Besler (1679 m), ein sehenswertes Felsriff


Publiziert von ju_wi , 18. Oktober 2008 um 13:30.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:12 Oktober 2008
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K2- (WS-)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 650 m
Abstieg: 650 m
Strecke:8 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto an die Riedbergstraße, ca 600m unterhalb Paßhöhe in Richtung Ö
Kartennummer:BayLV Allgäuer Alpen

Fast jeder der den Riedbergpass fährt, hat ihn wohl schon bewundert, den Besler. Man sieht ihn, wenn man darauf achtet, auch schon aus dem Illertal bei Obermaiselstein. Das ca. 800 m lange Beslermassiv fällt durch seine senkrechten Felsabbrüche aus Schrattenkalk mit Tafelberg-artigem Karstplateau als Besonderheit ins Auge. Nicht nur geographisch passt es in die Mitte zwischen die beiden sehr ursprünglichen Gebiete der Nagelfluhkette im N und dem Gottesackerplateau im S.

Der AV-Führer lobt den Besler als den "interessantesten Allgäuer Voralpenberg". Da es außerdem einen kurzen Klettersteig in seinen Riffwänden gibt und nur 400 m Aufstieg von der Riedbergstraße zum Gipfel zurückzulegen sind (1 1/4 bis 1 1/2 Stunden one-way), sollte das genau die richtige Tour sein für den Rückfahr-Sonntag in grippegeschwächtem Zustand. Außerdem hatte uns am Vortag das Gebiet schon sehr gut gefallen.

Morgens fahren wir erneut von Hinterstein über den Riedbergpass und parken ca. 600 m unterhalb der Passhöhe (1390 m) an der Straße. Ein kurzes Stück folgen wir der Straße noch abwärts und biegen dann links in einen ungeteerten Fahrweg, der weiter abwärts zur Schönbergalpe (1330 m) führt. Hinter dieser biegen wir links auf einen kleinen, steilen Fußweg, der uns in rutschigem, erdigem Terrain unterhalb der Beslerwände emporführt. Wieder ist das Wetter herrlich - die herbstliche Morgenkühle im Schatten der Riffwände ist uns im Aufstieg willkommen. Auf gut 1550 Hm erreichen wir einen etwas felsigen Sattel, hinter dem wir wenig später an eine Wegverzweigung treffen. Hier trennt sich der Klettersteig- und der Normalaufstieg. Wir nehmen den linken Klettersteigpfad, der unterhalb des Hauptgipfels an den hier senkrechten Riffwänden bis zur hinteren Ecke emporführt. Dort ist in einer schmalen schrägen Felsrinne ein Drahtseil gespannt, mit dessen Hilfe wir mit guten Tritten, aber etwas rutschig und schon recht ausgesetzt die 50 Hm der senkrechten Beslerwand in wenigen Minuten durchsteigen - ein schönes "Klettersteig"-Stück. Beim Ausstieg halten wir uns links und gelangen über eine kleine Stufe zum felsigen Karstplateau mit Besler-Hauptgipfel (1679 m) und Kreuz.

Nachdem wir die Aussicht genossen haben steigen wir auf der Wanderroute links haltend im S-Hang des Beslerriffes ein Stück hinab und umrunden im Hang dieses bugförmige Massiv. Zuletzt steigen wir wieder 30 Hm hinauf zu einem Sattel, zu dem man auch von der oben beschriebenen Abzweigung gelangt. Wir folgen hier dem Gratverlauf auf Trittspuren nach links, um das ganze Massiv zu erkunden. Zunächst kommen wir zu einer grasigen Erhebung mit senkrechtem Felsabbruch nach N, dem 1668 m hohen Beslergrat. Weiter dem Graskamm folgend erreicht man durch einen weiteren kleinen Sattel und eine schmale Wegstelle über dem Hang den ebenfalls kreuzgeschmückten Beslerkopf (1655 m). Von hier nehmen wir den Weg zurück zum Sattel und steigen diesmal nach S ins Lochbachtal ab. Dieses Wegstück ist ebenfalls ausgesprochen schön und führt durch schöne Felsszenerie mit herrlichen Blicken zum ebenfalls riffartigen Schafkopf und ins südliche Lochbachtal und den dahinterliegenden Gottesackerwänden.

Den Wegschlenker zur Frieburgarsalpe kürzen wir weglos durch Weideland etwas ab und folgen dem Wegsträßchen im Lochbachtal zur Dinigörgenalpe (1280 m). Vor dieser biegen wir in einer Kurve markiert auf einen Fußweg ab und steigen über baumbestandene Hügel wieder ca. 150 Hm auf in die Flanke des Schafkopfes. Auf gutem Fußweg durch Wald wird der Schafkopf weiter umrundet, bis wir durch Weiden etwas oberhalb der Schönbergalpe wieder auf den Aufstiegsweg stoßen. Diesen folgen wir durch das Bachtal und wieder hinauf zur Passstraße zum Auto.

Leider ist der Kurzurlaub schon wieder vorbei - aber die schöne Erinnerung bleibt, wenn auch die Anstrengung der Grippe nicht wirklich gut getan hat, die sich mit drei Tagen Bett rächt :-(

Tourengänger: ju_wi


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Geodaten
 279.gpx Besler - erst ím Abstieg aufgezeichnet

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