Durch die Rebberge an der Crêt Blanc

Ein Kompliment können wir den Wetterfröschen heute nicht machen. Sie haben uns das Blaue am Himmel versprochen und was bekamen wir? Grauen Himmel, sogar etwas Regen garniert mit einer recht kalten Bise.  Die Sonne gab nur ein sehr kurzes Gastspiel, wir konnten sie ab und an erahnen.

Nach einer knapp zweieinhalbstündigen Anreise geht es vom Bahnhof Morges weiter Richtung Monnaz. Den Ort Morges verlassen wir schnell, hier spüren wir aber schon die recht kühle Bise. Auch die Wasserfläche des Genfer Sees lässt erahnen, was uns noch erwartet.

Nach Überquerung der Autobahn erreichen wir das Ufer der Morges. Ein schöner, heute etwas rutschiger Weg durch den Wald. Erst geht es leicht bergauf, bis wir bei La Morgette (406) einen kleinen Zufluss queren müssen. Der steile kurze Abstieg ist extrem nass und rutschig, da bieten die Bäume am Rand wilkommenen Halt. 
Nachdem sechs Personen das Wasser überquert haben, mache ich als Letzte den nächsten Schritt, fasse den Baum an und schwupps passiert es. Der Baum löst sich aus seiner Verankerung und ich rutsche mit ihm in der Hand nach unten. Einen Sturz ins Wasser kann ich verhindern, nicht aber einen bösen Aufschlag mit dem Allerwertesten auf die Ufersteine. Das werde ich noch einige Zeit spüren.

Auf der anderen Seite steigen wir wieder auf und es geht weiter am Rand der Rebberge nach Echichens (466). Jetzt sind wir voll dem Wind ausgesetzt und Mütze und Handschuhe kommen zum Einsatz. Trinkpausen sind kurz, es ist einfach zu ungemütlich.

Im Ort gibt es ein kleines Restaurant und nebenan eine Bäckerei und mir machen eine sehr gute Erfahrung. Im Restaurant dürfen wir unser Picknick verzehren, da ist es selbstverständlich, dass wir Getränke bestellen. Und weil einige von uns Appetit auf Kuchen haben, besorgt die Wirtin in der Bäckerei nebenan für uns kleine Törtchen.

Irgendwann müssen wir die warme Stube wieder verlassen und unseren Weg fortsetzen. Immer noch der starken Bise ausgesetzt geht es jetzt durch die Rebberge der Crêt Blanc. Leider sind die Wege hier alle asphaltiert. Auch die Sicht in die Ferne lässt zu wünschen übrig. Bei P 453 wenden wir uns dem Ort Bremblens zu.

Weiter über offenes Gelände betreten wir bei P 461 wieder den Wald (Bois Gondue) und erreichen bald das Ufer des Le Venoge. Hier beginnt der zweite attraktive Teil der heutigen Wanderung. In stetigem Auf und Ab folgen wir dem mäanderden Fluss. Naturbelassen ist es hier. Dem Fluss folgen wir eine lange Zeit, im Sommer sicher ein beliebter Wanderweg, auf dem uns heute auch noch zwei Mountainbiker begegneten.

Bei P 379 (Les Pales) verlässt der Wanderweg den Fluss und führt uns nach St. Sulpice.  Dort besteigen wir den Bus Richtung Renens Gare Sud. Von hier aus fahren wir mit dem Zug weiter über Lausanne nach Luzern.

Tour mit Luzerner Wanderwegen. Danke an Kurt, der versucht hat uns eine trockene Alternative zur geplanten Wanderung zu bieten.