Paliis Nideri und anschliessend Schnüerliweg: Unterschätzt!


Publiziert von pepe66 , 8. Juli 2015 um 13:53.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:29 Juni 2015
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Churfirsten 
Zeitbedarf: 1 Tage
Aufstieg: 1450 m
Abstieg: 1900 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bus oder Auto
Unterkunftmöglichkeiten:Alp Tschingla

Alles fing mit der Idee einer Rundwanderung mit Ueberschreitung der Churfirsten an, Ausgangspunkt Walenstadtberg, sowie mit den zwei Attraktionen auf einen Schlag, aber eben ...

Es gibt viele ähnliche Tourenbeschreibungen, doch meist ohne Rückkehr auf die selbe Seite der Churfirsten. Also baute ich mir die hier beschriebene Route zusammen...... mit einer Unbekannten: Wie kommt man kräftesparend rund um den Zuestoll (ich fand keine präzise Beschreibung in einem anderen Tourenbericht), und ja, das war für mich dann wirklich der Knackpunkt.


Der erste Teil der Wanderung an diesem schönen und blumenreichen Sommertag war leicht, und der Aufstieg zu Alp Schrina Obersäss angenehm.

Die erste Herausforderung bestand nachher darin, auf 1630m die Abzweigung des Weges zu Paliis Nideri zu finden, der anscheinend absichtlich nicht markiert ist, aber effektiv bis kurz unter Paliis Nideri in recht gutem Zustand vorhanden ist. An der Wegkreuzung, wo der Weg nach Paliis Nideri abzweigt, sind nur die drei anderen Richtungen klar markiert (zwei in Rot, zum Kletterweg in Blau, siehe Fotos). Ein Pfad nach oben ist aber gut zu erkennen. Der Uebergang Paliis Nideri war für mich der erste Höhepunkt des Tages.    

Wie geht man nun kräftesparend von Paliis Nideri auf der Toggenburger Seite um den Zuestoll bis zum Beginn des Schnüerliweges in der Stollenfurgge? Das erste Wegstück ist klar: Links auf der Flanke des Brisi, dann über das Geröllfeld zur Westflanke des Zuestoll (siehe Wegspuren auf dem Foto). Auf der Nordseite des Zuestoll trifft man auf einen wunderschön markierten Blau-Weiss Pfad, den ich irrtümlicherweise hinaufstieg, bis ich bemerkte, dass dieser auf die Eroberung des Zustoll-Gipfels abzielte. Also zurück und absteigen bis auf fast 1750m, da eine Traversierung ohne Höhenverlust wegen den Felsbändern nicht angebracht war. Nacher trifft man auf einen rot-weissen, klar signalisierten Bergwanderweg. Hier die Intuition spielen lassen und bald weglos durch das Tal zwischen Zuestoll und Schibenstoll hinauf zur Stollenfurgge.

Den Schnüerliweg, ein wirkliches Highlight, fand ich so vor, wie in anderen Tourenberichten beschrieben. Nur die ersten 80m wirklich ausgesetzt, aber mit Drahtseilen abgesichert. Der Ausblick auf der ganzen Länge ein Non-Plus-Ultra!

Ein recht happiger Abstieg vom Ende des Schnüerlis (ca. 1900m) bei der Verzweigung zum Valsloch via Chammsässli (war unbewohnt) zur Strasse Walenstadt-Alp Tschingla (Punkt 1430m), und auf wiederansteigendem Fahrsträsschen zur Alpwirtschaft Tschingla, wo ich mit Bier und Suppe meinen Wasserhaushalt wieder in Ordnung brachte.

Als Dreingabe danach das gut markierte, gepflegte aber gepfefferte Abstiegsvergnügen durch die Berger Laui (730 Höhenmeter). An der Bushaltestelle bei der alten Post Walenstadtberg durfte ich feststellen, dass ich den letzten Bus (18:34) bereits verpasst hatte.

Eine wahrhaftig interessante Tagestour, nur sollte man sie nicht unterschätzen. Mein GPS sprach von + 1450 und - 1900 Höhenmetern, Irrwege inbegriffen. Effektive Marschzeit 8-10 Stunden.   

 
Ausrüstung: Helm, Wanderstöcke, genügend Wasser und Proviant, da keine Gastwirtschaft zwischen Hochrugg und Alp Tschingla.

Tourengänger: pepe66


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Kommentare (2)


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countryboy hat gesagt:
Gesendet am 8. Juli 2015 um 19:31
Schon bald 4 Jahre her, dass ich von der Südseite aus eine Churfirsten-Rundwanderung gemacht habe. Gelungener und sehr nützlicher Bericht von dir. Weckt Lust, das Ganze 1:1 nachzuwandern...

pepe66 hat gesagt: RE: Danke
Gesendet am 9. Juli 2015 um 10:58
Countryboy, Danke für deinen freundlichen Kommentar. Ich habe unterdessen auch deine Wepage, die präzisen Berichte und eindrücklichen Fotos angeschaut und dabei viel Anregendes gefunden. Persönlich ziehe ich allerdings etwas ausgesetztere Wanderungen vor ...


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