Spritztour aufs Stanzacher Steinmandl (1909m)

Mit den beiden Wörtern "eigentlich" und "wenn" kann man den heutigen Tag am besten beschreiben.

- Eigentlich wollten wir diesen schönen und heißen Feiertag für eine längere Rundtour im Kleinwalsertal nutzen, wenn wir nicht komplett verschlafen hätten.
- Eigenlich hätte es dann nach Griesen für eine Runde am Schellschlicht gehen sollen, wenn da nur nicht der G7-Gipfel mit Strassensperrungen und Umleitungen gewesen wäre.
- Als zweite Alternative war dann eigentlich der Thaneller vorgesehen gewesen, wenn da nur nicht in Rinnen ein Wegeverbotsschild wegen Felssturz gestanden hätte.
- So wäre es dann eigentlich an die Runde um den Seelakopf gegangen, wenn sich da nicht schon das Wetter etwas zugezogen hätte und nun eine längere Runde eher unwahrscheinlich wurde.

So kam es dann heute ganz anders und wir machten eine kurze Trainingsrunde auf das Stanzacher Steinmandl und gingen danach an den Vilsalpsee zum baden.

Die Routenbeschreibung ist schnell erledigt:

Vom Parkplatz direkt an der Verbindungsstraße Stanzach- Berwang geht es in leichter Steigung die ersten gut 100hm auf einer Forststrasse hinauf, bis ein Wegweiser in den Wald hinein weist. Hier ist man schon kurz etwas verwundert wie schwach ausgeprägt die Spur für einen ausgeschilderten Gipfel ist.
Teilweise sehr steil und ohne große Streckenverluste geht es nun den Wald hinauf. Flachpassagen oder längere Querungen gibt es kaum, bei beinahe jedem Schritt steigt man höher auf.
Im Wald ist es noch einiges angenehm von den Temperaturen her, ab ca. 1680m wechselt man vom Wald in die Latschen und in die pralle Sonne.
Die letzten gut 100 Hm geht es nun etwas anspruchsvoller über teils loses Geröll an das schöne einsame Gipfelkreuz.

Im AVF steht über Stanzacher Steinmandl folgendes geschrieben:

Ganz unbedeutender Ausläufer im zerborstenen Elmer-Muttekopf-Nordgrat. Ein Pfad führt auf diesen runden Vorsprung, die Besteigung lohnt sich wegen des schönen Tiefblicks.

Eine wirkliche Gipfelstruktur weist es jetzt nicht gerade auf, aber als ganz unbedeutend würde ich es jetzt nicht beschreiben. Mit den schönen Tiefblicken hat der AVF aber vollkommen Recht. Das Stanzacher Steinmandl ist wirklich eine tolle Aussichtskanzel, und bietet sich auch ideal am um früh im Jahr die umliegenden Berge auf die Altschneereste zu untersuchen.
Man hat einen tollen Blick auf die gegenüberliegende Liegfeistgruppe, die schönen südlichen Allgäuer lassen sich toll erkunden, von der Urbeleskarspitze über den Großen Wilden zur Leilachspitze und in die Tannheimer Dolomiten ist alles einsehbar.
Nach Süden und Osten dominieren die steilen Felsflanken der Mittagspitze und der Tauberspitze, es führt auch eine leichte Spur weiter der MIttagspitze entgegen.
Wir geniessen die Ruhe und die schöne Aussicht am Gipfel über eine Stunde lang bevor es im Laufschritt wieder hinunter ins Tal geht und an den Vilsalpsee zum baden.


Zeiten und Schwierigkeiten:

Aufstieg:     58 min
Abstieg:      35 min

Bis auf den Fahrweg ist die Tour eigentlich durchgehend T3, einzig Schlussanstieg über Geröll sind vielleicht T3+.


Fazit:

Trotz einiger Änderungen an diesem Tag eine schöne schnelle Spritztour.
Das Stanzacher Steinmandl eignet sich aufgrund seines schönen steilen Anstiegs ideal für eine Trainingsrunde, und dafür wird man mit einem schönen Gipfelausblick belohnt.
Da es sich etwas schlecht in eine andere Runde einbauen lässt wird es denk weiterhin trotz markiertem Weg eher ruhiger dort oben bleiben.