Hirschberg - Einsamkeit und Traumwetter


Publiziert von Erdinger , 8. April 2015 um 11:45.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum: 7 April 2015
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 950 m
Abstieg: 950 m
Strecke:13km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:A8 - Abfahrt Holzkirchen - über Bad Wiessee Richtung Kreuth, in die Straße kurz vor! den Hirschbergliften nach rechts abbiegen und dann bis zum Parkplatz Hirschberg in Scharling. Derzeitiger Kostenpunkt: 3 Euro für den ganzen Tag.
Kartennummer:Kompass Nummer 8

Der Hirschberg - einer der unangefochtenen Klassiker in den Bayerischen Voralpen und zu jeder Jahreszeit normalerweise mehr als gut besucht. Unter der Woche und in der Übergangszeit kann man den Hirschberg auch tatsächlich einmal in nahezu kompletter Einsamkeit erleben. Und dass der Ausblick von diesem trapezförmigen Berg einfach nur fantastisch ist, macht diese Runde zu einem Erlebnis der besonderen Art. 

Der Tourenverlauf:
Vom kostenpflichtigen Parkplatz in Scharling (Hirschbergparkplatz) folgen wir der Beschilderung Richtung Hirschberg (hier mit 3 Stunden Gehzeit angegeben) und folgen der Forststraße (im Winter auch Rodelbahn), passieren nach etwa einer Stunde Gehzeit ein nettes Unterstandshütterl (steht rechts) und gehen weiter bis zu einer Verzweigung. Hier kann man dann der Forstraße weiter folgen oder über ein Steigerl nach links (Treppen) den Weg ein wenig abkürzen. Schließlich gelangen wir zum Starthaus der Materialseilbahn vom Hirschberghaus. Hier beginnt ein steiler Steig. Nach mehreren Kehren kann man sich zwischen dem Sommer- und dem Winterweg entscheiden. Im Winter sollte man dann auch den Winterweg ("Kratzer") nehmen, da der Sommerweg lawinengefährdet ist. Der Kratzer ist teilweise mit Drahtseilen versichert, das steile Finale dann mit einem soliden Seil mit guten Knoten zum Festhalten. 
Wir besuchen kurz das Gipfelkreuz des Kratzer und folgen dem Kamm rechts haltend (links können hier im Winter mächtige Wechten sein) bis zum Sattel zwischen Ostgipfel und Hauptgipfel. Nun nach rechts zum Kreuzgipfel mit herrlichem Ausblick! 
Wir waren heute auf dem Gipfel über 30 Minuten alleine, Skitourengeher bleiben meist auf dem Ostgipfel, da der Hauptgipfel skifahrerisch nicht lohnt. 
Zurück gehen wir über den Ostgipfel und den steilen Osthang hinunter bis zu den Rauheckalmen. Vorsicht: Hier können bei ungünstigen Bedingungen Lawinen abgehen! 
Von den Rauheckalmen folgen wir dem Weg durch den Wald stetig hinab bis wir bei der Skipiste ankommen. Diese hinunter bis zum Parkplatz beim Hirschberglift. Von hier noch ca. 15 Minuten auf einem schönen Sträßchen mit feinen Ausblicken zurück zum Ausgangspunkt. Nach der Schranke geht man schon bald nach links auf das besagte Sträßchen. Der Weg ist beschildert.  

Meine Bewertungen - bezogen auf die heutigen Verhältnisse: 
Forststraße und Steig bis zur Materialseilbahn: T1-T2 
Steig von der Materialseilbahn bis zur Verzweigung Winter- und Sommerweg: T3 
Kratzerweg: T3+ bzw. WT3-WT4 (war heute nicht gespurt, ohne Schneeschuhe so gut wie nicht machbar, auch Steigeisen wären teilweise hilfreich gewesen) 
Kammweg bis zum Sattel zwischen Ost- und Hauptgipfel inkl. Gipfelanstieg: WT3 (weil nix vorgespurt war, sonst WT2) 
Abstieg über Osthang zu den Rauheckalmen: WT4- 
Von Rauheckalmen zur Skipiste: WT2 
Abstieg über Skipiste: WT3 im oberen Bereich (sehr steil) 
Rückweg vom Hirschbergstüberl zum Ausgangspunkt: T1 

Tipps: 
Schneeschuhe, Gamaschen und Teleskopstöcke mitnehmen. Steigeisen können beim Kratzer mitunter wertvoll sein, es ging aber auch ohne. 
Tour am besten machen, wenn das Hirschberghaus geschlossen ist und wenn möglich an einem Wochentag. Dann ist viel weniger bzw. gar nix los. 

Lawinengefahr: 
Über den Winterweg gering. Der Kratzer ist zwar im Winter anspruchsvoll zu gehen, aber weitgehend lawinensicher. 
Der Abstieg über den Osthang zu den Rauheckalmen ist vor allem im oberen Bereich nicht zu unterschätzen und sollte stets mit Bedacht angegangen werden. Lawinenlagebericht konsultieren, LVS-Ausrüstung mitnehmen und vorsorglich Entlastungsabstände einhalten!! Ansonsten zurück über den Aufstiegsweg!  
Nicht über den Südosthang absteigen, der ist noch lawinengefährdeter und meines Erachtens auch ein Schongebiet für Pflanzen und Tiere. Mit den Skiern ist das natürlich eine Herausforderung, die Spaß machen kann. Ich persönlich rate aber nicht dazu, diesen Hang zu begehen bzw. zu befahren. 

Fazit: 
Schöne, bisweilen anspruchsvolle und anstrengende Schneeschuhtour mit faszinierenden Ausblicken vom Gipfel!  

Tourengänger: Erdinger, Frangnevi


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