Hüttenkopf und Hochgerach - Hitzeschlacht am Walserkamm


Publiziert von Grimbart , 7. Juli 2015 um 20:02.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum: 2 Juli 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 1185 m
Abstieg: 730 m
Strecke:ca. 10,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit der S1 nach Ludesch, Bahnhof. Weiter mit der Linie 73 nach Thüringen, Gemeindeamt. Hierher auch mit Linie 76 ab Nenzing, Bahnhof. Von Thüringen, Gemeindeamt, mit der Linie 77 nach Thüringerberg, Feuerwehrhaus.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Von Schnifis, Gemeindeamt, mit der Linie 75a nach Schlins-Beschling, Bahnhof. Dort umsteigen auf die S1. Alternativ von Schnifis, Gemeindeamt, mit der Linie 75 nach Satteins, Postamt. Weiter mit der Linie 73 nach Frastanz, Bahnhof, und umsteigen auf die S1.
Unterkunftmöglichkeiten:Henslerstüble Schnifis (privat)
Kartennummer:Kompass WK-Nr. 32 (Bludenz, Schruns, Klostertal); ÖK25V 1224-West (Hohenems)

Der Hüttenkopf ist der stille Nachbar des Hochgerachs und sticht vor allem vom Raum Bludenz aus als schöner Graskegel in Erscheinung. Dies verdankt er seiner nach Süden vorgeschobenen Position im Walserkamm. Bei einer Besteigung über den Südgrat mit anschließendem Übergang zum Hochgerach ergibt sich eine wenig begangene aber sehr reizvolle Grattour in der Südwestecke des Bregenzerwaldgebirges, die an den Graten mit reichlicher Alpenflora aufwarten kann.

 

Bei der angekündigten Hitze war ein früher Aufbruch von Thüringerberg aus ratsam, wartet doch zu Beginn der monotone Hatscher über die schon früh der Sonne ausgesetzten Hänge hinauf nach Kapiescha. In mehreren Kehren zieht sich der Anstieg dahin. Zahlreiche Bänke am Wegesrand laden immer wieder zu Schaupausen ein. An diesem Tag auch schon einmal ein willkommener Anlass für längere Trinkpausen. Die Blicke zu Zimba, Schesaplana, Panüeler und Roter Wand war das allemal wert.

Nach den letzten Bauernhöfen von Kapiescha folgt man dem Fahrweg bis zu einer Abzweigung. Hier nimmt man den oberen Weg und erreicht nach einer Kehre die Fäschaalpe. Eine knappe Viertelstunde später achte man auf einen Wegweiser am linken Fahrbahnrand. Hier zweigt nämlich der Fußsteig hinauf zur Alpila Alpe ab. Zunächst geht’s weglos über die Wiese hoch zu einer sichtbaren Markierungsstange. Dort trifft man auf einen Steig, der durch den kühlenden Wald – den Fahrweg noch einmal kreuzend – hinauf zu den unteren Weiden der Alpila Alpe führt. Über teils undeutliche Pfadspuren geht’s nun im Zick-Zack über die steile Wiese zu den Hütten der Alpila Alpe hoch.

Hier war vor dem finalen Schlussanstieg über den kräftig ansteigenden S-Grat eine Z'nüne-Pause angesagt. Die Hitze machte sich schon bemerkbar und ein frisches Lüftchen war bislang rar. Der nun folgende Anstieg über den S-Grat ist nicht markiert und ist vor allem im unteren Teil weglos. Ein alter Wegweiser zeigt bei den Alphütten die Richtung an.

Zunächst geht’s einmal steil und direkt hoch zur Abbruchkante und anschließend rechts um ein kleines „Christbäumchen“ herum quer zum Hang in den Wald hinein. Undeutliche Pfadspuren deuten einem den Weg durch den Wald. Das eine oder andere den Weg sperrende Totholz geschickt umgehend oder ausweichend erreicht man einen mit Heidelbeersträuchern überwachsenen Miniboden. Die erste Steilstufe hat man damit geschafft und die nächste(n) bau(en)t sich bereits vor einem auf.

Allerdings geht’s ab dem Miniboden nun auf deutlichem Pfad bergan. Die Schwierigkeiten auf dem doch breiten Grat halten sich aber in Grenzen. Zum Schluss noch an Lawinenverbauungen vorbei war dann der geräumige Gipfel des Hüttenkopfs nach einem schweißtreibenden Anstieg endlich erreicht und ein feines „Lüftchen“ sorgte hier oben für die dringend ersehnte Kühlung.

Nach ausgiebiger Rast wartete nun der Übergang zum Hochgerach. Dazu folgt man dem Pfad hinunter zum tiefsten Punkt zwischen Hüttenkopf und Hochgerach. Die Richtungspfeile der Markierungen ignorierend bleibt man auf dem Grat und steigt auf schmalem Pfad hinauf zu einem Grathöcker. Über den nun etwas schrofigen und ausgesetzten Grat geht’s dann in leichtem Auf und Ab hinüber zum nahen Gipfelkreuz des Hochgerachs.

Die Hitze meidend wollte ich nicht so recht in den Glutofen des Alpkessels der Äußeren Alpila Alpe absteigen. So entschied ich mich für eine längere Mittagssiesta am Hochgerach. Eine kleine Wiesenmulde unterhalb des Gipfels erschien mir dazu das geeignete Plätzchen (dies schon der zahlreichen Fliegen am GK wegen).

Gegen halb zwei war dann genug gedöst und es folgte der Abstieg über den Goppes hinab zur Äußeren Alpila Alpe. Im Gipfelbereich wartet dabei der Hochgerach mit einigen Geröll- und Schutthalden auf, die gequert werden müssen. Beim Goppes angekommen nimmt man den rechten Steig, der in mehreren Kehren durch die steile Flanke hinunter in das Kar führt. Dort staute sich dann so richtig die Hitze. War man oben an den Graten noch von einem feinen Lüftchen umweht so schlug hier unten im Karboden die Hitzekeule erbarmungslos zu. Nichts wie raus aus diesem Glutofen.

Bei der Weggabelung etwas unterhalb der Hütten der Äußeren Alpila Alpe (die man nach einem kurzen Gegenanstieg erreichen würde) entschied ich mich für den direkten Abstieg zum Hensler. Gute 25 Minuten später war dann das Henslerstüble bei der Bergstation des „Schnifner Bergbähnle“ erreicht. Mit dieser ging's dann talwärts. Eine kleine Kabinenbahn, die man als Vorarlberger zumindest einmal benutzt haben sollte, und dies nicht nur wegen ihres „Gondoliere“.

 

Gehzeiten:

Thüringerberg – Kapiescha – Fäschaalpe (ca. 1' 10'') – Alpila Alpe (ca. 50'') – Hüttenkopf (ca. 1' 05'') – Hochgerach (ca. 25'') – Äußere Alpila Alpe – Schniferberg, Hensler (ca. 1' 15'')


Tourengänger: Grimbart


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