Kurzbericht 

Jungfrau 4158m


Publiziert von as68 , 5. Juli 2015 um 19:02.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Jungfraugebiet
Tour Datum:27 Juni 2015
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-VS 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 3248 m
Abstieg: 800 m
Strecke:Stechelberg-Rottalhütte-Innerer Rottalgrat-Junfrau-Junfraujoch
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Stechelberg Hotel
Unterkunftmöglichkeiten:Rottalhütte SAC

3250 Höhenmeter standen uns bevor, an diesem Samstagmorgen, als wir uns trafen, um gemeinsam mit Burgi den höchsten Gipfel des Berner Dreigestirns, die Jungfrau, via Rottalsattel zu besteigen. Mit dem Zug fuhren wir bis nach Hotel Stechelberg (910m). Die Vorfreude war gross, ebenso der Respekt; und so machten wir im Hotel Stechelberg einen kurzen Kaffestopp, um uns zu stärken, bevor wir uns an den langen Hüttenzustieg wagten. Denn bereits dieser hat es in sich mit seinen 1850 Höhenmetern. Dank angenehmer Temperatur und leichtem Nieselregen nach jeder Pause (Burgi hat es so bestellt), unterhaltsamen Ziegen und Schafen und schöner Landschaft, gestaltete sich der Hüttenzustieg äussers interessant und kurzweilig. So erreichten wir die Rottalhütte auf 2755m nach ca. 4h 1/2h  gut gelaunt und zufrieden.

Die Hütte ist grundsätzlich unbewartet; um so schöner war die Überraschung, dass zwei SAC Mitglieder aus Interlaken vor Ort waren und uns herzlich empfingen. Sie brachten uns feinen Tee und boten uns an, unser selbstgekochtes Nachtessen für uns zuzubereiten. Nicht nur das; sie verwöhnten uns auch noch mit selbst mitgebrachtem Salat und Dessert. Nicht zu vergessen ist auch der Überraschungskuchen von Dani; Merci! wir haben sogleich beschlossen, dass dieser Kuchen zur Tradition werden soll. Auch an die Aperowurst von Burgi könnte man sich gewöhnen (merci!).
 
Die Rottalhütte ist imposant unter den Nordwänden vom Gletscherhorn und Äbeni Flue gelegen. Hinter der Hütte führen rote Marienkäfer und Steinmännchen zum Einstieg auf den inneren Rottalgrat. Nachdem der Einstieg eruiert, die Route diskutiert und die Seilschaften geklärt waren, machten wir uns früh ab ins Bett.
 
Um 3.00 Uhr klingelte der Wecker. Noch etwas Schlaf in den Augen, aber wohlgelaunt, frühstückten wir aus unserem Lunchsäckli. Um 3.45 Uhr machten wir uns dann bei besten Bedingungen unter dem Sternenhimmel los Richtung Rottalgrat. Eine abwechslungsreich Tour und 1403 Höhenmeter bis zum Jungfraugipfel warteten auf uns. Den Marienkäfern und den Steinmännchen folgend kamen wir bald zum Einstieg.
Speziell im untersten Gratteil, wo noch keine Fixseile den Weg weisen, ist ein guter Spürsinn für die Route wichtig. Auch weiter oben waren Fixseile teilweise noch im Schnee, und so mussten wir ab und zu den Weg etwas suchen. Schnee und Firn ermöglichten uns, den mit Blankeis überzogenen Felsen im unteren Teil auszuweichen. Steigeisen und Pickel waren unsere treuen Begleiter! Immer wieder gab es spannende Felspartien zu beklettern, bis wir letztendlich über ein steiles Firnfeld auf den Gipfel gelangten. Nach intensiven 6 ½ h Aufstieg waren wir um 10.15 Uhr auf dem Gipfel der Jungfrau (4158m). Überglücklich blickten wir zurück auf unseren Grat, den wir alleine bestiegen hatten.
Erst jetzt trafen wir andere Berggänger, und das nicht wenige. Beim Abstieg zum Joch gab es sogar etwas Stau, so dass zwischendurch etwas Geduld angesagt war. Der Abstieg über die Normalrute bot keine grösseren Schwierigeiten,  war aber teilweise recht steil. Die Schlüsselstelle vom Rottalsattel über den Bergschrund auf den Jungfraufirn war gut zu begehen. Xändu verabschiedete sich kurz in eine Gletscherspalte, die improvisierte Sicherung oben am Bergschrund durch die Seilpartnerin vermog ihn aber zu halten, und so konnte er selber wieder aus der Spalte herauskraxeln.
So kamen wir um 14.15 Uhr zufrieden auf dem Jungfraujoch (3464m) an. Insgesamt war es eine spannende und äusserst gelungene Tour mit einer super Gruppe, einmal mehr tiptop und sicher geführt von unserem Burgi. Herzlichen Dank!
 
Zu guter Letzt: Wir alle kennen den Rummel auf dem Jungfraujoch. Etwas befremdend ist es schon, wenn man eben noch alleine über einen Grat kraxelte, und kurz darauf zwischen Indern und Chinesen als Fotomodell dienen muss. Auch das hat Burgi mit Bravour gelöst und ziert wohl schon bald ein Wohnzimmer in einem indischen Bundesländle.

Tourenbericht: Fabienne

Tourengänger: as68


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