Halltal-Umrundung: Großer Lafatscher (2696 m), Pfeiser Spitze (2345 m), Lattenspitze (2336 m)


Publiziert von gbh , 17. Juni 2015 um 23:20.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Karwendel
Tour Datum:21 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K2 (WS)
Mountainbike Schwierigkeit: WS - Gut fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 2520 m
Abstieg: 2520 m

Sowohl der Große Lafatscher als auch die Kammwanderung zur Latten- und Pfeiser Spitze sind für sich genommen lohnende Touren entlang des Halltals - beide Touren sind hier schon mehrfach beschrieben. Mit etwas Ausdauer und ausreichend Zeit lassen sich beide Unternehmungen zu einer Art Halltal-Umrundung verbinden - ähnlich, aber nicht ganz so ambitioniert wie die 11-Gipfel-Tour von Chiemgauer (Respekt!).

Start mit dem Mountainbike in Innsbruck, von hier gelangt man unkompliziert am Radweg entlang des Inn bis Hall in Tirol. Bald nach der Brücke, auf der die Bundesstraße den Inn überquert, kann man durch eine Unterführung unter der Bahn hindurch und gelangt auf die Bundesstraße. Dort fährt man wenige Meter Richtung Innsbruck zurück und biegt dann rechts Richtung Absam ab. Beim ersten Kreisverkehr hält man sich geradeaus, beim zweiten biegt man links bergwärts ab und fährt nun ziemlich gerade nach Absam hinauf. Wo die Straße in einer deutlichen Rechtskurve Richtung Gnadenwald umschwenkt, hält man sich weiter geradeaus (beschildert) Richtung Halltal und erreicht nach ca. 45 Min. Fahrzeit den Halltaleingang.

Im Halltal folgt man stets der asphaltierten Straße (der Schotterweg, der bald nach dem Halltaleingang links abzweigt, ist den Fußgängern vorbehalten). Anfangs noch mittelsteil, dann ein Stück bei einer Wasserfassung extrem steil geht es zum Bettelwurfeck, wo das Tal einen markanten Linksknick macht. Weiterhin immer ordentlich steil auf Asphalt bis zum Parkplatz der kleinen Wallfahrtskirche St. Magdalena (mit Einkehrmöglichkeit, derzeit allerdings wenig lohnend). Von hier auf Schotter, weiterhin ordentlich steil, bis zu den Herrenhäusern, wo man das Bikedepot errichtet (bis hierher ca. 2 h).

Man folgt hier weiter dem Fahrweg oder den Abkürzungen, anfangs bergauf bis zum Issjöchl, dann leicht bergab bis an den Hang heran. Hier hält man sich an die Schilder Richtung Lafatscher Joch und steigt bis ca. 100 Höhenmeter unterhalb des Jochs am breiten, grobschottrigen Weg an. Bei der zweiten Rechtskehre zweigt links der Wilde-Bande-Steig ab, dem man bis zum Lafatscher Kar - also dem Kar vor dem S-Rücken des Großen Lafatschers - folgt. Im Kar steigt man kurz auf und quert dann an einer geeigneten Stelle nach links hinaus auf den S-Rücken - Achtung, nicht zu hoch queren, das Gelände wird tendenziell schwieriger.

Am S-Rücken geht es karwendeltypisch mühsam über Schotter und Schrofen, teils auf Steigspuren bzw. entlang von Steinmännern, auf den Gipfelaufbau zu. Dort entlang von Markierungen rechts haltend durch mehrere Rinnen (I) auf den Grat und über diesen unschwierig auf den Gipfel, der einen grandiosen Nahblick auf die Gipfel rund um das Halltal - Roßkopf, Speckkarspitze - und ebenso grandiosen Fernblick nach Norden ins Karwendel und nach Süden in die Zillertaler bietet (5 h).

Der Abstieg folgt anfangs dem Aufstiegsweg, bis die Latschen beginnen. Hier durch die Latschen rechts bis zu einer Rinne und durch diese ins Bachofenkar hinunter. Dann hält man sich am besten in der Karmitte und gelangt durch Latschengassen hinunter zum Wilde-Bande-Steig (6,5 h). Diese Abstiegsvariante ist auch im Aufstieg leicht zu finden: Rechts neben der Höhle durch die Rinne hinauf bis zum Rücken und dann dem Rücken entlang auf den Gipfel zu.

Nun am Wilde-Bande-Steig, das letzte Stück seilgesichert, mehr oder weniger eben bis in den steilen Schotterhang unterhalb des Stempeljochs und in vielen Serpentinen auf sehr gut angelegtem Weg bis ins Joch. Dort hält man sich gleich links auf die Pfeiser Spitze zu, die man auf einem leichten Klettersteig zuerst durch eine steile Schrofenrinne in eine Scharte, dann weiter durch etwas weniger steiles Schrofengelände entlang des Grats erreicht.

Weiterhin sehr gut mit gummiummantelten Seilen gesichert geht es durch Schrofen in eine Scharte hinunter, aus dieser etwas ausgesetzt durch Felsen heraus und weiter durch steiles Schrofengelände auf den Gipfel der Lattenspitze. Danach wird das Gelände wieder sanfter, ein guter Steig leitet bis ins Törl und von dort durch Wiesen und Wald zu den Herrenhäusern hinunter (9 h).

Von hier dann entweder am Anfahrtsweg oder, wenn man Lust auf noch ein wenig mehr Höhenmeter hat, über die Dörferstraße zwischen Absam und Mühlau, nach Innsbruck zurück.

Fazit: Eine grandiose Halltaltour, deren bergsteigerische Höhepunkt sicher der erste Gipfel ist. Die weitere Tour ist etwas weniger anspruchsvoll, unterschätzen sollte man sie aber auch nicht - der kleine Klettersteig über Pfeiser und Lattenspitze erfordert nochmals Konzentration, und das mit 2.500 Aufstiegshöhenmetern in den Beinen. Dazu bietet die Tour eine Fülle sehr unterschiedlicher Eindrücke: Das romantische Halltal, Karwendel-Schotterwüste am Lafatscher, anregende Gratkraxelei mit Blick ins Inntal zum Abschluss.

Tourengänger: gbh


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