Wo Schwyz zu Ende ist - Glatten (2505 m) via March Chälen


Publiziert von PStraub , 4. Juli 2015 um 15:26.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum: 3 Juli 2015
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR   Ortstockgruppe   CH-SZ   CH-SG 
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 1300 m

Zwei Touren, die unterschiedlicher nicht sein könnten zum nördlichsten und südlichsten Punkt des Kantons Schwyz.
 
03. Juli: Zum südlichsten Punkt des Kantons Schwyz
Start war bei der Klausenpasshöhe, wohin ich mit Ruedi Menzi mitfahren durfte - danke! 
Ab hier zur Passage unter dem Märcher Stöckli und weiter durch die Erst Chälen hinauf zum Sattel südwestlich des Glatten auf ca. 2410 m. Dann die Schuechälen hinab bis auf ca. 2150 m. Dies entspricht in etwa dem Ski-Aufstieg auf den Glatten, welcher hier mit einer eindrücklichen Steilwand abfällt, sodass man auch zu Hochsommer-Mittagszeit meist im Schatten geht.
Irgendwo am unteren Ende der March Chälen müsste der südlichste Punkt des Kantons Schwyz sein - doch eine Markierung habe ich im Gelände keine gefunden. Möglicherweise ist der Ort gar nicht so genau festgelegt, schliesslich hat es da eh nur Fels und Schutt. Immerhin muss ich gemäss Track den Punkt praktisch überschritten haben.
 
Geplant war es zwar nicht so, aber vor Ort habe ich festgestellt, dass die Felsstufe, die zur March Chälen führt, ohne grösseren Aufwand bestiegen werden kann (T4). Dann gehts völlig locker bis zum Gipfel des Glatten. Heute lag in all diesen Chälen und Rinnen und auch auf dem Glatten-Plateau noch viel Schnee, was die ohnehin unbarmherzige Sonneneinstrahlung noch verstärkte. Mit den absehbaren Folgen ..
 
Vom Glatten hinunter zum Firner Loch. Beim Queren der Schneefelder beschlich mich manchmal ein mulmiges Gefühl. Ich weiss, wie tief einige Spalten in dieser Karrenwelt sind; eine durchbrechende Schneebrücke wäre echt unvorteilhaft.
Vor dem Firner Loch bin ich direkt durch eine Rinne abgestiegen, statt zum Weg zu queren, ein gutes T5, der Vorteil ist endlich.
 
Bei Hüfi, dem Mittelstafel der Alp Firnen, hat es wieder einmal einer geschafft, die Wegweiser und -marken zu entfernen und den Weiterweg so zuzuzäunen, dass der Ortsfremde zwangsläufig in die falsche Richtung geht.
 
Dann hinunter zum Urnerboden, wo ich in der neuen zentralen Sennerei Käse kaufte. Und ein Bierchen hatten sie auch noch vorrätig.
 
Ich wildere sonst selten in fremden Gefilden, aber einer musste die March-Chälen-Route ja mal in HIKR eröffnen. Immerhin ist es der direkteste Glatten-Aufstieg ab der Ruosalp.
 
Eindrücklich einmal mehr der Kontrast zwischen dem Klausenpass, wo es von Darth Vaders Truppe in schwarzer Lederkluft und spiegelnden Helmen nur so wimmelte, und der Einsamkeit wenige Schritte daneben.
 
 
02. Juli: Zum nördlichsten und tiefsten Punkt des Kantons Schwyz
Einen Hitzetag und grosselterliche Pflichten kombinierten Irène und ich mit einem Besuch der Insel Lützelau. 
 
Um die Mittagszeit bringt der Lützelau-Shuttle Gäste von Rapperswil zur Insel und nach einer guten Stunde wieder zurück. 
Wir stiegen nach der Überfahrt gleich beim Bootssteg ins Wasser und schwammen erst ein Stück hinaus und dann dem nördlichen Ufer entlang bis knapp vor das mit gelben Bojen markierte Schutzgebiet. Denn der nördlichste Punkt des Kantons Schwyz liegt im Wasser und kann (by fair means) nur schwimmend erreicht werden.
Anschliessend assen wir etwas in der Insel-Beiz, die übrigens höchstes Lob verdient, und liessen uns dann zurückschippern.
 
Auch auf dem "Festland" sind wir etwas gewandert: zum Dreiländereck SG - SZ - ZH auf dem Seedamm. Das von drei Fahnen und einem Grenzstein von beeindruckender Hässlichkeit markiert wird (NZZ-Artikel zu dessen bizarrer Geschichte).
 
Nicht eben eine berg-sportliche Höchstleistung, aber eine hübsche Alternative bei diesem heissen Wetter.

Tourengänger: PStraub


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