Bergung einer verunfallten Höhlenforscherin im Bereich des Grete-Klinger-Steiges...
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...so lautete die Übungsannahme für die Bergrettungsortstellen des Gebietes Leoben, (Leoben, Mautern, Trofaiach und Vordernberg) die zusammen mit der Höhlenrettung Steiermark den Ernstfall probte.
Beim Aufstieg aus der 85m hohen Höhle verunfallte eine Höhlenforscherin in den Nachtstunden und blieb mit gebrochenem Becken am Schachtgrund liegen. Ihre Kameraden alarmierten daraufhin die Höhlenrettung, die gleichzeitig die Bergrettung des Gebiets mitalarmierte, da auf Grund des schlechten Wetters keine Bergung mittels Hubschrauber vom Höhleneingang erfolgen konnte.
In den frühen Morgenstunden lief eine konzertierte Aktion zwischen Bergrettung, Höhlenrettung und den Freiwilligen Feuerwehren (Trofaiach, Hafning, Gimplach, St.Peter Freienstein) an, die die Einsatzkräfte so hoch wie möglich in das Einsatzgebiet transportierten, denn auch von dort nimmt der Aufstieg noch gut eine Stunde Zeit in Anspruch. Schließlich standen ab 6.00 Uhr morgens 46 Bergretter und 20 Höhlenretter im Einsatz, um die Verunfallte zu bergen. Es mußte sehr viel Rettungs-, Berge- und Sicherungsmaterial den Berg hinaufgeschafft werden, denn der Grete-Klinger-Steig, in dessen Umfeld sich der Unfall ereignet hat, ist ein leichter Klettersteig, der durch die intensiven Regenfälle der Nacht ziemlich rutschig und nicht ungefährlich zu begehen, selbst für versierte Bergretter, war. Die Einsatzleitung, die in Händen der Bergrettung Trofaiach lag, entschied daher, den kompletten Steig, für den sicheren Abtransport der Verunglückten, mit einem Seilgeländer zu versehen. Was das heißt, kann sich der Laie nur schwer vorstellen und schon gar nicht welchen Mengen an Material daher am Einsatzort notwendig sind. Letztlich wurden beim Abtransport 575m Seilgeländer gespannt, 340m gesichert abgeseilt und 200m mittels einer Seilbahn überwunden.
Nach einem Abstieg der Höhlenrettung in die 85m tiefe Höhle, begann um 11.21 Uhr, nach medizinischer Versorgung der Höhlenforscherin, die mühevolle Bergung. In drei Etappen wurde die Verunfallte aus der Höhle geborgen und konnte schließlich um 13.00 Uhr der am Höhleneingang bereit stehenden Bergrettung übergeben werden. Die Bergrettungsmannschaften waren von deren Einsatzleitung in vier Gruppen aufgeteilt worden. Während die Bergung durch die Höhlenrettung lief, bereiteten die verschiedenen Bergrettungsgruppen, in der Zwischenzeit, Seilbahnen, Seilgeländer und Abseilstellen vor, um so einen möglichst reibungslosen und vor allem sicheren Abtransport zu gewährleisten. Aus der Höhle geborgen, wurde das Unfallopfer mittels einer Seilbahn gleich einmal über 100 m zum Grete-Klinger-Steig gebracht.
Danach erfolgte der weitere Abtransport, in mühsamer, schweißtreibender, das Letzte von allen Beteiligten abverlangend, mit größtmöglicher Rücksichtnahme auf das Unfallopfer, bis zur Forststraße, wo sie schließlich, nach weiteren drei Stunden einer intensiv-medizinischen Versorgung zugeführt wurde.
Um 16.00 Uhr konnte der Einsatzleitung das erfolgreiche Ende der Bergung übermittelt werden.
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