Sarlkofel (2378 m) - Lungkofel (2282 m)


Publiziert von gero , 31. Mai 2015 um 19:07.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:29 Mai 2015
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1305 m
Abstieg: 1305 m
Strecke:Altprags (Kameriotwiesen) - Sarlriedl - Sarlsattel - Sarlkofel - Lungkofel - Sarlriedl - Flodigesattel - Kirchler Scharte (Versuch) - Sarlriedl - Kameriotwiesen (17,3 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Im Pustertal östlich von Welsberg abzweigen nach Prags; das Alt-Pragser Tal aufwärts und auf einem Sträßchen (Abzweig: Ww Sarlkofel) an den oberen Rand der Kameriotwiesen. Dort Parkmöglichkeit unter den Bäumen kurz vor dem Sperrschild. Der Sarlriedel ist der langgezogene Sattel zwischen dem Lungkofel im Norden und dem Sarlkopf (auch: Sarlköfele) im Süden.
Kartennummer:Freytag & Berndt WKS 3 (Pustertal - Bruneck - Drei Zinnen 1:50.000); Tabacco - Karte Naturpark Fanes-Sennes-Prags (1:25.000)

Und wieder einmal ist es erstaunlich: nördlich des Brenner vereiteln Unmassen von Schnee momentan das Bergsteigen - und südlich davon gibt es gefühlsmäßig nur noch 10% des nordseitigen Schnees.

Ich habe mit dem Seekofel eigentlich Höheres im Sinn, doch gilt es für mich so früh im Jahr, erst einmal die Kondition aufzubauen. So kommen mir - gegenüber des eigentlichen Zieles - Sarlkofel und Lungkofel in den Sinn, die mit ihren südseitigen Anstiegen völlig schneefrei sind. Ja, es wird sich zeigen, daß hier bereits der Frühsommer Einzug gehalten hat.

Eine herrliche Jahreszeit: früh um 4:30 Uhr begleitet mich eifriges Vogelgezwitscher, als ich im ersten Licht des Tages nach dem Start am oberen Rand der Kameriotwiesen (1470 m) auf dem gut bezeichneten Steig Nr. 14 Richtung Sarlkofel ansteige. Der Wanderweg führt ziemlich stangerlgrad hinauf (alternativ kann man etwas bequemer auf der Forststraße ansteigen, etliche Kehren) zum Sarlriedl (2099 m, 2 Std), dem langgestreckten, flachen Sattel zwischen Lungkofel im Norden und Sarlkopf im Süden.

Von hier folge ich dem Wegweiser nordwärts Richtung Sarlkofel. Zunächst wird nach einer dreiviertel Stunde über grüne Wiesen der Sarlsattel (2238 m) erreicht; von hier aus geht es, die Südflanke des Sarlkofels auf einem gelegentlich minimal exponierten Steiglein querend, in einer weiteren halben Stunde hinauf zum Sarlkofel (2278 m). Dieser Gipfel stellt eine herrliche Aussichtsloge über dem Pustertal dar: zu Füßen liegt unter anderem Toblach, jenseits erheben sich die noch recht verschneiten Südflanken der Zillertaler und Venedigerberge. Weit und breit bin ich früh um 8 Uhr der einzige Mensch und genieße den sonnigen, vorsommerlichen Bergtag.

Nach dem Rückweg zum Sarlsattel ist mein nächstes Ziel der benachbarte, etwa niedrigere Lungkopf (2282 m) - er ist ebenfalls vollkommen schneefrei über seine Ostseite zu erklimmen. Von hier hat man einen wunderbaren Tiefblick in das Tal von Altprags und natürlich hinüber zu den Bergen der Sennesgruppe.

Das Prunkstück des heutigen Tages ist aber die Nordflanke des mächtigen Dürrensteins - immer wieder schaue ich hinauf zu seinem funkelnden Gipfelkreuz, von dem ich am 23. März 2012 hinunterschauen durfte zu Sarl- und Lungkofel.

Dann geht es wieder zurück zum Sarlriedl - ich habe beschlossen, auf dem von Bergfreund georgb kürzlich beschriebenen Weg hinüber zur Kirchler_Scharte zu traversieren. Zunächst muß man etwa 50 Hm absteigen, um dann gegenüber 100 Hm zum Flodigesattel (2163 m) wieder anzusteigen. Hier steht man unmittelbar unter der wilden Nordflanke des Dürrensteines mit ihren Türmen und Schluchten. Immer noch gut bezeichnet folge ich dem Steiglein Richtung Plätzwiese: es schlängelt sich unter dem Gewänd des Dürrensteins dahin, und es kommt, wie es kommen muß: wegen der nordseitigen Lage sind sehr bald einige Schneerinnen zu queren. Obwohl im Großen und Ganzen nur noch sehr wenig Schnee liegt, haben sich jetzt, Ende Mai, natürlich etliche Schneereste zäh gehalten, und sie gestalten meinen Weiterweg recht mühsam und zeitraubend: mal breche ich im sonnendurchweichten Baatz bis zu den Knieen ein, dann kommt ein schattiges und deshalb knallhart gefrorenes Wegstück. Schnell schnalle ich die Grödeln an, aber die Freude über das heikle Terrain ist sehr verhalten: einige Zeit kämpfe ich mehr schlecht als recht mit der ungemütlichen Situation - und gebe dann auf. Wenn man hier ausrutscht, knall man 50m weiter drunten ins Geröll. Das muß nicht sein - ich kehre um, dieses Terrain ist für bessere Berggänger als mich gemacht. Kirchler Scharte - ein ander Mal unter sommerlichen Verhältnissen ohne Schnee gerne wieder!

Der Rückweg ist schnell erzählt: zurück über Flodigesattel und Sarlriedl, geht es schließlich hinunter zum Startpunkt der Tour am oberen Rand der Kameriotwiesen. Inzwischen sind recht dunkle Wolken aufgezogen, und als ich den Heimweg antrete, fallen einige Regentropfen.

Tourengänger: gero


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Geodaten
 25415.gpx Von Altprags auf Sarlkofel und Lungkofel

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