Festkogel - Anspruchsvolle Schitour in hochalpiner Kulisse!


Publiziert von mountainrescue , 20. Februar 2015 um 17:28. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Ennstaler Alpen
Tour Datum:20 Februar 2015
Ski Schwierigkeit: S+
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 1537 m
Abstieg: 1521 m
Strecke:11,89 km / Ghf. Kölblwirt-Schneelochweg-Festkogel
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Bruck kommend durch Leoben, über den Präbichl und Eisenerz nach Hieflau. Dort weiter ins Gesäuse und beim Weidendom (Raftingcenter) links nach Johnbach abbiegen. Kurz nach dem Gasthof Kölblwirt sind entlang der Straße einige Parkplätze, wo das Auto zurück bleibt.
Unterkunftmöglichkeiten:Gasthöfe und Pensionen in Johnsbach
Kartennummer:Amap Digital, F&B WK Blatt WK 5062

Nachdem das schöne Wetter, laut unseren Meteorologen, nur mehr bis Sonntag anhalten soll, habe ich mir heute, kurzentschlossen, einen Tag Urlaub "gegönnt" und das herrliche Wetter für eine Schitour auf den Festkogel ausgenutzt.
Der Festkogel - Schibergsteigen mit hochalpiner Kulisse
Dieser Berg stand schon länger auf meiner Wunschliste, nur hat es bisher einfach nicht gepasst. Derzeit sind die Verhältnisse und das Wetter für eine Besteigung einfach perfekt! In der Früh ist es noch sehr kalt und um die Mittagszeit herrschen angenehme Temperaturen, sprich der harte Schmelzharschdeckel wandelt sich in perfekten "Butterfirn" um.

Der Start erfolgt schon sehr früh, sprich um kurz nach 7.00 Uhr starte ich meine Tour auf den Festkogel. Der Start ist, derzeit, noch vom Straßenrand möglich und führt zuerst über eine sanft ansteigende Wiese bis zu einem engen Hohlweg.
Durch diesen Hohlweg muss auch abgefahren werden
Durch diesen geht es weiter aufwärts Richtung Untere Koderalm. Kurz vor der Alm, die nach 50 Minuten erreicht ist, zweigt der Weg nach links ab und folgt dem aus der Karte ausgewiesen Schneelochweg Richtung Rinnerstein.
Aufstieg Richtung Rinnerstein
Man glaubt gar nicht, dass ein "Durchschlupf" nach oben zum Rinnerstein möglich ist - zu abweisend und schroff wirkt das sich vor dem Tourengänger aufbauende Gelände. Bevor es steil wird, kommen die Harscheisen zum Einsatz, denn das Gelände ist ziemlich vereist und warum soll ich mich plagen! ☺
Steiler Durchstieg zum Rinnerstein

Hat man die Steilstufe überwunden, öffnet sich ein breites Hochtal, das vom Hochtor, mit seinen mächtigen Wänden, dominiert wird. Das Gelände ist ziemlich zerspurt und deshalb ist auch keine erkennbare Aufstiegsspur vorhanden.
Herrliches Schitourengelände...☺
Drei vor mir gehende Schitourengänger ziehen eine perfekte Spur den Berg hinauf.

Wo sich der Schneelochweg dem Hochtor zuwendet, zweigen wir nun nach links ab und steigen vorbei am Schneekarturm, nun ziemlich steil an, Richtung Festkogel.
Steil geht es am Schneekarturm vorbei Richtung Gipfel
Die Temperaturen in der Sonne sind fast "frühsommerlich-warm" und ich komme gehörig ins Schwitzen.
Es ist soooooo heiß....
Kein Lüftchen kühlt die heiße Stirn! ☺ Langsam, aber stetig, gewinne ich an Höhe und schließlich ist die letzte Querung zum Gipfel erreicht.
Letzter Steilaufschwung zum Gipfel
In ziemlich genau drei Stunden ist der Gipfel des Festkogel erreicht.
Festkogel

Nun ist erst einmal Tee trinken, rasten und schauen angesagt, denn die Fernsicht ist phänomenal! Nach und nach füllt sich der Platz um den Gipfel und ich beschließe abzufahren. Den Abfahrtszeitpunkt habe ich genau erwischt. Oben noch eine leicht pulvrige Auflage, ändert sich der Schnee nach der lange Querung zum Gipfel, in "Butterfirn" feinster Qualität.
Butterfirn....☺
Die ersten Meter erst vorsichtig-überlegend ändert sich das mit jedem Schwung zu immer größerer Freude und Unbeschwertheit. Schwung um Schwung wird in den Hang gesetzt und ich suche mir die Flanken, in die noch keine Spuren gezogen wurden. Dort "schmiert" der Schnee, dass es nur so eine Freude ist. Entlang an den Steilflanken geht es zügig in den Talgrund.
Firn bis in den Talgrund
Erst der letzte Teil der Abfahrt, der enge Hohlweg, der von Johnsbach heraufzieht, ist etwas mühsam zu fahren. Picklhart und eng - aber schließlich erreicht ich wohlbehalten die letzten Wiesen vor dem Parkplatz, über die noch einige schöne Schwünge möglich sind. 


Fazit der Tour: Bei der Tour auf den Festkogel handelt es sich um eine ernste, anspruchsvolle Tour mit hochalpiner Kulisse. Es sollten sowohl Spitzkehren im ca.40°-45° steilen Gelände perfekt beherrscht werden, sowie eine sichere Schitechnik bei der Abfahrt. Auch sollten die konditionellen Voraussetzungen gegeben sein, denn es sind jeweils 1500 Höhenmeter im Auf- und Abstieg zu überwinden. Bei Firn ist die Abfahrt kein all zu großes Problem; geht der Schnee jedoch nicht auf, kann es gleich ziemlich haarig werden.
An sich handelt es sich bei der Tour auf den Festkogel um eine Frühjahrstour.

Was ich allerdings nicht verstehe ist, dass Schitourengeher um die Mittagszeit noch Richtung Berg aufbrechen - aber jeder wie er glaubt! ☺


Twonav Aventura 3*/CGPSL 7*
Dauer: 4:41
Zeit in Bewegung: 3:50
Zeit im Stillstand: 0:51
Strecke: 11,89 km
Maximale Höhe: 2244 m
Maximale Höhendifferenz: 1369 m
Kumuliertes Steigen: ↑ 1537 m
Gesamt Abstieg: ↓ 1521 m

Tourengänger: mountainrescue
Communities: Skitouren


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Geodaten
 24187.kmz Track der Tour

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Kommentare (2)


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Herbert hat gesagt:
Gesendet am 22. Februar 2015 um 10:54
Gratulier Dir, das ist wirklich eine schöne Tour!
Hat mich veranlaßt, nachzuschauen, wann ich das letzte Mal oben war: am 2.Mai 2004 (damals ein Fußhatsch noch fast bis zur Koderalm, erst danach Schnee), und am 1.Mai waren wir am Leobner (das waren noch Winter, wo man im Mai im Xeis noch schifahren konnte).
Dein Bericht hat uns jetzt Gusto gemacht, vielleicht geht es sich bei Petz und mir heuer noch aus.
Danke für die schönen Bilder!

mountainrescue hat gesagt: RE:
Gesendet am 22. Februar 2015 um 11:03
Servus Herbert!
Am Freitag war der Start noch direkt von der Straße möglich, jetzt wird es aber Zeit, dass noch etwas Schnee dazu kommt ;). Gott sei Dank musste ich nicht so weit raufhatschen ☺ um die Schi anschnallen zu können!

Der Winter ist heuer echt schräg, allein wenn ich an die gestrige Greimtour denke, wie wenig Schnee es dort gibt!

Freut mich, wenn ich euch eine kleine Anregung für eine sehr schöne Tour liefern konnte.

Was die Fotos anbelangt: Bei DEM Wetter und DER Kulisse keine wirkliche Kunst!
LG
Erich


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