Halslspitze


Publiziert von schimi , 5. Mai 2015 um 14:37.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Tuxer Alpen
Tour Datum: 7 März 2015
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 

Glasklar war die Nacht und ein wolkenloser Himmel lässt unser Herz heute Morgen höher schlagen. Kühl und schattig ist es noch, als wir die Weidener Hütte verlassen, um unsere Tour auf die Halslspitze zu beginnen. Wir nutzen eine schmale Spur, die sicher am Vortag erst gelegt wurde und nur von sehr wenigen Skifahrern begangen wurde. Zunächst geht es mit moderater Steigung auf dem reichlich zugeschneiten Fahrweg in Richtung Nafingalm.

Hinter uns nähert sich eine große Gruppe von österreichischen Fachübungsleitern und Bergführern, die heute hier eine Weiterbildungstour machen. Wir lassen die Gruppe gerne vorbei und ertragen wie so oft die süffisanten aber doch freundlich vorgetragenen Bemerkungen über uns Schneeschuhgeher.

Nur an der kleinen Doppelserpentine verlassen wir die Flachregion des Fahrweges um die beiden Kehren abzukürzen, ansonsten bleiben wir auf dem Weg, der uns ein einfaches und sicheres Vorankommen garantiert. Im Bereich der Nafingalm verlassen wir den Fahrweg nach links und gehen in Serpentinen den hier teilweise recht steilen Hang an. Die Sonne kommt gerade über den Berg und taucht das gesamte Talende in herrlich warmes Frühlingslicht.

Die steilsten Stellen kommen schon recht kurz oberhalb der Alm. Sind diese überwunden kann man in weiten Kurven sich die beste und schönste Möglichkeit aussuchen, um der höchsten Stelle entgegenzustreben. Der reichliche Neuschnee ist sehr locker und so bleiben wir schön in der breiten Spur, den die große Gruppe vor uns eingerichtet hat. Über die Vorderhalslspitze erreichen wir ohne weitere schwierige Stellen den Gipfel, der sehr geräumig ist.

Er bietet reichlich Platz für viele Gruppen und ist mit einigen Nischen gut zum Rasten geeignet. Der Ausblick ist in alle Richtungen sehr gut, ist man mit fast 2600 Meter für Tuxer Verhältnisse doch schon fast am höchsten Punkt. Gleich im Osten sieht man sehr gut hinüber zum Rastkogel. Im Süden schaut man nach unten auf das Skigebiet Penken und am Südhorizont auf das Zillertaler Gletscherskigebiet und der Felspyramide des Olperers. Auch der gesamte Zillertaler Hauptkamm ist hervorragend einzusehen, und so kann man schon gut die nächste Hüttenwanderung im Sommer planen.

Die Sicht nach Norden ist ebenso schön, jedoch hatten wir diesen Blick bereits am gestrigen Tag als wir auf dem Hohen Kopf waren. Wir steigen nach einer kleinen Pause auf unserer Aufstiegsroute wieder ab. Der fluffige und reichliche Neuschnee macht uns in den teilweise schon ordentlich zerpflügten Bereichen das eine oder andere Problem, da wir mal hüfttief einsinken. Zur Genugtuung sehen wir aber auch viele Skifahrer, die kaum schneller hinabkommen als wir.

Auf der Nafinger Alm angekommen brennt die Sonne direkt auf uns herunter – es ist gerade kurz nach Mittag. Wir lassen uns auf einer Bank an einem der Hütten nieder und gehen erst weiter, als wir befürchten von der Sonne gegrillt zu werden. Lange hätten wir es hier noch aushalten können! Aber die Vernunft ruft uns in den Schatten.

Die letzten Minuten zur Weidener Hütte sind dann schnell erledigt. Lustiger weise kommen wir geradewegs mit unserer Gruppe an, mit der wir am Morgen gestartet sind. Sie hatten noch einen kleinen Abstecher ins benachbarte Nurpenstal gemacht. Nun gab es kein lästerliches Wort mehr zu hören. Fast schon ungläubig, dass auch wir dort oben waren nickten sie anerkennend.

Dabei war es doch auch nur eine normale Schneeschuhtour. Offensichtlich ist es in weiten Kreisen der Skifahrer immer noch nicht angekommen, dass sie nicht die einzigen sind, die sich im winterlichen Gebirge bewegen können. Selbst der Hüttenwirt fand dann am Abend noch anerkennende Worte. Hatte er am Morgen geglaubt wir schaffen das nicht, obwohl er es uns empfohlen hatte?

Tourengänger: schimi


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