Biberkopf (2599 m) - südlichster Gipfel Deutschlands
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Ein sonniger Freitag mit eher geringer Gewitterneigung? Kinderfest in St. Gallen? Da muss ich weg und es sollte mal wieder was besonderes her: Voila, der südlichste Gipfel Deutschlands! (Und der 23. höchste Gipfel Deutschlands). Der vegetationsarme Dolomitgipfel hat eine sehr charakteristische, plattige und spitz zulaufende Form und ist daher ein echte Schönheit. Die Tour ist wohl gut besucht, aber nicht so überlaufen wie andere Berge rund um die Allgäuer Alpen, da sie doch einigermassen anspruchsvoll ist (felsig mit ausgesetzten Stellen) und etwas abgelegen von den Haupt-Touri-Strömen liegt.
Tour:
Einen durchwegs gut markierten und leicht zu folgenden Weg findet man von Lechleiten aus, einem kleinen Dörfchen oberhalb von Warth (am Arlberg). Dank der 1541m Höhe des Startpunkts, schrumpft die Tour auf gut erträgliche 1200 Hm zusammen. Der Gipfel ist auch während des Grossteils der Tour sichtbar und sogar schon vom Startpunkt aus öfters mal zu sehen. Eine nette Zusammenstellung der Tour findet man auf den Tourismus-Seiten der Gemeinde Warth: Link
Von Lechleiten aus steigt man zuerst auf über wunderschöne Weiden auf, die gerade fanstatisch bunt geblüht und geduftet haben. Leider ist diese Passage bald zuende und der Weg führt Steil durch dichte Legföhrenvegetation hinauf bis man auf eine neu restaurierte, kleine Heu-Hütte trifft.
Von hier steigt man nun ohne Schatten das grasige Couloir nach oben und erreicht schnell eine kleine Alp, vor der sich der Biberkopf prächtigst aufbaut. Den Hundskopf könnte man hier ohne grossen Effort noch mitnehmen, wenn man die Zeit übrig hat. Nach einer kleinen Gegensteigung gehts dann steil in Serpentinen hinauf zum Grat.
Dem Grat folgt man fast durchgehend. Schon bald wird es nun felsig und von hier an ist die Tour fast schon übermässig mit roten Punkten markiert und mit sehr viel Eisen gesichert (etwas weniger hätts auch getan, meiner Meinung nach). Zu beachten ist eventuell dass man an einem Abzweig dem neuen Weg folgt und sich nicht von einer alten Eistenstange zum alten Weg verleiten lässt (siehe Bericht von Alpstein). Grundsätzlich ist eine kurze Stelle zu Beginn, mit einem ausgesetzten Grat, wohl die Schlüsselstelle - recht ausgesetzt, aber nirgends schwierig. Hat man das geschafft, sollten keine Probleme mehr auftauchen...
Nach dieser Grat-Passage gehts dann noch recht lange eine steile Felsrinne hinauf bis zum Gipfel. Nirgends besonders schwierig und herrliche Plaisir-Kletterei, die mir sehr viel Spass machte! Es lagen noch kleinere Schneereste in der Rinne, die aber problemlos umklettert werden konnten. Der Gipfelblick ist dank der Höhe des Biberkopfs natürlich prächtig!
Der Abstieg erfolgte auf derselben Route. Eine sicher coole Tour wäre eine Überschreitung des Gipfels über den aus Deutschland kommenden Weg - wobei hier mit mehr Restschnee zu rechnen ist als beim südseitigen Aufstieg - im Juni wohl kaum empfehlenswert.
Fazit:
Eine lang ersehnte Tour auf einen besonders schönen Berg die sehr viel Spass gemacht hat. Biber hab ich zwar keinen getroffen, aber dafür war der Anstieg sehr abwechslungsreich und recht zackig ohne grössere Flachstücke. Die leichte Felskletterei im oberen Teil mitsamt der Aussicht machen richtig viel Laune auf eine Wiederholung. Insgesamt sind mir nur 4 Leute an diesem Wochentag begegnet, was man für diese Gegend mE als ziemlich einsam bezeichnen kann...
PS: Mein GPS hat die Gipfelhöhe auf den Meter genau getroffen - das könnte eine Premiere sein ;)
Tourengänger:
Schneemann
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Kommentare (2)