Mattjisch Horn (2461 m) und über den Grat bis zum Strassberger Fürggli: Vom Schanfigg ins Prättigau


Publiziert von dulac , 14. Juni 2015 um 16:55.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Schanfigg
Tour Datum:11 Juni 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 6:15
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1750 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:RhB Hst. Langwies
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bus Nr. 90.221 nach Schiers, Hst. Fideris-Dorf
Kartennummer:map.geo.admin

Mattjisch Horn – so ein schöner Gipfel! Und dann wird er – zumindest auf hikr – zu rund 80 Prozent nur im Winter besucht! Und überhaupt, die Höhenzüge am Nordrand des Schanfigg sind ein attraktives Tourengebiet, zu allen Jahreszeiten. Jetzt zu Sommeranfang sollten durch die Südex­position zudem auch die Gipfelregionen bereits frühzeitig weitgehend schneefrei sein. So meine Überlegung für heute. Und so war es auch eine leichte Entscheidung.

 

Anders als bei meinem letzten Besuch auf dem Mattjisch Horn vor 2 Jahren, wo ich ab Langwies bis weit hin­auf einem langweiligen und zeitraubendem Fahrweg gefolgt war, wählte ich diesmal eine schönere und direktere Variante, nämlich die über die Skihütte Pirigen. Die Hütte war – wie Berichten anderer hikr zu entnehmen war – offenbar über längere Zeit geschlossen. Dass sie nun aber wieder bewirtschaftet wird und jetzt auch schon geöffnet hat, wird für den einen oder anderen drum eine gute Nachricht sein.

 

Nach gerade einer Stunde im Aufstieg von Langwies war es für mich allerdings noch etwas zu früh, um hier Station zu machen.

 

Mit Pirigen auf knapp 1800 m wird zugleich mit der oberen Baumgrenze eine traumhaft schöne Zone von Almwiesen mit einer einzigartig mannigfaltigen und prächtigen Bergflora erreicht, die sich bis hinauf in die Gipfelregion erstreckt. Der weitere Aufstieg zum Mattjisch Horn wird somit derzeit zugleich zu einer Blütenwanderung.

 

Auch der flache Gipfel ist grasbewachsen, ein attraktiver und aussichtsreicher Rastplatz. Eigentlich war es noch etwas zeitig für die Mittagsrast, doch bot sich dieses schöne Plätzchen dafür einfach an.

 

Für danach hatte ich vorgesehen, über die Fideriser Heuberge, also nach Norden abzusteigen. Der Grund: Dieses Gebiet war mir zuvor völlig unbekannt, da es mit öV praktisch nicht erschlossen ist und die Zustiege zeitintensiv sind.

 

Zuvor wollte ich jedoch erst noch eine Wanderung entlang des Grates unternehmen. In westlicher Richtung war ich schon mal bis zur Aflinafurgge gekommen. Immerhin, wenn auch nicht so weit wie ich damals eigentlich vorgehabt hatte.

 

Da sich der Grat auch nach Osten hin fortsetzt, fiel meine Entscheidung nun darauf. Nach der Karte hat sich dafür der im Vergleich zum Mattjisch Horn wenige Meter höhere Chistenstein als End- und Umkehrpunkt zum Strassberger Fürggli angeboten.

 

Auf der gesamten Strecke hat es eine Wegspur, die gelegentlich allerdings auch ein wenig in die Flanke ausweicht. Ich fand es freilich interessanter, den Grat auch dort nicht zu verlassen,wo die Schwierigkeit kurzzeitig an der oberen Bereich von T3 gelangt und ihn bei kurzzeitigem Handein­satz möglicherweise auch ein klein wenig überschreitet.

 

Am Strassberger Fürggli angekommen musste ich dann einerseits zur Kenntnis nehmen, dass die ohnehin schon vorhandenen Quellwolken sich mittlerweile noch stärker aufgeplustert hatten und dass für den Abstecher zum Chistenstein und zurück wohl gegen eine Stunde eingeplant werden müsse.

 

Da ich den weiteren Zeitbedarf bis hinab nach Fideris nur ungefähr abschätzen konnte, war klar, ich gehe auf Nummer sicher und verzichte besser auf den Chistenstein.

 

Dass das Wetter dann doch noch gehalten hat, steht auf einem anderen Blatt. Doch besser so, als in ein Gewitter geraten.

 

Beim Abstieg vom Strassberger Fürggli liess es sich nicht vermeiden, zunächst einige Schneefel­der zu überqueren. Abgesehen davon, dass man in den Randbereichen zum Teil tief einsank, gab es jedoch keine Probleme.

 

Dann zunächst über einen breiten Rücken und danach mehr oder weniger direkt hinab zu den Heu­bergen, konkret zu dem ein wenig tiefer gelegenen Berghaus Heuberge. Dort eine kurze Rast auf der Terrasse.

 

Dabei lässt sich generell sagen, dass es hier auf der Nordseite – wie nicht anders zu erwarten – noch mehr Schneereste hat und dass die Vegetation noch nicht so weit fortgeschritten ist wie in den Südexpositionen des Schanfigg.

 

Der (Schluss-)abstieg hinab nach Fideris war von hier nun mit 2h30 angeschrieben. Ich hatte mir freilich in den Kopf gesetzt, möglichst noch den Bus kurz nach halb Fünf zu erreichen. In ähnlichen Fällen hat dies in der Vergangenheit zumeist auch geklappt. Erfreulicherweise so auch diesmal: 5 Minuten vor Abfahrt war ich in Fideris tatsächlich an der Haltestelle. Wenn es sein muss und der Zustand des Wegs es zulässt, geht es also auch in 1h20. ;-)

 

Schöne Tour, schöne Gegend, wundervolle Flora – gerne wieder! In diesem Fall bereits am darauffolgenden Tag.


Tourengänger: dulac
Communities: ÖV Touren


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Kommentare (2)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 25. Juni 2015 um 13:39
eine auch von mir sehr geschätzte Gegend - auch zu dieser Zeit die Reise wert!

lg Felix

dulac hat gesagt:
Gesendet am 27. Juni 2015 um 21:31
Im Winter habe ich sie bisher (leider) noch nie besucht – muss ich wohl noch nachholen.

LG Wolfgang


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