Fridlispitz (1624 m) - der (neue) Weg war das Ziel


Publiziert von PStraub , 5. Mai 2015 um 14:25.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum: 4 Mai 2015
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Oberseegruppe 
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 1250 m

Als Gipfelziel verschlägt es einem beim Fridlispitz nicht gerade den Atem vor Aufregung. Ab dem Parkplatz bei der Tilimaa-Hütte ist er ja innert kürzester Zeit auf einem guten Bergweg erreichbar. 
Dass es auch "saftiger" geht, hat Justus hier beschrieben. Seiner Beschreibung wäre nur beizufügen, dass ein T5 für diese Route massiv tiefgestapelt ist.
 
Ich wollte eine Alternative für den Zugang zu P. 1160 (nördlich von "Gugger") versuchen. Dass ich dafür die erste Aufhellung nach zwei Tagen Dauerregen gewählt habe, war eventuell nicht ganz optimal. 
Und dass es geregnet hatte, hätte ich wissen können. Schliesslich hatte ich am Vortag im Landsgemeindering drei Stunden Gelegenheit, diesen an mir abtropfen zu lassen ..
 
Mit dem Bike bis in den Niderberg und dann auf dem markierten und wirklich schön ausgebauten Weg den Niderbergwald hinauf. Witzig: Obwohl ich weniger als einen Kilometer von diesem Weg wohne, kann ich mich nicht erinnern, ihn vorher schon einmal begangen zu haben.
Bei der Einmündung in die Waldstrasse von Oberurnen auf dieser weiter. Kurz nachdem der Weg auf knapp 740 m seinen höchsten Punkt erreicht, kreuzt er das Gerinne eines Runsenzuges. In diesem wollte ich bis zum Bergweg Oberurnertal - Gugger aufsteigen.
 
An sich ist das Gerinne recht gut begehbar, wirklich steile Aufschwünge können auf der einen oder andern Seite einigermassen einfach umgangen werden. Den grössten Teil des Jahres dürfte dort auch kein Wasser fliessen.
Das war bei meinem Versuch deutlich anders. Nicht nur führte die Runse rechte Mengen an Wasser, auch der Boden im Umfeld war völlig durchnässt und entsprechend schmierig und glitschig. Ohne ein paar Ausrutscher ging das nicht ab, am Schluss sahen meine Klamotten nicht mehr wirklich festlich aus.
 
Im Gerinne liegen eindrückliche Mengen an Holz jeder Grösse. 
Es entspricht den Grundsätzen moderner Waldbewirtschaftung, Holz aus Pflegeeingriffen als Totholz liegen zu lassen. Nur bleibt es halt oft nicht dort liegen, sondern sammelt sich gerne an der tiefsten Stelle - meist in einem Bachbett. Ich hoffe, die Oberurner haben einen richtig grossen Schuttsammler, sonst können sie sich beim nächsten Schlagwetter auf einiges gefasst machen!
 
Irgendwann erreichte ich den Weg bei P. 1160 und stieg via Gugger direkt den Wald hinauf zum Gipfel. Trotz seiner bescheidenen Höhe bietet der Fridlispitz eine eindrückliche Aussicht - vor allem an einem Tag, wo dank der sauber gewaschenen Luft alles zum Greifen nah erscheint.
 
Abgestiegen bin ich mehr oder minder dem Weg entlang. Der Hang war offensichtlich noch vor nicht allzulanger Zeit Weideland, vermutlich für eine Ziegenherde. Jetzt wird er recht intensiv von Hirschen genutzt, deren Kötel überall verstreut zu finden sind.
 
Ab der Sonnenalp folgte ich der Strasse, schliesslich wollte ich mir nach all der Schwitzerei im Hüsliberg ein Bier reinziehen. Doch da war nichts im Kühler - seufz ..
 
Von der Brücke über den Brändbach (ca. 940 m) gibt es einen markierten Bergweg via Bränden zum Brandbödeli. Der, sei es aus Nachlässigkeit oder Frechheit, durch einen doppelten Stacheldrahtzaun abgesperrt ist. Ich hätte gute Lust, dort einmal mit Säge und Hebelschneider ein paar "kosmetische Eingriffe" vorzunehmen ..

Der Haslensee ist übrigens randvoll, entsprechend drückt es auf der andern Seite des Bergsturzriegels bei den Rauti- und Tränki-Quellen eindrückliche Mengen an Wasser aus dem Hang heraus.
 
Justus hat den oberen, ich jetzt den mittleren Teil erkundet. Damit ist klar: Es gibt alternative Aufstiege auf den Fridlispitz.

PS: Nur GPS-Track, 
keine Fotos von unterwegs

Nachtrag 07-05-2015: Ruedi Zimmermann vom Ressort Wald und Landwirtschaft der Gemeinde Glarus Nord hat mir mitgeteilt, dass
1. kein Stacheldrahtzaun gequert werden muss, wenn man beim Ferienhaus rechts hinunter geht. Dort habe es eine Tür im Zaun; und
2. die 
Stacheldrähte auf seine Intervention noch diesen Monat entfernt bezw. ersetzt werden.

Tourengänger: PStraub


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Kommentare (2)


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Primi59 hat gesagt: Stacheldraht
Gesendet am 5. Mai 2015 um 20:30
... das wär doch was für Schärer und co. !!

..muss mal dort vorbei, hab 2-3 Anliegen/Aufträge
für diese Herren .... ;-)

Gruss Priska

justus hat gesagt: neue wege am fridlispitz
Gesendet am 10. Mai 2015 um 17:11
hoi peter,

bei solcher naesse ist die runse sicher nicht ohne, da haette ich auch angst vor steinschlag gehabt.

interessant in dem gebiet finde ich immer noch diesen kleinen felsturm oestlich der marienwand mit der arg mitgenommen metallenen fahne oben drauf. aber das sieht fast nach kletterei aus.

zur bewertung, ich bin immer bereit meine bewertungen anzupassen, aber auf den gemsspuren war es bei trockenen verhaeltnissen wirklich nicht so schlimm, bist du dort schon einmal eingestiegen?

gruss & einen schoenen sonntag noch
/justus


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