Über den Ostgrat auf den Mont Raimeux 1302m

Nachdem ich die letzten zwei Tage mit einem Problem im Verdaungstrakt zwischen Bett und Toilette pendelte, wollte ich den heutigen schönen Tag trotz noch etwas angeschlagener Verfassung für eine Wanderung nutzen. Der Ostgrat des Mont Raimeux stand schon länger auf meiner Projektliste.

Vom Bahnhof Corcelles auf einfachen, stellenweise noch etwas schmierigen Wegen nach Bächle. Kurz nach dem Bauernhof Bächle folgte ich wie von kopfsalat hier beschrieben weglos der Stromleitung zum Waldrand. Den auf der Karte eingezeichneten Pfad hinunter in die Schlucht fand ich allerdings erst nach längerem suchen. Er befindet sich dort wo die Stromleitung mit einem auffälligen Doppelmast in die Schlucht führt. Der Anfang des Pfades ist total von hohen Brennesselstauden überwuchert und nicht sichtbar. Zusätzlich wurde da noch viel Altholz im Hang deponiert. Hat man diese wenigen Meter hinter sich, wird die Spur eindeutig und führt hinunter zum Bach mit der Brücke. Es folgt ein kurzer Gegenaufstieg zu einem stillgelegten Bunker.

Rechts vom Bunker führt eine immer noch gut sichtbare Spur Richtung Ostgrat. Bald wird das Gelände sehr steil und die Spur war nicht mehr eindeutig. Viele Wildspuren können einem hier verleiten. Vielfach auf allen vieren kraxelte ich da auf der Südseite des Grats bis auf ca 850m hoch. Viel Laub und teilweise lockeres Gestein machen einem hier das Leben schwer.  Am stark verwucherten und mit viel Altholz bestückten Grat wurde das Fortkommen zwar etwas einfacher, aber immer noch recht mühsam. Die Wurzelgriffe sind vielfach zuverlässiger als das stellenweise ziemlich locker sitzende Gestein. Sind hier mehrere Personen unterwegs ist unbedingt auf Steinschlag zu achten. Kurz vor P1070 flacht dann das Gelände merklich ab und wird wieder breiter. Bald ist dann der Ausstieg erreicht.

Weiter dann auf einem wunderschönen Höhenweg, meist entlang der Abruchkante, in typischer Juralandschaft nur noch leicht ansteigend bis zum Mont Raimeux. Von dort dann auf dem wiederum einfachen Weg via Raimeux de Grandval zur Cabane de Raimeux. Ab der Cabane hat man zwei Möglichkeiten für den weiteren Abstieg nach Moutier. Ich folgte der Route nach Raimeux de Belprahon und weiter zu P970 wo die zwei Wege wieder zusammentreffen. Ab P905 folgt dann ein wirklich schön angelegter Weg in vielen Kehren hinunter nach Moutier.

Der Ostgrat ist wohl einer der anspruchsvolleren Juragrate die ich bis anhin begangen habe. Abgesehen vom Grat bewegt man sich auf dieser schönen Wanderung vorwiegend in T1/T2 Gelände.