Pulvrige Überraschung im Diemtigtal: Skitour auf den Mariannehubel


Publiziert von TomClancy , 25. März 2015 um 09:52.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum:22 März 2015
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 930 m
Abstieg: 930 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Postauto nach cff logo Grimmialp

Sursee – Nieselregen, die Frisur hält, Grimmialp – Nebelschwaden, die Frisur hält; Mariannehubel – Sonnenschein, die Frisur hält. Nein, nicht Drei-Wetter-Taft, sondern die charakteristische Kombination aus Glatze und Kurzhaarschnitt führten zu diesem Ergebnis. Und gleichzeitig ist dies auch der Beschrieb der heutigen Skitour im Telegrammstil.
 
Ein Hauch von Schnee hatte sich in der Nacht sanft ins hintere Diemtigtal gelegt und die Wipfel und Gipfel verzuckert. Entgegen allen Befürchtungen konnten die Skis gleich beim Parkplatz angeschnallt werden. Es lagen die vom Skitourenguru prophezeiten 10 Zentimeter Schnee. Entlang der Alpstrasse führt die Spur stetig aufwärts. Die diversen Abkürzungen mit deren Hilfe sich im Wald einige Wegkehren abkürzen lassen, führen zu kuriosen Begegnungen mit Tüürelern, die zwar schneller sind, aber den weiteren Weg gehen. Bei 1540 MüM trennen sich die Wege der Rothorn-Aspiranten von der Route auf den Mariannehubel. Im lockeren Nebel steigt es sich leicht. Meditatives Gleiten ist angesagt. Auf dem Alpetli ist der Nebel nun schon ziemlich dicht. Vielleicht ist dies ein Anzeichen, dass die Nebeldecke bald durchstossen werden kann? Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Im Alphüttli bei Pt. 1794 sind zwei Tüüreler nach einem Stopp gerade dabei, sich ohne Gipfel auf den Rückweg zu machen. Jetzt umkehren kommt aber nicht in Frage, die Umstände machen neugierig auf das, was da oben sein könnte. Der Entscheid weiter zu gehen wird verstärkt durch ein hoch motiviertes Mann-Hunde-Duo, dass ungestüm (vor allem der Hund) Richtung Gipfel stürmt.

So richtig abenteuerlich wird es nun. Noch herrscht Nebel vor und die Bäume sind wunderbar mit Biecht verziert. Zweimal hört man mächtige Rutsche oder Abbrüche aus der Flanke des Fromattgrats. Aber langsam erscheint ganz milchig die Sonnenscheibe am Himmel. So hätte sich die Sonnenfinsternis wohl gut beobachten lassen.  In kurzer Zeit steigt die Hoffnung und plötzlich wünscht man sich noch etwas mehr Höhenmeter bis zum Tourenziel. Zum Glück macht dann aber die Sonne dem Wer-Weissen ein Ende. Der Nebel reisst auf und gibt den Blick auf eine wunderschöne Szenerie frei. Nun weiss ich, was Felix gemeint hat, als er vom Mariannehubel geschwärmt hat. Eine kurze Abfahrt und dann folgen die letzten drei Kehren in der guten Spur, die bis zum Gipfel führt.

Eine kurze aussichtsreiche Pause füllt die emotionalen Speicher für die kommende Woche. Aber der Bus ruft und als ÖV-Benutzer hat man halt gewisse Rahmenbedingungen. Also, die Skischuhe zugeschnallt und ab auf die Abfahrt. Wow, der erste Hang belohnt mit schönem, schwerem Pulver! Auch für mich ein richtiger Genuss! Für einige Meter gewinnt der Nebel nochmal die Oberhand, bevor er kurz vor dem Alpetli definitv aufreisst und ein reibungsloses Abfahren bis zum Parkplatz ermöglicht. Im Alpetli ist der Schnee völlig durchnässt, aber trotzdem einigermassen fahrbar, unten ist auf der Alpstrasse Pistenfeeling angesagt.
Ein toller Tag, bei dem der Durchhaltewille mit einer wunderschönen Aussicht belohnt wurde!

Tourengänger: TomClancy
Communities: ÖV Touren, Skitouren


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Kommentare (1)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 25. März 2015 um 20:59
dieses Erlebnis mag ich dir doch sehr gönnen!

lg Felix


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