Belgrad / Beograd / Београд


Publiziert von Linard03 , 21. Mai 2015 um 18:22.

Region: Welt » Serbien
Tour Datum: 3 Mai 2015
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: SRB 
Zeitbedarf: 2:00
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Das Zentrum ist in ca. 25-30 Autominuten vom Flughafen entfernt. Am einfachsten sind die im Bericht erwähnten Orte per PW zu erreichen. Im Zentrum gibt es jedoch auch ÖV (Strassenbahn)

Samstag, 2. Mai
Da wir unsere Tour bereits gestern erfolgreich absolvieren konnten, war für heute eigentlich nochmal eine kleinere Tour geplant. Das Wetter hielt sich allerdings nicht ganz an die Prognosen, denn der Himmel war bereits stark bewölkt. So lange es jedoch trocken blieb, müsste ja trotzdem noch eine kleine Tour drin liegen - dachten wir ...

Wenig später begann es dann leider bereits zu regnen, sodass wir die Tour ausliessen und stattdessen nochmals die Sauna genossen ... ;-). Mittlerweile hing auch der Nebel derart stark hinunter (Sichtweite kaum mehr 50m), dass wir beschlossen, nach dem Mittagessen bereits nach Belgrad zurückzufahren, statt wie geplant eine weitere Nacht in Stara Planina zu verbringen.

Da die Tankanzeige unseres kleinen Autos bereits gegen Null tendierte, kam uns das starke Gefälle auf der Rückfahrt sehr entgegen ... Erst in Knjazevac sichteten wir die nächste Tankstelle. Nun (etwas vom Druck befreit) ging's auf gut ausgebauter Autobahn direkt nach Belgrad, wo wir gegen 18 Uhr eintrafen.

Sonntag, 3. Mai
Heute wollten wir noch etwas Sightseeing in Belgrad absolvieren, bevor dann unser Rückflug am Nachmittag erfolgen sollte. Mit dem Mietwagen fuhren wir von unserem Hotel ins Zentrum, um dann schliesslich an der Save unten zu parkieren.

Wir schlenderten dem Fluss entlang, vorbei an einem grossen, schwimmenden Freizeitzentrum, zahlreichen Restaurants auf festgetäuten Booten bis zu dem Punkt, wo sich die Save mit der Donau vereinigt. Imposant, dieser Fluss! Und auf jeden Fall etwas breiter als der Rhein … ;-).

Zurück ging’s wieder auf der Promenade; nächstes Ziel war die Belgrader Festung. Sie steht auf einem Steinfelsen, oberhalb des Zusammenschlusses der Save und der Donau. Der Komplex besteht aus der Festung (untere / obere Burg) und dem Park Kalemegdan.

Ein kurzer geschichtlicher Abriss zur Festung:
Wegen seiner ausserordentlich wichtigen strategischen Bedeutung wurde an dieser Stelle Ende des 1. Jh. eine Befestigungsanlage – ein römisches Castrum – als ständiges Militärlager der IV. Legion des Flavius errichtet. Zerstörung durch die Goten und Hunnen, in den ersten Jahrzehnten des 6. Jh. wieder aufgebaut. Knapp ein Jahrhundert später richteten die Awaren und Slawen Verwüstungen an.
 
Unter dem Despoten Stefan Lazarevic wurde Belgrad als neues Zentrum Serbiens durch umfangreiche Befestigungen der Ober- und Unterburg gestärkt. Der Despot liess sich in der alten Burg ein Schloss bauen und an der Save legte man einen Militärhafen an. Innerhalb der Mauern entstand eine fortschrittliche mittelalterliche Stadt. Nach der Eroberung durch die Türken 1521 bis zum Ende des 17. Jh. Wurden an der Festung keine wesentlichen Änderungen vorgenommen.
 
Eine neue Epoche begann mit dem österreichisch-türkischen Krieg. Als wichtigste Verteidigungsanlage im Mittelpunkt der kriegerischen Konflikte im 18. Jh. Wurde die Festung dreimal rekonstruiert. Das alte Kastell wurde eingerissen und einen grossen Teil der mittelalterlichen Schutzwälle bedeckten neue Fortifikationen. Unter österreichischer Okkupation von 1717-1739 wuchs die Belgrader Festung nach der Errichtung neue moderner Befestigungen zu einem der stärksten Militärstützpunkte Europas heran. Sie wurde nach den Entwürfen des Generals Nikola Doksat Demorez, eines Schweizers im Dienste Österreichs, erbaut. Durch eine Laune des Schicksals wurde im Morgengrauen eines Märztages des Jahres 1736 wegen der Niederlage in Nis gerade vor den Mauern der Festung deren Erbauer erschossen. Der Rückkehr der Türken nach Belgrad 1740 gingen die Verwüstungen aller neu errichteten Befestigungen voraus. Ende des 18. Jh. bekam die Festung ihre endgültige Form. In den Kriegen der vergangenen Jahrzehnte wurden nahezu alle Bauwerke in der Ober- und Unterburg zerstört und die Mauern erheblich beschädigt.
 
Wir stiegen auf der westlichen Seite zur Festung empor, besichtigten die Kirche der heiligen Petka und schlenderten an der Rosenkirche vorbei, wo gerade eine Messe stattfand. Schliesslich gelangten wir zur Festungsmauer, von wo aus man einen sehr schönen Blick auf die Umgebung hat: der Zusammenfluss der Save mit der Donau, hinüber zu Neo-Beograd sowie den zahlreichen Brücken über die Save.
 
Weiter ging’s vorbei an einer ca. 14m hohen Statue des Pobednik („der Sieger“) und durch den Park an das östliche Ende der Festung. An dessen Eingang kann man zahlreiche Kriegsgeräte bzw. -Fahrzeuge bestaunen.
 
Zurück zum Auto und damit ins Zentrum der Stadt, wo sich der monumentale Bau der Kirche Sveti Sava befindet. Stand 2013 ist dies die grösste Kirche Südosteuropas und eine der grössten orthodoxen Kirchen überhaupt. Wenn man jedoch das Innere der Kirche betritt, sieht man – nichts … Das Innere befindet sich nach wie vor im Rohbau – und dies erklärt sich wie folgt: mit dem Bau begann man 1935, durch den 2. Weltkrieg kam es zu einem Baustopp bis 1985. 2004 wurde das Gebäude offiziell eingeweiht, die Aussenarbeiten wurden jedoch erst 2007 abgeschlossen. Bislang wurde im Inneren der Kirche lediglich der Altar gemacht – unbekannt, wann die Innenarbeiten fertiggestellt sein sollten.
 
Nach dieser Besichtigung genossen wir in einem Strassencafé die Sonne, welche uns mit angenehmen 23 Grad beglückte. Von hier aus ging es nun zurück zum Flughafen und somit ging ein weiterer interessanter Ausflug zu Ende. 


Tourengänger: Linard03
Communities: Citytrip


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