich via Grenzgletscher ins Tal abgestiegen. Wir wurden aber motiviert weiter zu gehen, und dies war auf alle Fälle die beste Entscheidung überhaupt. Der ausgesetzte und teilweise steile Abstieg über den Nordgrat hinunter zum Grenzsattel 4453m verlangte einerseits wegen den Windböen auf dem schmalen Firngrat, andererseits auch wegen zwei kleinen Abkletterstellen nochmals einiges an Konzentration.

Der weitere Aufstieg über verschiedene Felstürme hinauf zum Grenzgipfel 4618m präsentierte sich als wahren Genuss - Bergsteigen der schönsten Art, wirklich ein Traum. Man kann stets gut sichern und dort, wo man einmal eine kleine Platte queren muss, gibt es auch noch Bohrhaken, welche wir jedoch nicht benützten. Bald schon folgt die Dunantspitze 4632m und dann nochmals eine kleinere Schlüsselstelle in die Scharte hinunter. Von der Scharte geht's auf den kleinen Vorbau vor dem Gipfel, anschliessend nochmals kurz und ausgesetzt hinunter und wenige Aufstiegsschritte später standen wir nach nur 2h 20min seit unserem Start überglücklich auf dem höchsten Grenzgipfel der Schweiz, der Dufourspitze 4634m. Die Glücksgefühle, welche wir dort oben erlebten, waren unbeschreiblich und wahrhaftig grenzenlos - ein Erlebnis und eine Erinnerung, welche wir bestimmt nie mehr vergessen werden in unserem Leben. Die Führer-Seilschaft vor uns verliess den Gipfel schon bald, so konnten wir den Gipfel nochmals für uns ganz alleine geniessen, bevor eine nachfolgende Führer-Seilschaft ebenfalls zu uns stiess.

Um den Abstieg richtung Silbersattel zu beschleunigen liess ich Schusli im steinschlägigen und teilweise mit Blankeis versehenem Couloir jeweils bis zu den gebohrten Ständen an unserem Seil ab, selber stieg ich dann problemlos ungesichert den Fixseilen entlang hinunter. Konzentration erforderte einzig die letzte Fixseilpassage im Blankeis, aber auch dieses Hindernis konnten wir erfolgreich meistern.

Angekommen im Silbersattel 4515m stürmte es wieder einmal, entsprechend schnell zogen wir mit deponiertem Rucksack weiter zum letzten Gipfel dieser Tourenwoche. Dank guter Spur und voraus gehender Führer-Seilschaft erreichten wir nach nur 25 Minuten das Nordend 4609m und genossen abermals ein traumhaftes Panorama. Unvergesslich auch der Blick richtung Dufour- und Zumsteinspitze - von hier sieht man nochmals das gesamte Programm des heutigen Tages - einfach nur traumhaft schön. Der Abstieg zurück zum Silbersattel 4515m entsprechend schnell und problemlos, das gleiche galt auch für den weiteren Abstieg durch die heikle Spaltenzone beim Monte Rosaletscher. Da wir 3 Zweier-Seilschaften waren, teilten wir uns wegen den nicht zu unterschätzenden Spalten aus Sicherheitsgründen auf 2 Dreier-Seilschaften auf. 

Schon am ersten Tag beim Klein Matterhorn fragte mich der Bergführer, welchem wir im Aufstieg zur Dufourspitze folgen durften, ob wir Lust hätten, mit dem Helikopter vom Gebirgslandeplatz Monte Rosa 4100m zurück nach Zermatt 1616m zu fliegen. Ich hatte ihm damals schon ohne zu Zögern meine Zusage erteilt, denn damit ging gleich nochmals ein Traum - vor allem auch für Schusli - in Erfüllung. Auf den Abstieg zur Monte Rosa-Hütte und weiter dann zur Station Rotenboden verzichteten wir noch so gerne - egal ob sich das jetzt in Bergsteigerkreisen gehört oder eben auch nicht. Wir hatten unsere riesige grosse Freude daran und garantiert würden wir dies wieder so machen - vorausgesetzt, es befindet sich eine Führer-Seilschaft in der Nähe, welche befugt ist, das Lufttaxi zu bestellen (ohne Bergführer ist es nicht erlaubt, Personentransporte vom oder auf den Gletscher durchzuführen).

So endete unsere 4000er-Woche im wahrsten Sinne des Wortes wie im Fluge - man könnte fast schon von "4000 Plus" sprechen. Den noch jungen Tag liessen wir bei einem Mittagessen in Zermatt und anschliessendem Chillen auf dem Campingplatz in Randa ausklingen. Bewusst blieben wir den Abend und die Nacht noch auf dem Campingplatz, bevor wir tagsdarauf am Freitag nach Hause fuhren, ein Last-Minute-Angebot im Internet buchten und 24h später im Flugzeug zur Griechischen Insel Korfu sassen (wo wir selbstverständlich auch den höchsten Berg der Insel besuchten). Zurück in der Zivilisation, zurück in der Sommerhitze 2015, zurück in den grünen Farben - aber ganz klar mit den Gedanken noch nachhängend im ewigen Eis, den steilen Flanken vom Lyskamm, dem köstlichen Essen in den italienischen Hütten, den Glücksgefühlen auf den verschiedenen Gipfel, vor allem auf der Dufouspitze, und last but not least natürlich auch dem unvergesslichen Helikopterflug zurück nach Zermatt. 


Fazit

Für uns klar die Erfüllung eines Traumes. Mit Ausnahme des mit Blankeis versehenen Aufstieges auf den Naso fanden wir keine grösseren Schwierigkeiten vor und konnten jeden Kletterzug schlichtwegs einfach nur geniessen. Die Firngrat-Überquerungen hängen logischerweise stark von den Bedingungen ab - wir haben sehr gute davon angetroffen, jeweils mit guter Spur versehen. Das Wetter hätte mit Ausnahme des starken Windes am zweitletzten Tag nicht besser sein können - der Sommer 2015 geht vermutlich in die Geschichtsbücher ein. Ich gratuliere Schusli von Herzen zu den verdienten Gipfelerfolgen und bin dankbar und stolz zugleich, dass wir alle diese Momente gemeinsam erleben durften und hoffentlich noch viele dazu kommen werden.

Obiger Tourablauf kann ich nur weiter empfehlen, vor allem aber auch mit dem ersten Tag auf dem Klein Matterhorn bzw. auf dem Breithorn. Man könnte allenfalls sogar am ersten Tag die Breithorn-Überschreitung machen und später dann nach der Lyskamm-Uberschreitung und dem Besuch der Vincentpiramid noch den Giordanispetz 4046m besuchen - dann hätte man die komplette 4000er-Ausbeute, welche es in diesem Gebiet zu besteigen gibt. 

Wegen des langen Gletschermarsches vom Klein Matterhorn bis zum Einstieg beim Pollux würde ich wohl künftig nach dem Besuch auf dem Breithorn hinunter zum Rifugio Guide della Val d'Ayas 3420m absteigen. Von hier aus ist der Zustieg zum Pollux kürzer und wegen dem viel tieferem Spaltensturzrisiko auch angenehmer. 


Material: 

- 40m Seil
- 2 Exen
- 2 Eisschrauben (waren wegen dem vereisten Naso zuwenig, besser je 2 mitnehmen)
- 2 Schlingen (1 würde reichen)
- Karabiner, Reepschnur, T-Bloc, Ropeman, etc. für allfällige Spaltenrettungen
- Pickel, Steigeisen
- Kleingeld für's Lufttaxi ;-)


Tour mit Schusli.

Tourengänger: Bombo, Schusli


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Kommentare (25)


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أجنبي hat gesagt: Nice!
Gesendet am 28. Juli 2015 um 10:23
Wow, congrats!

Bombo hat gesagt: RE:Nice!
Gesendet am 28. Juli 2015 um 11:22
Thx Ashabi!

Beschti Grüess
Bombo

Eszti hat gesagt: Gratuliere!
Gesendet am 28. Juli 2015 um 10:39
Hi Bombo & Schusli,

Glückwunsch zu Euer Super-Tour und Beschreibung!! :)
War es schwierig in den Hütten freie Plätze zu kriegen oder habt Ihr im Voraus schon reserviert?

Grüße,
Eszti

Bombo hat gesagt: RE:Gratuliere!
Gesendet am 28. Juli 2015 um 11:20
Salü Eszti

Danke Dir für die Glückwünsche. Ja wir haben rechtzeitig alle Hütten vorreserviert - das geht absolut problemlos über das Internet. Die Hütten sind sehr grosszügig ausgestattet, sodass ich behaupten würde, dass es vermutlich immer noch irgendwo 2 freie Betten gibt. Aus Logistikgründen für die Hütte würde ich jedoch stets vorreservieren anstatt spontan dort erscheinen.

Beste Grüsse
Bombo

rkroebl hat gesagt:
Gesendet am 28. Juli 2015 um 10:49
Beeindruckend die Tour, der Bericht, die Fotos und Einsichten. Ich gratuliere!

LG, Ray

Bombo hat gesagt: RE:
Gesendet am 28. Juli 2015 um 11:21
Hallo Ray

Danke Dir für's Feedback und weiterhin tolle Touren.

Good hike,
Bombo

roger_h hat gesagt:
Gesendet am 28. Juli 2015 um 16:15
Salü Bombo & Schusli

Gratuliere zur Tour und den schönen Bildern.
Leider hatte ich damals bei meiner Spaghetti-Tour abgesehen vom ersten Tag lausiges Wetter und so mussten wir sie drastisch verkürzen.
Am Naso haben wir uns ebenfalls "hochgeschraubt"! :-)

Gruss
Roger

Bombo hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. Juli 2015 um 11:06
Hoi Roger
Danke Dir und ja, solche mehrtägige Touren erfordern - wenn's irgendwie geht - gute und stabile Wetterverhältnisse. Keine Selbstverständlichkeit in der Schweiz :-) Um so dankbarer sind wir, dass wir dieses Jahr davon profitieren durften.

Gruess
Bombo

Razerback hat gesagt: Super
Gesendet am 28. Juli 2015 um 16:20
Gratuliere Euch beiden.
Was für schöne Bilder und wie immer toller Bericht.
All das noch mir deiner Lebenspartnerin. Traumhaft.
Wünsche Euch noch viele schöne Touren.
Lg Dani

Bombo hat gesagt: RE:Super
Gesendet am 29. Juli 2015 um 11:07
Sali Dani

Auch Dir danke für die Rückmeldung. Ist wirklich etwas schönes, wenn man solche Abenteuer zu zweit erleben darf.

Auch Dir weiterhin tolle und unfallfreie Touren,
Grüsse
Bombo

Dolmar hat gesagt:
Gesendet am 28. Juli 2015 um 18:06
Hoi Ihr zwei,
Da habt Ihr eine beeindruckende Tour erleben dürfen. Klasse das es auch so tolles Wetter hatte.
Somit war Panorama rundum immer da.
Da hätten sich wohl gerne viele Hikr (z.B. Ich, gerne in eurem Rucksack mitnehmen lassen).
Gut das es Berichte gibt, so war ich doch ein bisschen mit auf Tour, dank deinem kurzweiligen und spannendem Bericht.
Congratulation. Super Kondition

Grüssle vom
Bodensee

Dolmar

Bombo hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. Juli 2015 um 11:12
Salutti Dolmar
Ich werde beim nächsten Vorhaben an Dich denken und vorzeitig auf Dich zukommen, ob Du allenfalls noch eine "Mittrag"-Gelegenheit in unserem Rucksack brauchst :-) Selbstverständlich geniesst Du Priorität, wenn Du möchstest, kannst Du sogar ins Deckelfach gehen, da dort die Rundum-Aussicht noch ein wenig genussvoller daherkommt ;-)

Mir geht es gleich - normalerweise bin ich ja der, der brav von Montag bis Freitag im Büro vor dem Bildschirm sitzt und es einfach nicht fassen kann, dass ich jetzt wohl gerade der einzige Mensch auf dieser Welt bin, welcher nicht in den Bergen bei perfekten Verhältnissen rumkraxelt... Gut, wenn man einmal auf der anderen Seite des Bildschirmes sein kann - dann sind die quälenden Folgemonate - wieder vor dem Bildschirm - ein wenig erträglicher...

(Wobei das so leider nicht ganz stimmt, denn die stürmischen Westwindtage hätten perfekte Windsurfbedingungen mit sich gebracht, wo ich natürlich wieder einmal der einzige war, der eben brav gearbeitet hatte, während andere mit Sturmsegel über die türkisblauen Seen bei schönstem Wetter rauschten... Grrr....)

Heb's guet und Gruess aus dem Aegerital
Bombo

Ole hat gesagt:
Gesendet am 28. Juli 2015 um 18:33
Glückwunsch zu Eurer tollen Tour.
Schöner Bericht mit ganz tollen Fotos.

LG Ole

Bombo hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. Juli 2015 um 11:13
Hoi Ole

Herzlichen Dank für Deine Rückmeldung.
Dir Gute Touren und beste Grüsse
Bombo

Linard03 hat gesagt: Wow!
Gesendet am 28. Juli 2015 um 19:04
Hallo ihr zwei,

ganz herzliche Gratulation zu dieser gelungenen Traum-Tour!
Ich komme grad' eben selbst von einer Tagestour zurück und habe mit Freude Deinen interessanten Bericht gelesen und die tollen Fotos bestaunt!

Chapeau auch, dass Du diese Gewalts-Tour selbst geführt hast - sowas traue ich mir nicht zu ...
Ich habe selbst noch die besten Erinnerungen an meine Spaghetti-Tour, auch wenn es "nur" 12 4000er waren ...

Das mit dem Blankeis ist übrigens nicht nur im Wallis so: gemäss BF ist derzeit keine Palü-Überschreitung möglich infolge zuviel Blankeis ...

Und nicht zuletzt: Ich weiss, dass das Ausfliegen von vielen nicht goutiert wird. Heute würde ich bei dieser Tour allerdings auch so handeln. Der nicht enden wollende Schnee-Sumpf bis zur Monte Rosa, die Gletscher-Überquerung und der lange Gegen-Anstieg zum Rotenboden - ich lief da wirklich auf dem Zahnfleisch und würde das (sofern sich überhaupt die Möglichkeit bietet) nicht mehr so machen ...

Beschti Grüess & weiterhin tolle Touren!
Richard


Bombo hat gesagt: RE:Wow!
Gesendet am 29. Juli 2015 um 11:22
Salü Richard

Lieben Dank auch Dir für die Rückmeldung.

Du konntest die letzten Tage ja selbst auch super geniessen, sei es bei der Breithorn-Traverse (nochmals herzliche Gratulation, echt stark!) oder dann jetzt im Oberengadin.

Die Monte Rosa Tour ist bedeutend einfacher, als viele andere Vorhaben in dieser Höhenklasse. Das meiste ist ja "nur" Firn- und Gletscherwackel, da braucht es tatsächlich keine grossen Vorkenntnisse (bis natürlich auf das Wissen der Spaltenrettung, welches meine Partnerin und ich uns vor den Ferien monatlich repetiert und geübt haben). Geklettert wird nur beim Pollux (und das auch nur kurz und sehr gut abgesichert), im Abstieg von der Zumsteinspitze, bei der Dufourspitze und am Schluss wenige Meter beim Nordend. Die Schwierigkeiten liegen somit eher bei den manchmal ausgesetzten Firnaufstiegen und -abstiegen sowie wie erwähnt bei der ausgeaperten Flanke des Naso.

Auch ich musste mir einen "Ruck" geben, um die Verantwortung selbst zu übernehmen - im Nachhinein glücklicherweise der richtige Entscheid, es gibt einem auch Zuversicht und Motivation für künftige Projekte. Wie so oft im Leben - man muss es einfach einmal versuchen.

Beschti Grüess und weiter so, ich freue mich auf Deine Berichte!

Bombo

Fenek. hat gesagt:
Gesendet am 28. Juli 2015 um 19:48
Lieber Bombo
ganz herzliche Gratulation zu eurer wahrhaftig traumhaften Tour!!
Wir waren euch 2 Tage hinterher auf den Fersen und verbuchen die Tage auch als absolutes Highlight unserer Bergerlebnisse.
Den Naso haben wir auch als Schlüsselstelle erlebt. Dachte, dieser Tag gilt als entspannte Traverse.....

Ich bin stolz auf dich!!

Liebi Grüess vom Fuchs

Bombo hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. Juli 2015 um 11:26
Hoi lieber Wüstenfuchs

Super schön von Dir zu lesen und gut zu wissen, dass die Röntgenstrahlen Dich noch nicht in andere Universen weggebeamt haben. Wenn ich Deine Spuren auf Deiner Homepage verfolge, so geht da doch einiges bei Dir und ich finde es übrigens auch stark von Dir, dass Du Dir selbst Grenzen zugestehst - auch ich bin der Meinung, dass es längst nicht immer höher und weiter gehen muss (gilt übrigens auch für das Berufsleben oder allgemein im Leben).

Toll, dass auch Ihr von den Verhältnissen profitieren konntet und hey, Dir das gleiche wie bei uns: der Lyskamm läuft nicht weg - vielleicht ein ander Mal, vielleicht geführt, vielleicht gar nicht... Ich sehe das ebenso nicht eng, von dieser Sorte Leute gibt es schon genug, welche sich so etwas nicht eingestehen können.

Liebi Grüess und gib Sorg uf Dich - Gruess is Emmental
Bombo

El Chasqui hat gesagt: Gratulation!
Gesendet am 29. Juli 2015 um 07:26
Tolle Tour, toller Bericht, tolle Fotos, ganz herzliche Gratulation!

Bombo hat gesagt: RE:Gratulation!
Gesendet am 29. Juli 2015 um 11:27
Salü Chasqui

Auch Dir danke für die Rückmeldung - und natürlich ebenso Gratulation zum U.R.S. über den Ostanstieg, welchen ich ebenfalls in mein Gedankengut aufgenommen habe. Cool, dass Du es probiert und erfolgreich umgesetzt hast.

Gruess
Bombo

silberhorn hat gesagt: RE:Gratulation!
Gesendet am 29. Juli 2015 um 20:41
Die gute Vorbereitung das Tor zu Euer wundervollen langen Bergtour. Tolle Leistungen. Bombo Schusli ganz, ganz herzliche Gratulation!
Heil zu Hause angekommen ein Glück.

Liebei Grüess
maria

Bombo hat gesagt: RE:Gratulation!
Gesendet am 29. Juli 2015 um 21:51
Herzlichen Dank, Maria - und ja, richtig: Gesund (und glücklich) wieder zu Hause ankommen ist auf jeden Fall der grösste Erfolg einer Tour.

Beste Grüsse
Bombo

Felix hat gesagt:
Gesendet am 31. Juli 2015 um 08:15
Châpeau - Gratulation!

lg Felix

Bergstiger hat gesagt:
Gesendet am 31. Juli 2015 um 08:55
Hey Bombo

Super gemacht, es freut mich, dass ihr euch diesen Traum erfüllen konntet! Danke für die tollen Bilder!

Beste Grüsse,
Bergstiger

Chomo hat gesagt: Leider nicht BFM
Gesendet am 17. Juli 2020 um 16:30
Tolle tour!! als alpinist, sollte man jedoch immer die Philosophie des Besteigens eines Berges im auge behalten. Der Weg ist das Ziel und somit sollte der Aufstieg immer BFM (By fair means) gemacht werden. Wo fängt BFM an und wo hört es auf ist hierbei meistens relativ.
Ich für mich, habe beschlossen, dass du erst auf einem Gipfel warst, wenn du über 50% der Höhenmeter zu fuss bewältigt hast.
Beispiel:
Ziel: Breithorn, 4164m
Talhöhe: Zermatt, 1600m
4164 - 1600 = 2564hm
Somit muss ich mindestens 50% (= 1282hm) der aufstiegs-Höhenmeter aus eigener Kraft geschafft haben um das "Siegel BFM" zu verdienen.

Alles andere ist für mich Pistentourismus. So auch mit der Bahn aufs kl.Matterhorn zu fahren und von da an die spaghettitour anzugehen.




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