Unnütz-Überschreitung


Publiziert von hikemania , 30. Juni 2015 um 22:50.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Rofangebirge und Brandenberger Alpen
Tour Datum:27 Juni 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1350 m
Abstieg: 1350 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:kostenfreies Parken in Achenkirch bei der Sparkasse

Da für Samstag in Tirol ab 15:00 Uhr Gewitter gemeldet war, kam ich über den Rother Wanderführer Achensee auf diese Tour. Denn ein schattiger Aufstieg und 6 Stunden Gehzeit waren bei diesem Wetter genau das richtige. Zudem hatte ich Lust auf einen längeren Aufstieg.

Das der Unnütz bzw. die Unnütze grandiose Aussichsgipfel sind, machte die Entscheidung leichter.

Bei 18° und leicht diesiger Luft gingen wir von der Sparkasse etwas nach Süden. An der Straße kann man links gut die Wanderbeschilderung erkennen und nach Unterquerung der Straße ist man auch sofort an der alten Talstation des Lifts.

Von dort leitet ein streiler aber technisch einfacher Steig zur Zöhreralm. Der Steig wurde an mehreren Punkten neu befestigt und ist sehr gepflegt.

Auf der Zöhreralm und kurz vorher kann zum Adlerhorst abgebogen werden. Von dort, so versicherte uns ein am Hochunnütz entgegenkommender Local, führt ein unmarkierter alter Steig, der auch nicht in Karten aufgeführt ist, in Richtung Hochunnütz. Der Local hatte diesen Weg gerade freigeschnitten und meinte, das der alte Weg auch steil ist. Sicher werde ich mir den in Zukunft mal anschauen. Falls es jemand vorher schafft, würde mich interessieren, wie sich diese Variante geht.

Ab der Zöhreralm zweigt der Weg in Serpentinen straff hinauf zum Hinteren Unnütz. Etliche kurze Kraxelpassagen bringen dabei Abwechslung ins stumpfe Gehatsche.

Kurz vor dem Gipfel flacht das Terrain ab und völlig unvermittelt standen wir beim GK des Hinteren Unnütz.

Da dies nicht der höchste Punkt ist, machte ich mich auf die Suche nach einem einigermaßen in kurzen gangbaren Pfad zum Steinmännchen. Allerdings sind die Wegspuren sehr zugewachsen, sodass ich den höchsten Punkt nur aus der Distanz sehen konnte. Der Local versicherte, dass es im Winter recht einfach sei, den Steinmann aus nächster Nähe zu sehen...

Nach einer längeren Jause unterhalb des GK des Hinteren Unnütz gingen wir über den Latschenpfad zum Hochunnütz. Bei unserem Besuch zog es am Gipfel ordentlich, sodass wir direkt weiter gingen. Nach kurzer Zeit eröffnet sich der Blick auf den Grat zwischen dem Hochunnütz und dem Vorderen Unnütz. Aus der Distanz sieht das Stück recht gefährlich aus. Dagegen wurden wir unterwegs am Grat durch festen Stein und einen breiten Gratpfad deutlich positiv überrascht.

Im Gipfelanstieg zum Vorderen Unnütz konnten wir die Kraxelroute erkennen, gingen dann aber, um den Normalweg mal gesehen zu haben, westseitig um den Gipfel, um südseitig herauf zu kraxeln.

Am Gipfel dienten Teile des alten GK als Bank und da der Weg ab hier deutlich einfacher werden würde, genehmigten wir uns ein Gipfelbier.

Nach ausgiebiger Rast stiegen wir schnellen Schrittes zur Köglalm ab. Meine Gedanken drehten sich um eine Kaspressknödelsuppe, doch die Tiere der Alm lenkten zu sehr ab. Bei der Bestellung wurde dann offenbar, dass die Alm keine volle Konzession hat und deshalb nur Flaschenbier und kleine Jausen anbieten darf. Kaffee und Buttermilchkuchen mundeten vorzüglich und der weitere Abstieg ging leichtfüßig dahin. In Achenkirch traf uns der Regen allerdings so heftig, dass die Bergstiefel von oben voll liefen und wir froh um Sitzheizung und Klimaanlage waren.

Die Gehzeit von 7 Stunden bezieht alle Fotopausen, Jausen und sonstige Pausen ein. Insgesamt war es dadurch eine enstpannte Tour auf ruhigen Gipfeln mit toller Aussicht.


Tourengänger: hikemania


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Kommentare (4)


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Erdinger hat gesagt:
Gesendet am 30. Juni 2015 um 23:26
Nahezu jedes Foto ein Genuss und ein sehr informativer Text. Super Bericht!

Landler hat gesagt: Hinterunnütz
Gesendet am 1. Juli 2015 um 08:29
Den Steinmann am Hinterunnütz erreicht man, indem man sich ganz an der rechten Kante bewegt. (teilweise etwas ausgesetzt, aber nicht schwierig;Trittspuren vorhanden)
Habe letztes Jahr nach mehreren Versuchen, die alle in Sackgassen endeten, einen Durchschlupf gefunden.

hikemania hat gesagt: RE:Hinterunnütz
Gesendet am 1. Juli 2015 um 09:00
@ Erdinger: Vielen Dank.
@Landler: Trittspuren konnte ich nicht wirklich erkennen. Beim rechten Weg auf dem Plateau sah der Boden nach altem Pfad aus, Allerdings deutlich überwuchert durch die Latschen.

maxl hat gesagt: RE:Hinterunnütz
Gesendet am 1. Juli 2015 um 14:58
also ich bin damals vom Kreuz aus immer so weit wie möglich in Latschengassen rein, allerdings tendenziell immer eher rechts haltend. Wenn die Gassen enden, muss man sich zuweilen richtung Abbruchkante kurz in die nächste Gasse wühlen. Aber im Allgemeinen kommt man recht gut durch...!


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