abenteuerlich durch den Rächelochbachgraben via Stoos zum Wolf, und via Rossloch zurück nach Romoos


Publiziert von Felix , 1. Mai 2015 um 22:22. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Luzern
Tour Datum:29 April 2015
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-LU 
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m
Strecke:Romoos - P. 728 - Neumatt - P. 681 - Schnabel - Dräibode - Leutschebode - Querung Rächelochbach, ca. 825 m - Hutli - (Hinterilmisberg) - Stoos - Ahornebode - P. 735 (Wolf) - Hurnihüsli - P. 694 - (P. 914 - P. 899) - P. 807 - Rossloch - Hinterlärbode - Lärbode - Vorder Lärbode - P. 681 - Neumatt - P. 728 - Romoos
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Huttwil, Wolhusen und Doppleschwand nach Romoos
Kartennummer:1149

Wir sind auf den Geschmack gekommen: der erst seit kurzem vorliegende Rother Wanderführer „Emmental“ hat uns heute in enorm abenteuerliches Gelände geführt - auch bei dieser Gelegenheit danken wir Daniel bestens für die tollen Ideen, welche wir darin finden (und heute leicht  abgewandelt - und deren Schwierigkeitsbewertung übernommen haben)!

 

In Romoos, wo wir beinahe auf den Tag genau vor einem Jahr meine Kili-Freunde nach meiner grösseren OP (nach dieser „Rekonvaleszenz-Wanderung) getroffen haben, starten wir - nach einem Kaffee im Hotel Kreuz - zur langen „Grabenrunde“.

Bei der Kirche folgen wir dem Wanderweg hinunter zur Strasse, auf welcher wir nach einem kurzen Abschnitt abbiegen und zur Neumatt hinunterlaufen. Nach wenigen Metern erreichen wir den Altmülibach, überschreiten ihn - und sogleich beginnt das Abenteuer: „teilweise ausgesetzt“ beschreibt Daniel Anker den Aufstieg zum Schnabel im Wald - zur Linken und Rechten erblicken wir echt beinahe senkrecht abfallende Felswände ;wir können seine Feststellung bestätigen, ist die zwar gute Wegspur doch steil und von luftigen Tiefblicken gesäumt.

 

Eine erholsame Passage stellt der Weg auf schottriger Piste nach der Wiesenpassage im Wald zum Dräibode dar; bei der Wegkehre steigen wir wohl zu früh hoch - nur schon diese zwar kurze Passage im kombinierten Wurzel- Erdgelände von schöner Rutschqualität, gemahnt an ein leichtes T4 …

Nun denn, oben wieder sattes und nasses Weideland erreichend, erkennen wir nur wenig später den wohl etwas einfacheren Aufstiegsweg … Einfach gestaltet sich danach der Weiterweg zum Leutschebode - nach einer Stunde „Arbeit“ gönnen wir uns hier eine Znünipause; das wohl echt Anstrengende folgt ja erst noch.

 

An einer Felswand mit skurrilen Felslöchern, und an vor längerer Zeit abgeholzter Waldfläche, vorbei  - es ergibt sich so eine etwas grössere, doch ruppige, Weidefläche für die bereits weidenden Guschtis - gewinnen wir den überraschend guten, meist sehr schmalen Pfad in den langen Graben des Rächelochbaches hinein. Streckenweise sehr nahe an den „grässlich“ dräuenden Flühen „wandeln“ wir in den Graben hinein; wunderschön, malerisch, urig ist’s ja schon ;-)

Nachdem die glücklicherweise raren Tiefblicke seltener werden, weil sich der Graben höhenmässig dem Pfädlein annähert, erreichen wir die Querung auf ca. 825 m - beinahe unwirklich-mystisch präsentiert sich hier das Ambiente. Doch folgt nach einem Anstieg zur Fluh an der Gegenseite erst eine etwas schwierige Wegsuche; schliesslich finden wir - grabenauswärts! - doch den Beginn des beschriebenen Zickzackweges bei einer etwas schlecht erkennbaren gesicherten Passage: an einer steilen Felswand ist mittels Eisenstäben ein schmales hölzernes Steglein eingerichtet. Wir „schwingen“ uns dort hinauf, und folgen nun dem recht deutlichen Weg höher und höher - zum Graben hinab geht’s doch unangenehm steil, ein Ausrutschen wäre sehr unvorteilhaft. Nach einer Katzentreppen-ähnlichen weiteren, gleich eingerichteten, steilen Passage an der Nagelfluhwand erreichen wir die Rippe, auf welcher die Spur weiter hinaufleitet zum Weidehang auf Hutli.

Hier - nach der Bewältiung des ersten der leider vielen massiven Stacheldrahtabsperrungen - kommen wir an der verfallenen Hütte vorbei, und steigen weiter, nun im doch angenehmen Sonnenschein, und über den verbleibenden Wolken- und Nebelfeldern, hoch. Mühsam ist hier nur das mehrfache Über- oder Unterqueren der gut gespannten „stachligen“ Weidebegrenzungen …

Endlich stehen wir auf der Verbindungsstrasse Hinterilmisberg - Dreiangel; ihr folgen wir erst, kurz vor diesem jedoch zwischen hohem Gras und junger Saatfläche hindurch auf Traktorspuren abkürzend, lassen wir uns kurz vor Stoos nieder, um unsere Mittagsverpflegung einzunehmen.

 

Später wandern wir erst gemütlich, nun unter vorwiegend blauem Himmel, an den sympathischen Tieren des Hofes vorbei, hinunter zum jetzt nicht bewohnten Ahornebode. Dem Waldrand entgegen marschierend - hier meist Durchgänge benutzend können - gilt es, den unscheinbaren Durchgang in den Wald kurz vor der weit hinab reichenden Landzunge vor Stoosloch nicht zu verpassen. Ist dies gelungen, so überrascht ein doch klar erkennbarer, gelegentlich sogar befestigter Pfad, welcher insgesamt doch steil hinunterführt, den seitlichen Felspartien elegant ausweichend, in den nächsten Graben - den vereinigten Güggi- und Dürrenegggrabe. Diesen noch steglos überschreitend, queren wir die Kleine Fontanne auf einer massiven Brücke zum Wolf hin.

 

Wir folgen nun der Strasse entlang des breiten Bachbettes bis nach Hurnihüsli; hier sollte gemäss der alten Kartenwerke von der Nordseite ein Pfad hinunter, und auf der Gegenseite hoch führen - Richtung Chienisschattsite. Nach einer Flussüberquerung, welche doch einige Wasserspritzer in die Schuhe entlässt, suchen wir eine Wegspur - finden jedoch nur Wildspuren, welche sehr steil aufwärts führen. Zusätzlich rutschig (heute also bekannte Verhältnisse) dringen wir vor bis zu den abschliessenden Felswänden, welche keine Durchkommen ermöglichen … Also vorsichtig wieder hinunter, weiter der Kleinen Fontanne entlang bis zum Hof (mit Transportseilbahn) bei P. 694. Hier gilt es noch einmal, mit möglichst wenig Wasserkontakt das Flüsschen zu überqueren - und siehe da: hier finden wir doch eine recht ausgeprägte Wegspur, welche erst moderat, dann steiler in engen Serpentinen hochführt zu einer metallenen Leiter. Wir denken dass dieser Pfad nicht nur gelegentlich begangen, sondern auch unterhalten wird. Die hier etwas unbedeutenderen Felswände umgeht auch dieser Weg gekonnt; einzig im obersten Teilstück erschweren die Überbleibsel der Holzarbeiten den Durchgang. Doch dann stehen wir wieder auf flacherem Landwirtschaftsgelände (zwischen Unterchienis und Schattsite); nach dessen Querung bewerkstelligen wir auch den steilen (was anders als dies?), zwar kurzen, Durchstieg durch wiederum kombiniertes Erd-Felsgelände [klar doch ;-)] zur Strasse, welche nach Hinteregg führt.

Einen letzten Halt gönnen wir uns - bevor wir uns auf die Suche nach dem letzten Zeitreisepfad machen - steigen übers Weidegelände ab und suchen den Einstieg, wo wir Wegspuren aufzufinden hoffen, welche Richtung Ross- und Rächeloch hinunterleiten. Nach Überwindung einer grösseren Halde von nicht verwerteten Bäumen und Ästen werden wir bald fündig - so streben wir im kleinen Bachgraben abwärts, und treten auf eine Lichtung heraus; hier sollte eine Wegspur zum Grabenboden und Rächeloch weiter hinunterleiten - wir können nichts auch nur andeutungsweise erkennen. So folgen wir dem ausgeprägten Weglein horizontal zum Hüttchen des Rossloches; an ihm vorbei wandern wir zum sehr gediegenen, bestens renovierten Hinterlärbode. Der benachbarte Hof Lärbode, einfach erreichbar, punktet mit einigen weidenden Pferden, zwei davon mit lieblichen Jungtieren - an ihnen vorbei schreiten wir nun in direkter Linie über Vorderlärbode erst dem Feldweg entlang abwärts, danach über Wiesengelände, kurz weglos, bis zum vermuteten Beginn eines weiteren ehemaligen Schulweges. Den finden wir sogleich; er führt direkt und relativ steil, auch wieder eine Fluh umgehend, hinunter zum Zusammenfluss des uns nun bekannten Rächelochbaches mit dem Altmülibach.
 

Auf nun bekannten Weg beenden wir unsere ausgedehnte und erlebnisreiche Entlebucher Rundtour via Neumatt auf der Terrasse (mit Aussentisch, welcher aus einem riesigen Stammquerschnitt geformt wurde) des Kreuz’ in Romoos.      
 


Tourengänger: Ursula, Felix


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