(beinahe) Gross-Spannort 3198m


Publiziert von Robertb , 29. Juni 2015 um 22:45.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:27 Juni 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR   CH-OW 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2000 m
Abstieg: 2000 m
Strecke:Engelberg, Herrenrüte, Spannorthütte, Gross-Spannort
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Luzern, Engelberg, Herrenrüti

Die letzte Besteigung des Gross-Spannort liegt genau drei Jahre zurück. Da mich diese landschaftlich ausserordentliche Tour wieder einmal reizt soll sie unsere Hochtouren-Saison einläuten.

Wir haben die Besteigung auf Samstag geplant, auch wenn das Wetter eine kurze Eintrübung für diesen Tag anzeigt. In der heimeligen Spannort-Hütte ist es noch viel heimeliger wenn sich weniger Besucher tummeln.
Wir parkierten das Fahrzeug auf dem ParkplatzLeitistein‘. Bei sommerlichen Temperaturen packten wir die nötige Ausrüstung zusammen und machten uns sogleich auf den Weg Richtung Gasthaus Stäfeli P1393, wo wir eine kurze Pause einlegten und die herrliche Rhabarber-Wähe nicht einfach so stehen lassen wollten.

Schon bald, ging es ohne Hast steil bergan vorbei an den P1414 und P1682 zur Spannorthütte P1956. Oben angekommen, fühlten wir uns bei der Hüttenwartin Silvia sogleich super aufgehoben. Die Atmosphäre war familiär (ausser uns waren nur noch zwei andere Gruppen da), unser Einzelzimmer genossen wir in vollen Zügen.
 
Am Samstag ging es dann bereits um 05:00 Uhr los. Der Weg führt nun steil und stetig hinauf zur Schlossberglücke P2627. Hier legten wir eine kurze Pause ein, zogen das Gstältli an und machten uns bereit für die Gletscherbegehung. Der kurze Abstieg auf den Glatt-Firn präsentiert sich bei dieser Schneelage ohne Probleme, von Fels noch keine Spur. Der Gletscher ist noch gut eingeschneit, keine einzige Spalte ist sichtbar. Die Begehung ist einfach, die bestehenden Spuren brechen jedoch immer wieder ein, so wir zogen es vor unsere eigene Spur zu ziehen, nicht minder anstrengend, dafür gleichmässig. Oft brechen wir fast knietief ein, ein kräfteraubendes Unterfangen. In wenigen Tagen/Wochen mit warmen Temperaturen wird der Gletscher diesbezüglich besser zu begehen sein. 
Immer wieder schweift unser Blick hinauf zum Gross-Spannort, eine imposante Bergkulisse mit eindrücklichen Felsformationen. Da, das Spannortjoch tritt auch schon ins Blickfeld. Doch auch das Wetter hat sich mittlerweile verdüstert (der Wetterbericht hatte es ja vorausgesagt). Den Schlussaufstieg, zuerst das steile Firnfeld (geschätzte 50°) bis zur ersten Anseilstelle nehmen wir in Angriff und kraxeln die erste Felsstelle hoch. Dieses Jahr gestaltet sich der Aufstieg schwieriger als bei meinem letzten Besuch. Da noch viel Schnee in den Felsen liegt, steigen wir mit den Steigeisen hoch. Die Sonne hat sich auch hinter den Wolken versteckt, ein steifer Wind blies von Nordwesten. Die Steine und Griffe sind alle nass (mittlerweile auch die Handschuhe), dies macht es nicht sonderlich angenehm. Wir fühlten uns wie Wühlmäuse, welche sich durch den Schnee kämpfen. Wir beschlossen nach der ersten Steilstufe auf die Besteigung des Gipfels zu verzichten (wir hatten bis jetzt doch einiges Rückstand auf den Zeitplan und wollten nicht unbedingt ein Gewitter auf über 3000m erleben).
Der Abstieg nahmen wir mit der nötigen Vorsicht in Angriff. Besondere Vorsicht war beim steilen Firnfeld beim Einstieg geboten, dies war mittlerweile recht rutschig. Dies überwanden wir am Seil gesichert. Bei den jetzigen Verhältnissen empfiehlt sich ein 50m Seil mitzunehmen (ich hatte ein 30m dabei, welches beim letzten Besuch gut ausreichte).
Zurück zur Spannorthütte nahmen wir die direkte Abstiegsroute westlich des Gross-Spannort in Angriff und querten hinüber zu Griesshubel P2481. Auch hier ist der Gletscher noch gut eingeschneit, dh ohne Probleme zu begehen. Auf dem weiteren Abstieg zur Hütte wurden wir dann doch durch einen Regenguss geduscht, obwohl wir zügig auf einem Schneefeld bis kurz vor die Spannorthütte hinunterrutschen konnten.

Fazit:
Imposante, eindrückliche und abwechslungsreiche Hochtour, welche alles (Bergwandern in den Bereichen T1 bis T6, Gletscherbegehung, Klettern im II und III Grad, abseilen, ausgezeichnete Bewirtung in der Spannorthütte) zu bieten hat. Was will man mehr?  

Tourengänger: Robertb


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