Pulverrausch am Rauflihorn


Publiziert von TomClancy , 7. April 2015 um 22:10.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum: 6 April 2015
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Postauto nach cff logo Grimmialp

Irgendwo da draussen lauert er. Bereit, zuzuschlagen. Bereit, sich den Unvorsichtigen zu schnappen. Er, das ist der todgeile Dreier von Lawinenpapst Walter Munter.

Den Samstag hab ich auf Einladung eines Arbeitskollegen mit Schuften in einer Höhle verbracht. Ich bin dabei nicht nur in meinen psychischen Grenzbereich gelangt, nein heute schmerzen auch Muskeln in meinem Körper, von denen ich nicht mal gewusst habe, dass sie existieren. Ich habe herausgefunden, dass das definitiv nicht meine Welt ist, sondern dass ich meine Freizeit wirklich lieber über dem Boden verbringe. Also, nichts wie auf in die Berge!

Es ist der erste richtig schöne Tag nach ausgiebigen, von teilweise stürmischem Wind begleiteten Schneefällen. Grund genug, sorgfältig an die Tourenplanung zu gehen und diese Disziplin dann auch im Gelände umzusetzen. Unter diesen Umständen schien mir die Tour auf das Rauflihorn gut machbar. Die einzig kritische Stelle bei Pt. 1808 in der Querung unter dem Arblihorn lässt sich gut umgehen, indem man den Aufstieg via Nideggwald wählt.

Überraschenderweise reicht der neu gefallene Schnee, um die Skis bereits beim Parkplatz anzuschnallen. Auf knapp genügender Unterlage geht es ohne Tragstrecke über die frisch verschneiten Hänge unterhalb Nidegg der Grimmi entgegen. Die Alpstrasse ist tipptopp eingeschneit und die Kälte im Schatten konserviert den Schnee sicher bis am Abend. Als ÖV-Benutzer ist es normal, dass man im Aufstieg bereits den ersten Abfahrern begegnet. Sie machen alle einen zufriedenen Eindruck, ein gutes Zeichen für den weiteren Aufstieg. Bei der Grimmi weitet sich das Gelände und aufgrund des bisherigen Fortschrittes ist eine kurze Pause gut zu verantworten. Ob es aus zeitlichen Gründen zum Gipfel reichen wird, soll sich erst auf der Grimmifurgge entscheiden. Nun gut – der Entscheid ist schnell gefällt. Der Gipfel liegt in Reichweite, das Timing stimmt, die Kondition auch, also los! Der Wind ist ziemlich stark, aber ein einer kleinen Mulde auf dem Gipfel lässt sich der Gipfelwein (natürlich nur in homöopatischer Dosierung, man muss ja schliesslich wieder abfahren!) geniessen.

Nun folgt die Abfahrt. Auch wenn man die munterschen Grundsätze defensiv anwendet, kann heute jeder seinen Pulverhang finden und selber verspuren. Viele Expositionen sind etwas windgepresst, aber die Nordhänge sind alle noch wunderbar pulvrig. Ein Zwischenstopp auf der Grimmi gibt Gelegenheit, nochmal den Tag Revue passieren zu lassen, bevor es auf der Alpstrasse runter ins Tal geht. Für April ist die Strasse noch gut eingeschneit und erlaubt die Abfahrt bis zur Kiesgrube bei Pt. 1268. Die kurze Tragstrecke bis zum Parkplatz muss natürlich mit dem restlichen Gipfelwein begossen werde: angebrochene Flaschen müssen ja nicht unbedingt wieder nach Hause gebracht werden ;-)

Die Heimfahrt ist wiedermal ÖV-typisch kurzweilig. Im Nachbarabteil vergnügt sich eine testosterongesteuerte Nachwuchsmannschaft mit pubertären Bildertausch-Spielen (O-Ton: „So krass: Lueged was die Schl… mer för Bilder scheckt!!! Ech tue si grad en Gruppechat.“). Mich hat es in ein Abteil mit drei reizenden 80+-Damen verschlagen, die mir alle Details zu meiner Tour entlocken wollen und mir gute Tipps zur Sonnenbrandbehandlung vorschlagen. In Sursee mutiere ich dann noch zum Taschenträger, weil eine der Damen den gleichen Bus wie ich benützt. So geht ein toller Tag zu Ende, der mir wieder viele schöne Eindrücke und Erlebnisse beschert hat. So schön, dass ich Schitüüreler bin und nicht Höhlenforscher ;-)

Tourengänger: TomClancy
Communities: Skitouren, ÖV Touren


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