Piz Üertsch 3267m


Publiziert von Bergmuzz , 4. Mai 2015 um 21:48.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Albulatal
Tour Datum:16 Oktober 2011
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:Albulapass - Fuorcla Zavretta - Pt. 3089 - Piz Üertsch - Ostgipfel - Pt. 3108 - Blais Cuorta - Albulapass
Kartennummer:258T Bergün 1:50000 Gelbe Wanderkarte von Swisstopo

Eine Abschlusstour für die Sommersaison war das Ziel. Vorgenommen hatten wir uns das Tinzenhorn. Da wir aber am Samstag schon relativ spät dran waren haben wir uns dann in Filisur entschieden dieses Vorhaben sein zu lassen. Also suchten wir uns spontan in Samedan ein Hotel und heckten am Abend einen neun Plan aus. Nach etwas recherchieren war dann unser neues Ziel der Piz Üertsch gefunden. Der seines Zeichens übrigens höchster Gipfel um den Albulapass ist und zweithöchster in der Keschgruppe ist. Im Anschluss an das Abendessen und die Planung haben wir dann Samaden noch etwas unsicher gemacht. Am Morgen ging es nach einem ausführlichen Zmorge am Frühstücksbuffet im Hotel los zu unserem Ausgangspunkt dem Albulapass. Röbi führte heute zum ersten Mal seine neue grüne Softmuschi in die Berge aus.

Vom Pass dann bei sehr frischen 0 Grad Aufstieg zur Fuorcla Zavretta über den Bergwanderweg. Kurz vor der Fuorcla sind wir dann rechts abgebogen Richtung Grat zwischen Piz Alvra und Piz Üertsch. Auf der Landeskarte wäre das dann P.3089. Dieser Aufstieg über das sehr steile Schneefeld hat sich hingezogen und auch Kräfte gekostet. Es war eine brütende Hitze in dieser Rinne. Aber nach einigen Litern Schweiss weniger erreichten wir dann den Grat auf dem die Sicht auf den Kesch frei wurde. Da war dann zuerst einmal Pause angesagt und Tenü Wechsel sowie Kletterausrüstung montieren. Von Pt. 3089m aus machten wir uns auf den Weg zum Gipfel. Ab jetzt ging es kraxelnd bis kletternd vorwärts. Vorwiegend im II Schwierigkeitsgrat sowie eine Schlüsselstelle im III Grad. Diese ist zwar mit einem Fixseil entschärft, dass aber meiner Meinung nach nicht wirklich viel bringt. Ich empfand es ohne Seil schon fast einfacher zum Klettern. Vor allem da er Fels sehr stabil und gut griffig ist. Die ganze Gratüberschreitung ist im Moment durch den Neuschnee sicher mit ZS- zu bewerten. Mit dem Schnee und den teilweise gefrorenen Stellen kam so richtiges Hochtourenfeeling auf. Nach der schönen Kraxelei über den Grat erreichten wir dann rasch und einfach den Gipfel. Nach einem eher kürzeren Gipfelzwipf, Gipfelbucheintrag und Wipfelschuss machten wir uns wieder auf den Weg, weiter Richtung Ostgipfel. Auch dieser Abschnitt hatte es in sich vor allem wegen dem Schnee. Dadurch waren keine Wegspuren mehr erkennbar. Aber nach etwas auf und ab und kurzem Ausweichen in die Südflanke erreichten wir den Ostgipfel des Piz Üertsch mit 3232m. Von dort ging es auf dem Ostgrat in knietiefem Schnee hinunter bis zu einer weiteren Schlüsselstelle. Einem etwa 45° steilen Couloir das auch völlig zugeschneit war. Hier hinunter abzusteigen war mir dann aber doch zu nicht mehr ganz geheuer. Vor allem weil bei einem Ausrutscher keine grosse Auslaufzone gehabt hätte und es direkt über die Felswand ging. Um ein nicht allzu grosses Risiko einzugehen haben wir kurz über eine Kante daneben abgeseilt (Sicherungsmaterial: Karabiner -1 und Bandschlingen -1). Der Schlussabstieg bestand im oberen Teil im Wesentlichen aus Gehen und Rutschen im Sulz und im unteren mehrheitlich aus einem matschigen Grasshang. Was irgendwie alles nicht ganz so prickelnd war. Der einzige Vorteil war, dass wir durch das Schneesurfen viel Zeit gespart haben im Abstieg.

Eine tolle Hochtour die einen würdigen Abschluss unserer Sommersaison darstellt. Bei diesen Verhältnissen nur für Berggänger mit einem gewissen Mass an Hochtourenerfahrung zu empfehlen. Auch etwas Sicherungsmaterial und ein kurzes Seil vielleicht 30m können je nach Verhältnissen gute Dienste leisten. Anmerkung der Redaktion: Das nächste Mal empfehlen wir für Herr R aus W Klettverschlüsse für die Schuhe ;-)

Bergmuzzä Tourenbericht:
http://www.bergmuzzae.ch/wp4/?p=5850

Tourengänger: Bergmuzz, Robi


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