Levada das 25 Fontes

Für unsere vierte und letzte Wanderung auf Madeira haben wir uns die Levada der 25 Quellen vorgenommen. Sie soll eine der schönsten und deshalb auch eine der vielbesuchten sein. Von unserem gestrigen Ausflug her wissen wir, dass die Strasse vom Encumeada Pass zur Hochebene Paul da Serra gesperrt ist. Also fahren wir über Ribeira Brava und Canhas hoch. Für die Detailplanung gehen wir erst mal in ein Beizlein bei Urze (Detailplanung ist eine gute Ausrede, wir wollen einfach nicht stressen). Gemütlich geniessen wir einen Kaffee, studieren die Karte: wo sind wir, wo wollen wir hin. Und dann kanns los gehen.

Beim stark besetzten Parkplatz oberhalb Rabaçal geht's vorbei, bis wir die Abzweigung nach Calheta (ER-211) erreichen. Auf Kopfsteinpflaster fahren wir weitere 250 Höhenmeter hinunter zum Grillhäuschen. Es ist nicht zu verfehlen, es hat auch hier wieder recht viele parkierte Autos.

Die Wanderung beginnt direkt beim Grillhäuschen an der ER-211. Ein breiter horizontaler Weg führt uns zu einem leer stehenden Häuschen, und kurz danach zum Tunnelportal, aus der die Levada fliesst. Der Tunnel ist 800m lang, enorm hoch (im Eingangsbereich sicher 5m) und das Weglein genügend breit. Nach dem Tunnel führt der schön angelegte Weg durch bewaldetes Gebiet. An zwei Stellen münden Wanderwege von Rabaçal her ein. Öfters begegnen wir nun grossen Gruppen, nicht selten zwanzig bis dreissig Leute, die bereits auf dem Rückweg sind.

Nach einer guten Stunde verlässt der Wanderweg das Niveau der Levada. Über eine Treppe steigt man zur Brücke über den Ribeira Grande hinunter, um am gegenüberliegenden Hang wieder hoch zu steigen. Jetzt ändert sich der Charakter des Wegleins. Direkt neben dem Kanal verläuft ein schmales horizontales Weglein, aufgemauert mit Steinen. Ist nur dieses Weglein vorhanden, wird das Kreuzen mit entgegen kommenden Personen schwierig, oft verläuft aber daneben, etwas tiefer unten, eine weitere Wegspur. Wir sind froh, dass wir auf diesem Wegstück nur noch wenigen Wanderern begegnen.

Bei den 25 Quellen sind weniger als zehn Leute. Gut sind wir nicht früher gestartet! Wir machen es uns gemütlich auf den Steinen und knabbern etwas aus dem Rucksack. Als letzte machen wir uns schliesslich auf den Rückweg. Wir sind aber nicht die letzten, die heute bei den 25 Quellen waren. Beim Rückweg sind wir noch hie und da Wanderern begegnet. Die wussten wohl bereits, dass es hier gegen Abend am ruhigsten ist.

Wir wollen nicht direkt zum Hotel zurück und beschliessen deshalb, für eine weitere Detailplanung wieder zum Beizchen bei Urzo zu fahren!

Fazit: Wunderschöne Wanderung, aber wenn ich mir vorstelle, dass wir das Erlebnis gemeinsam mit hunderten anderen hätten teilen müssen, graut mir ein bisschen. Mein Tip: Eher spät starten!
Für den Hin- und Rückweg brauchten wir je etwa anderthalb Stunden, grob gesagt:
- 30 Minuten Parkplatz - Tunnelende
- 30 Minuten Tunnelende - Brücke über den Ribeira Grande
- 30 Minuten Brücke - 25 Quellen