Die Wolken hielten sich wieder mal hartnäckig im Alpstein. Die Wetterprognosen am Morgen liessen denn auch die letzte Hoffnung schwinden, dass sich dies im Verlaufe des Tages noch wesentlich ändern würde. Aber für eine kleine Tour sollte es dennoch reichen, weshalb wir wieder mal den Bogartenfirst ins Visier nahmen. Dies auch nicht ohne Grund, hatten wir ihm doch kürzlich erstmals nach der Begehung des Jägersteigs einen Besuch versagt, da die Marweesüberschreitung lockte und es galt, keine Zeit zu verlieren.
Wer glaubt, an einem trüben Tag im Alpstein sei man alleine unterwegs, sieht sich regelmässig getäuscht. So staunten wir heute einmal mehr, wie voll der riesige Parkplatz in Wasserauen bereits war bei unserer Ankunft. Bei unserer Rückkehr platzte er dann fast aus allen Nähten. Biegt man dann allerdings nach dem steilen Aufstieg durch das Hüttentobel Richtung Bogartenlücke ab, ändert sich die Situation schlagartig, gehen dort doch fast alle übrigen Bergwanderer zum Seealpsee weiter.
Die Sonne drückte ab und zu etwas durch, war aber letztlich gegen die dichten Wolken machtlos. Positiv überrascht waren wir jedoch von den Verhältnissen; vom vorgestrigen Wintereinbruch war nichts mehr zu sehen; weiss der Teufel, wie der Neuschnee bei diesen Temperaturen so rasch dahin schmelzen konnte. Feucht war es hingegen noch am Boden, so dass besonders am Gipfelkopf des Bogartenfirsts besondere Vorsicht geboten war; eine besonders abschüssige Stelle dort erfordert auch bei guten Verhältnissen die volle Aufmerksamkeit. Verflucht man dann wie ich jedes Mal das störende Fixseil dort, ist es selbstverständlich auch bei schmierigen Verhältnissen nicht erlaubt, dieses Hilfsmittel zu benützen.
Wir statteten im Anschluss an die Gipfelbesteigung wieder mal dem beeindruckenden Felsenfenster am Bogartenfirst einen Besuch ab. Im Aufstieg zur Bogartenlücke (von Wasserauen) kann dieses von unten sehr gut eingesehen werden.
Routenbeschreibung:
Wasserauen - Bogartenlücke (T2)
Der gut ausgebaute Bergwanderweg ist von Wasserauen durch das Hüttentobel nicht zu verfehlen. Zweimal ist die Abzweigung Richtung "Bogartenlücke" ausgeschildert.
Bogartenlücke - Alp Bogarten (T2)
Von der Bogartenlücke steigt man ab, vorbei an der Abzweigung zur Marwees. Anschliessend folgt man bei der ersten Rechtskehre nicht mehr dem markierten Bergwanderweg talwärts, sondern geht auf dem deutlichen Steig (am Anfang sogar eine ganz kurze Kettensicherung) gerade aus, wo man zu den beiden Hütten der Alp Bogarten absteigt.
Alp Bogarten - Bogartenfirst (T4, Gipfelkopf T5)
Von den Hütten steigt man auf schwacher Spur am Brunnen vorbei etwas ab bis zum Einstieg in den Steig zum Bogartenfirst. Dieser Einstieg (eine Art Rampe) ist gut erkennbar und eingangs mit blauer Schrift "B. F." gekennzeichnet. Die Fortsetzung ist recht gut mit blauen Zeichen markiert. Etwas Aufmerksamkeit erfordert die Wegfindung an einigen Stellen allerdings schon.
Nach einer recht langen Querung steigt der Pfad durch Legföhren und über Schrofen ziemlich steil hinauf. Dort wo später die Markierungen nach rechts in die Legföhren weisen, geht es zum markanten Felsenfenster. Für den Aufstieg zum Gipfel hält man sich dort links aufwärts haltend auf Pfadspuren. Bald darauf steht man vor dem Gipfelkopf.
Der Schlussaufstieg kann entweder links erfolgen durch einen Riss in den Felsen (roter Punkt) oder von rechts auf erdigen Tritten. Leider ist diese Stelle inzwischen mit mehreren Fixseilen (sind diese zuverlässig? Besser nicht ausprobieren!) versehen. Es geht aber besser ohne, unter Zuhilfenahme von Wurzeln und Ästen, welche als Griffe dienen.
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