Pizzo Rotondo 3192 m


Publiziert von basodino , 29. März 2015 um 16:49.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum:17 August 1998
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   CH-VS   Gruppo Pizzo Rotondo 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1210 m
Abstieg: 1580 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit dem Auto oder Bus bis nach All'Aqua (1614 m)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:siehe oben
Unterkunftmöglichkeiten:Capanna Piansecco (1982 m)

An einem leicht verregneten Spätmärztag bin ich nochmals durch meine Hikr-Berichte gegangen und fand den Pizzo Rotondo nicht. Warum nicht? Wahrscheinlich gab es keine Fotos. Oh, doch, ein paar alte Dias waren noch aufzutreiben. Deshalb komplettiere ich hier meine Berichteliste mit dieser alten Tour.

An viele Einzelheiten kann ich mich nicht mehr erinnern, einige andere Einzelheiten sind mir aber noch lebhaft in Erinnerung.

Es war eine Zeit, in der das Geld sehr knapp war. Insofern war es uns gar nicht so recht, dass die alte Piansecco-Hütte abgerissen und durch einen hübschen Neubau ersetzt wurde. Also gut, übernachten ja, aber Essen geht nicht, da das nicht in unser Budget passte. Da der Hüttenzustieg mit ca. 1 Std. überschaubar war, packten wir den Gaskocher, das Kochgeschirr und ein wenig Proviant mit ein. Nur war der Anreisetag ein eher bedeckter, leicht windiger Tag und gar nicht so kuschlig für draußen. Also fragten wir den Hüttenwart, ob wir den Winterraum benutzen dürften, wir würden auch den eigenen Kocher benutzen. Die eher dünnlippige Antwort hieß, ja, dürften wir, wir müssten aber Holzgeld bezahlen. Das leuchtete uns nicht so recht ein, da wir als Infrastruktur ja nur den Raum benutzen wollten und nicht den Ofen. Also raus aus der Hütte und an einen nahegelegenen Bach. Dort zwischen den Steinen konnte wir mit Wasseranschluss und ohne Gebühr kochen und waren danach auch satt, wenngleich ein wenig durchgefroren.

Die eigentliche Tour habe ich wie folgt in Erinnerung:
Bis zum unteren Teil der Alpe Nuova gab es ein Weglein, welches beständig schlechter wurde. In den mittelsteilen Hängen verlor sich dann die Spur. Oben wurde es immer steiniger, war aber bis zum Passo di Rotondo leicht zu begehen. Schlüsselstelle war der Aufstieg zum Passo di Ruino, der mehr als bröselig war. Hier rutschten wir oft zurück und hatten insgesamt gar kein gutes Gefühl. Wir dachten damals, dass wir diese Route nur ein zweites Mal bei existierender Altschneeauflage machen würden, denn die Mischung aus Sand und Geröll war eklig (nach heutigen Maßstäben eher T5 als T4). Der anschließende Grat zum Gipfel hingegen war ein Genuß. Nie schwierig habe ich ihn mit II- damals eingestuft. Hauptsächlich blockig konnten wir so leicht auf die tolle Aussichtskanzel hinaufklettern, wobei man den Gipfel von links her ersteigt.

Irgendwie hat mich die Episode in der Hütte so geprägt, dass ich dieselbe seither immer gemieden habe. Diese Einschätzung ist sicherlich weder fair noch angemessen, aber gemessen daran, dass ich andere Hütten immer wieder gerne besuche, obwohl sie auch keine schöneren Gipfel bieten, ist das Gefühl irgendwo willkommen zu sein, doch auch wichtig. Da ich das Chüebodenhorn auch noch besteigen möchte, werde ich sicher bald Gelegenheit haben, diesen inzwischen sicherlich überholten Eindruck durch neue Erfahrungen zu relativieren.

Tourengänger: basodino


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