Wisenflue und Frohburg mit Hungerblümchen


Publiziert von Kik , 2. April 2015 um 22:16.

Region: Welt » Schweiz » Solothurn
Tour Datum: 1 April 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SO 
Zeitbedarf: 4:30

Für die Halbtagestour habe ich mir die Route Lostorf, Gross Chastel (prähistorische Wehranlage), Wisenflue, Frohburg, Trimbach vorgenommen. Die Karten der Gegend hatte ich gerade ausgeliehen. Mit den Wegweisern und meinem (mir noch nicht ganz geheuren) gescheiten Telefönli wollte ich schon durchkommen. 

In Lostorf schien um 13 00 die Sonne. Eine Viertelstunde später sah ich von Westen weisse Vorhänge heranfegen. Innert Minuten pfiffen mir die Graupelkörner so ins Gesicht, dass ich seitwärts laufen musste, um in den Schutz des Hanges unter dem Schloss Wartenfels zu kommen. Rasch war der Spuk vorbei. Der grüne Teppich im Tälchen des Schwandenbachs glänzte in der Sonne. Auf Forstwegen erreichte ich den Ostrücken des Gross Chastel,  stieg dort weglos über moosige Steine auf das Plateau, an einem eingebrochenen, tiefen Spalt vorbei.  Keinerlei Relikte aus alten Zeiten und keine Aussicht verlockten zu längerem Aufenthalt. Deshalb ging ich gleich weiter zum Wanderweg im Burggraben. Dort fehlten die gelben Rauten und mein Handy signalisierte keinen Empfang. So verpasste ich die Abzweigung zur Burgweide und befand mich plötzlich auf der Wasserscheide zum Baselbiet. Ich umrundete die Burgflue nördlich auf einem streckenweise abgerutschten Weg und stieg durch ein Tälchen voller violetter Lerchensporn zum Pt 801 hoch. Wieder im scharfen Wind und Graupelschauern folgte ich dem Wanderweg auf die Wisenfluh. Sie belohnte nicht mit Aussicht, aber mit dem ersten Seidelbast des Jahres.
Kaum unten, reisst es wieder auf. Ich eile über die sonnenbeschienene Weide Birematt und am Restaurant Froburg vorbei, um auf der Ruine Frohburg noch Aussicht zu haben. Das gelingt nicht, die blaue Lücke ist schon wieder zu. Zu meiner Freude sind die gelben Hungerblümchen(*) noch am Blühen. Ganze Kolonien haben die alten Mauerkronen erobert und leuchten auch aus dem Moosteppich, der sich über die Felsen mit den obersten Bauten herabzieht.  Versöhnt mit dem Wetter steige ich nach Trimbach ab.

 (*Draba aizoides, auch immergrünes Felsenblümchen)

Tourengänger: Kik


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