Mittler Tierberg (3311m)


Publiziert von أجنبي , 9. Mai 2015 um 12:43.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Oberhasli
Tour Datum: 8 Mai 2015
Ski Schwierigkeit: WS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-UR 
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Strecke:712 nach SAC-Führer „Skitouren Zentralschweizer Voralpen und Alpen”: Steingletscher – Steisee – Steigletscher – Tierberglimi – Mittler Tierberg – Tierbergsattel – retour auf gleicher Route
Zufahrt zum Ausgangspunkt:-
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Auto ab Steingletscher
Unterkunftmöglichkeiten:Hotel Steingletscher
Kartennummer:LK 1:50.000: 255 S Sustenpass / LK 1:25.000: 1211 Meiental

Nach dem *Giglistock am Vortag und einem sonnigen Nachmittag vor dem Hotel Steingletscher hatten wir Lust auf mehr. Das Sustenhorn habe ich schon zwei Mal besucht (*I, *II), auf dem Gwächtenhorn war ich auch *bereits, ergo rückten die Tierberge auf meinen Radar. Insbesondere der Nordgipfel des Hinter Tierbergs reizte uns, wenn wir uns auch nicht so ganz sicher waren, ob es denn klappen würde. Die Kombination von „ausgesetzt“ und „kaum abzusichern“ behagt mir bekanntlich nicht so sehr. Das gute an unserem Vorhaben jedoch war: Zumindest den Mittler Tierberg würden wir sicherlich besteigen.

 

Auch an diesem Morgen war kaum etwas los im Gebiet – und dies trotz traumhafter Bedingungen. Wir starteten um 5.30 Uhr und konnten damit die Stirnlampen im Hotel liegen lassen. Der Schnee war wie erwartet, nämlich gefroren. Auf die mühsame Traverse nach dem Chüöbärgli (zurzeit Lawinenkegel) hatten wir keine Lust, weshalb wir taten, was ich bereits mal in der Abfahrt tat und in Zukunft immer auch im Aufstieg tun werde: Wir fuhren ein paar Meter zum Steisee ab, liefen diesem entlang und gingen durch den untersten Gletscherbruch zum Steigletscher hoch. So mussten wir nicht mal die Harscheisen hervorkramen.

 

Diese kamen dann etwas später zum Zug, nämlich im Aufstieg über das Steilstück (34° auf 100Hm) auf dem Steigletscher. Ansonsten wäre das eher ungemütlich geworden. Im flachen Teil auf ca. 2700m wärmte uns endlich die Sonne auf. Die (spärliche) Masse zweigte – wie immer – zum Susten- bzw. Gwächtenhorn ab, derweil wir auf die Tierberge zusteuerten. Der Gletscher ist zurzeit bestens eingeschneit, die teils riesigen Spalten unter der Tierberglimi sind bestens zu erkennen.

 

Während sich ein Solist alleine an den Gwächtenhorn-W-Grat machte, liessen wir uns von unserem Maximalziel, dem Hinter Tierberg-N-Gipfel beeindrucken. Zunächst aber lag der Mittler Tierberg auf dem Weg. Zum Schluss recht steil erreichten wir diesen um 9.30 Uhr, also vier Stunden nach Abmarsch beim Hotel Steingletscher. Der Gipfel hat zum Glück eine Mulde, wo es sich etwas windgeschützt verweilen lässt. Das taten wir jedoch nur kurz und berieten, ob's das nun schon war oder nicht. Die Schlechtwetterfront aus Westen war bereits zu sehen, doch immer noch genügend weit weg. Vor uns war ein Pärchen gerade im Schlussaufstieg auf den Nordgipfel, der aus dieser Perspektive unheimlich steil ausschaute (nun, ist er ja auch...). Aber so richtig überzeugt war ich von der Angelegenheit nicht, ist doch der Aufstieg recht ausgesetzt und schlecht abzusichern. Wir entschlossen uns schliesslich, mal zum Tierbergsattel zu gehen. Über den verwächteten, doch gar nicht so schmalen Grat näherten wir uns dem Nordgipfel – liessen es dann aber sein. Von den zwei erfolgreichen Besteigern erfuhren wir später bzw. hier, wie sich der Auf- und Abstieg konkret gestaltet. Mittlerweile, zu Hause auf dem Sofa, ärgere ich mich grün und blau, dass mir vor Ort mal wieder der Mut fehlte. Naja, next time...

 

Anyway: Unser Minimalziel hatten wir mit dem Mittler Tierberg ja erreicht, der Tag war perfekt und es winkte eine Abfahrt in prächtigem Schnee. Nach einer erneuten Pause in der Mulde auf dem Mittler Tierberg fuhren wir um 10.45 Uhr ab. Bereits in der Gipfelflanke und auf der Tierberglimi trafen wir auf guten Sulzschnee. In der Passage unterhalb des Gwächtenhorns wechselten sich eisige Stellen und Pulverschnee ab. Die absolute Perfektion erreichte der Sulz schliesslich auf ca. 3000m. Von dort bis auf ca. 2200m fuhren wir – mal abgesehen von der Steilstufe – in absoluter Leichtigkeit im traumhaftesten Schnee ab. Besser geht's nicht.

 

Auch für den Rückweg wählten wir die Variante über den Steisee. Dies bedingte einen kurzen Aufstieg zum Parkplatz, der aber auf Ski gut zu machen war. Auf dem Rückweg zum Hotel Steingletscher erspähten wir erneut den einen oder anderen Mungg. Der Schnee reicht zwar noch bestens bis zum Hotel, doch der Sommer macht sich langsam aber sicher bemerkbar – zum Teil eben auch pfeifend.


Tourengänger: أجنبي


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