Wilgarta - Traumtour zu den Highlights im Queichtal


Publiziert von Nik Brückner , 20. April 2015 um 19:19.

Region: Welt » Deutschland » Westliche Mittelgebirge » Pfälzerwald
Tour Datum:19 April 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:27km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auf der B10 nach Wilgartswiesen.

Das Queichtal zwischen Wilgartswiesen und Rinnthal ist das bekannteste Tal im Pfälzer Wald - und das unbekannteste. Die B10 verläuft hier, und wer durch diese Gegend kommt, kommt wahrscheinlich auch hier durch. Und wegen genau dieser Straße meiden die Wanderer dieses Tal. Zu Unrecht! Es ist ein ganz herrliches Tal, gespickt mit Highlights! Diese lange und schwere Tour verbindet sämtliche Highlights zu einer prallvollen Tagestour.


Start in Wilgartswiesen: 9:50 Uhr

Ab ins Auto, Earthsides fantastisches Album "A Dream in Static" aufgelegt, und ab geht's! Start ist in Wilgartswiesen. Ganz am westlichen Ortsende von Wilgartswiesen führt die Tiergartenstraße nach rechts von der Hauptstraße weg. Hier biegen wir ein und parken in der Tiergartenstraße oder weiter hinten am Sportplatz. Gleich vorn in der Tiergartenstraße geht es nach links hinauf in den Wald zur Falkenburg.

Gleich am Anfang erwartet einen einer jener Endlosanstiege, ganz nach dem Motto: Je niedriger die Berge (Hügel), desto mehr Serpentinen. Nach 20 Minuten hat man dann aber doch die Falkenburg erreicht.

Bis zur Falkenburg: 20 Minuten


Die Falkenburg wurde vermutlich im 11. Jahrhundert als Nachfolgerin der älteren Wilgartaburg, die wir später noch besuchen werden, zum Schutz der angrenzenden Dörfer erbaut. Sie liegt auf einem langgestreckten Sandsteinriff. Die Anlage Bestand aus einer 50 Meter langen Oberburg, auf dem Felsplateu, und eine Unterburg mit Toranlage und Zugbrücke, die durch eine Treppe mit der Oberburg verbunden war.
Die Burg wurde 1246 erstmals erwähnt. 1290 gibt es einen Werner von Falkenburg. Anfang des 14. Jarhunderts war die Anlage im Besitz der Leininger, später den Pfalzgrafen bei Rhein Rudolf II. und Ruprecht I. 1375 ging sie wieder an die Leininger. 1632 wurde sie besetzt, 1680 schließlich von französischen Truppen gesprengt.

Vom aufgehenden Mauerwerk ist nur noch wenig erhalten. Reste einer Zisterne, des Torhauses, einer Felskammer und eines Wohngebäudessind zu sehen. Die Aussicht ist ganz schön. Man sieht hinunter ins Queichtal, und in die Hügel rund um Hauenstein.


Wenn man von Felsplateau der Falkenburg über die Holztreppe wieder hinuntergestiegen ist, sieht man östlich ein paar Steinstufen. Die geht es nun hinauf, und oben um den Ostpfeiler des Burgfelsens herum. Auf der anderen Seite führt ein Brückerl auf einen schmalen Absatz mitten in der Felswand und ein paar Meter weiter geht es auf einem schmalen Steiglein hinunter. Der Weg ist derzeit gesperrt - und selbstverständlich sollte man sich daran halten.

Unten stößt man auf ein Pfaderl, dem man nun ein paar dutzend Meter nach links folgt. Dort befindet sich eine kleine Höhle, die man besichtigen kann. Eine Lampe sollte allerdings zur Hand sein!

Auf dem Pfaderl nun zurück und weiter westwärts. Bald sieht man rechter Hand ein paar alte Stufen im Sandstein, die in eine Lücke im Schlossbergmassiv hinaufführen. Auf diesen Stufen hinauf in die Lücke. Wer mag, kann oben links noch weiter hinaufsteigen. Die Aussicht ins Queichtal ist toll!

Nun die obersten Treppenstufen hinunter, dann aber im Abstiegssinn nach rechts auf einem schmalen Band unter der obersten Felswand hinüber zu einer markanten Felsspalte. Auch wenn es nicht so aussieht: Dort kann man hinunter. Es gibt sogar Stufen! Schmal, steil, hoch, aber es sind Stufen. Auf diesen nun hinunter (unten kurz I) und über den gestrüppigen Hang hinunter auf die Nordseite des Schlossbergmassivs.

Wir bleiben auf dem Rücken des Schlossbergs und folgen nun Wegspuren nach Nordwesten, immer an den Felsen entlang. Beim letzten Felsen angekommen, steigen wir links davon weglos hinunter. Wir gelangen in der Nähe eines Strommasts auf einen breiten Waldweg. Ganz in der Nähe zweigt ein schmaler Wanderpfad von diesem breiten Weg ab, der ostwärts leicht abfallend ins Tal hinunterführt. Dem folgen wir nun, bis es nach links bergab aus dem Wald zu einem Sportplatz geht.

Hier am Sportplatz sind wir nach etwas einer Stunde Gehzeit wieder in der Nähe unseres Startpunkts. Wem es bis hierher auf dem weglosen Passagen oder schmalen Steiglein im Fels zu gruselig war, der kann sich hier entscheiden, den Tag besser zu nutzen. Es wird auf dieser Tour immer wieder solche Passagen geben.

Unten im Tal angekommen queren wir westlich des Sportplatzes auf die andere Talseite. Direkt am Waldrand beginnt ein Waldlehrpfad ("Schulwald"), dem wir nun ins Tal hinein folgen. Hier verläuft auch der Wilgartswieser Biosphärenpfad, dem wir nun eine Weile folgen. Im Talschluss an einer Lichtung gibt es Infotafeln und Bänke, die sich für eine Pause anbieten. Dahinter geht es im Wald steil einen düsteren, felsigen Tobel hinauf, an einer Quelle vorbei, zu einem breiten Waldweg. Der Biosphärenpfad folgt dem breiten Weg nach rechts, wir überqueren ihn aber und folgen einem kleinen Pfad schräg den Hang hinauf. Oben gelangen wir an einen spektakulären Aussichtspunkt auf der Deichenwand, genauer gesagt, der Mittleren Deichenwand (300m).

Bis zur Deichenwand: 1 Stunde, 20 Minuten


Hier stoßen wir nun doch wieder auf den Biosphärenpfad, dem wir nun bergab folgen, unter den eindrucksvollen Deichenwänden hindurch. Es geht über Serpentinen steil hinunter, an Abzweigungen des teils gesicherten Steigs halten wir uns immer links.

Wir gelangen auf einen breiten, sandigen Waldweg, dem wir nun nach links folgen. Der Waldweg führt in einem weiten Linksbogen unter den Felsen der östlichen Deichenwand herum. Wenn der Waldweg die Wilgartswieser Häuser berührt, bleiben wir außerhalb des Ortes und folgen dem nächsten Weg wieder in den Wald hinein. Nach einer Rechtskurve führt ein Pfad under der mächtigen Kuhplatte steil den Hang hinauf zum Kuhfels. Dort hinauf. Unter dem Kuhfels ist eine Kehre, und es geht nun über einen felsigen Pfad weiter hinauf, erst einmal weg vom Kuhfels, bis der Pfad auf einen breiten Waldweg stößt. Diesem folgen wir nach rechts, bis wir oberhalb vom Kuhfels sind.

Bis zum Kuhfels: 1:50


Den Kuhfels sollte man unbedingt besuchen, er bietet eine herrliche Aussicht über das Tal und hinüber zur Falkenburg.

Zu seinem östlichen Nachbar, dem Eselsfels, gelangt man entweder über den Waldweg, oder schon weiter unten über einen schmalen Trampelpfad im Hang. Kurz vor dem Eselsfels ein paar Meter hinunter zu einem kleinen Plateau vor dessen Westwand. Hier befindet sich eine Felsspalte, durch die man auf die andere Seite des Felsens hinausklettern kann (I). Also durch das Loch und hinauf! Auch hier gilt, wie bei allen Felsenriffs des Pfälzerwaldes: So weit vor wie möglich. Je weiter vorn, desto schöner die Aussicht.

Beim Übertritt von der Bergseite stellt sich einem in der Spalte eine kernige Kiefer entgegen, mit deren Hilfe man aber auch sehr gut zum Gipfelfels hinüberturnen kann. Wer sich traut, kann auf einem schmalen Band, das durch eine erosiosbedingte Einschnürung entstanden ist den Gipfelkopf komplett umrunden. Ist keine richtige Kletterei, aber ziemlich ausgesetzt (T6/<I). Bei Nässe Finger weg!

Nach Kuh- und Eselsfels geht es wieder hinauf zum Waldweg, dem wir nun weiter folgen. Bald zweigt ein kleiner Steig nach rechts hinunter in den Ort. Diesem Weg folgen wir zwischen Felsen hindurch und über Serpentinen bergab. An einem Gasthaus (Landhaus am Hirschhorn) gelangen wir in den Ort.

Wir folgen der Straße Am Hirschhorn bergab, ignorieren die Herrengasse, und biegen dann nach rechts in die Austraße ein. Bald führt ein Wanderweg links von der Austraße weg hinauf auf den Aufelsen.

Bis zum Aufelsen: 2:20


Der Aufelsen ist ungewöhnlich, insofern als sich sein aussichtsreiches Plateau relativ nah über dem Talgrund befindet. Ein weiterer schöner Platz zum Pausen!

Hinter dem Plateau folgt man dem markierten Wanderweg (schwarzer Turm im weißen Quadrat) hinauf auf den breiten Waldweg, den wir schon von Kuh- und Eselsfels kennen. Auf diesem geht es nun nach rechts, etwa eineinhalb Kilometer (auf dem breiten Waldweg), zunächst nach Norden, dann nach Nordwesten.

Der nächste Abzweig ist nicht ganz leicht zu finden, weil es ein kurzes Stück weglos weitergeht. Der Waldweg biegt zwei mal in 90°-Knicken nach links (also vom Queichtal weg). Bei ersten Mal ist das nur ein kleiner Knick, und der Weg schwenkt gleich darauf in einer Rechtskurve wieder auf die ursprüngliche Richtung ein. Beim zweiten Mal verlässt der Waldweg endgültig das Queichtal, er führt weiter zu einer Wegkreuzung in einem Sattel über dem Freischbachtal (wer an dieser ankommt, ist etwa 1,9 Kilometer auf dem breiten Waldweg unterwegs gewesen, der kehrt um, geht etwa 400 Meter zurück, an die Stelle, wo der Weg einen ersten 90°-Rechtsknick vollführt). Bei diesem zweiten Linksknick verlassen wir den Weg, und wandern stattdessen rechts auf dem abfallenden Bergrücken zunächst weglos hinab. Nach etwa 100 Metern stoßen wir, immer noch auf dem Bergrücken, auf einen ersten markanten Felsen. Hier treffen wir auf Wegspuren, ein kleiner Trampelpfad, dem wir nun, immer auf dem Rücken bleibend, folgen. An einem zweiten Felsen vorbei, dann kommen wir an einen Hügel im Wald. Hier verliert sich die Wegspur, das macht aber nichts. Wir umgehen den Hügel links und stehen bald auf einem Felsenriff hoch über dem Queichtal. In der kleinen Einsenkung zwischen dem Hügel und dem Felsenriff treffen wir wieder auf die Trittspuren. Wir folgen ihnen durch den felsigen Südhang des Hügels, bis wir wieder oben sind. In der Folge bleiben wir auf dem auch hier weiter abfallenden Rücken, es geht fast genau südwärts hinunter zu den nächsten Felsen, die moosbewachsen im lichten Wald stehen. Es ist das Göckelsbergmassiv. Eine der schönsten Stellen der Tour!

Bis zum Göckelsbergmassiv: 3:10


Zwischen den Felsen des Göckelbergmassivs beginnt ein breiter Waldweg, der hinunter in ein wunderschönes grünes Tal führt. Aus dem Tal hinaus, und wir stehen vor einer -

Kläranlage. Schnell weg! Und zwar nach links, ein kurzes Stück auf einem geteerten Weg. Gleich darauf aber links hinein ins nächste Tal. Das nächste Highlight steht an: die Wilgartaburg. Also in das Tal hinein, gleich halblinks, und zwischen den Jungbäumen wieder links. Über Sandsteinstufen, Felsen  und den alten Burgweg geht es hinauf auf den spektakulären Burgfelsen.

Bis zur Wilgartaburg: 3:30


Von der Wilgartaburg sind nur ganz wenige Reste erhalten. Beeindruckend ist vor allem die Lage der Felsenburg, auf einem nach fast allen Seiten senkrecht abfallenden Sandsteinriff.

Die Wilgartaburg ist eine der ältesten Burgen der Pfalz. Sie stammt vermutlich aus dem 8. oder 9. Jahrhundert und wurde zunächst aus Holz gebaut. Im 11. Jahrhundert wurde sie dann in Stein neu errichtet, und im im 12. und 13. Jahrhundert erweitert. Vermutlich wurde sie kurz danach zugunsten der günstiger gelegenen Falkenburg aufgegeben.

Der Name gemahnt an die fränkische Adelige Wiligarta, die im Jahre 828 das Gebiet um Wilgartswiesen und die Wilgartaburg dem heiligen Pirmin, in Gestalt seines Klosters Hornbach übereignet hat. Die Schenkungsurkunde ist erhalten geblieben, und mit ihr die entsprechende Grenzbeschreibung. Wen's interessiert: Dieser Grenze kann man bis heute entlangwandern.


Wer findig ist, der findet übrigens genau unterhalb des höchsten Punktes des Burgfelsens mit der Aussichtsbank einen schmalen Durchschlupf von der einen Seite des Burgfelsens zur anderen. Dazu muss man sich aber auf dem Felsplateau unterhalb der Bank auf ein kleines, ausgesetztes Band in der senkrechten Ostwand hinauswagen. Wer durch den Felsen hindurchgekrochen ist, kann sich auf der Westseite hinaufwagen, das ist dann wieder im T6/II-Bereich.

Nach dem Besichtigen der dürftigen Reste und dem Genießen der Aussicht geht es wieder hinunter vom Burgfelsen, und nun hinter der Burg, dem schwarzen Turm im weißen Quadrat folgend den Rücken hinauf bis zu unserem Waldweg. Es ist dies einer der schönsten Abschnitte der Tour, und man wünscht sich, die Wegebauer der Pfalz hätten mehr solche Wege zwischen bizarren Felstürmen und unter senkrechten Wänden hindurch angelegt. Spektakulär!

Auf unserem Waldweg angekommen geht es nun nach rechts. Wenn der Waldweg fast nach Süden abbiegt, bleiben wir noch drauf, schwenkt er wieder leicht nach links, verlassen wir ihn rechtswärts, und steigen kurz weglos den Rücken hinab zur Wilgartisplatte, einem spektakulären Aussichtsfelsen, der schon von der Ruine aus zu sehen war, und einen Vorgeschmack auf die Drei Felsen bietet, die unsere nächste Station sind.

Nun also wieder hinauf auf den Waldweg, und auf diesem weiter nach rechts. Am Beginn einer großen Lichtung weist ein Schild, das, aus dieser Richtung kommend, nicht ganz leicht zu entdecken ist, rechts hinunter zu den Drei Felsen: Ein dreiteiliges Felsmassiv, das erneut spektakuläre Tiefblicke erlaubt, unter anderem durch schmale Felsspalten hindurch. Ein weiterer toller Platz für eine Pause!

Bis zu den Drei Felsen: 4:10


Von den Drei Felsen wieder hinauf zum Waldweg und nun auf diesem weiter. Der Weg schwenkt bald nach Norden ins Wellbachtal ein. Wir folgen dem Waldweg bis zu einer Abzweigung, an der ein weiterer breiter Weg in einer scharfen Rechtskehre wieder zurück Richtung Queichtal führt. Diesem folgen wir eine Weile. Hier muss man die Augen offenhalten: Nach einem Nadelwaldbestand geht es links einen kleinen vergessenen Pfad hinunter ins Tal. Ein kleines hölzernes Schild weist nach Rinnthal.

Im Tal angekommen, geht es nun auf einem breiten Weg südwärts (nach rechts) zur B10. Der breite Weg biegt bald zunächst Richtung Westen ab und führt dann unter der B10 hindurch. Über die Zugstrecke kommt man leider nicht so leicht. Am besten quert man die irgendwo an einer geeigneten Stelle in der Nähe eines Parkplatzes der B10.

Bis zur Querung von Bundesstraße und Zugstrecke: 4:50


Drüben geht es im Wald weglos hinauf zu einem breiten Waldweg. Diesen überqueren wir und wandern kurz weglos weiter hinauf zu einem zweiten Waldweg. Auf diesem nun ein Stück nach links (Osten) Richtung Rinnthal.

Wenn ein Pfad rechts hinauf in den Hang führt, verlassen wir den Waldweg und folgen diesem Pfad. Es geht geradewegs steil hinauf, ziemlich genau in Richtung Westen. Der kleine, wenig begangene Pfad endet weit oben im Wald am einem breiten Waldweg, dem wir nach links folgen. Dieser Weg führt nun hoch oben über Rinnthal um den Berg herum auf dessen Südseite, wo wir dann an den Dachsfelsen gelangen. Den nehmen wir natürlich mit, ebenso wie den Ausblick, den man von hier nach Rinnthal und hinüber zu Buben- und Mühlfelsen auf der anderen Talseite hat.

Vom Dachsfelsen aus geht es weiter auf dem breiten Waldweg Richtung Südwesten. Bald gelangen wir an eine große Wegkreuzung im Sattel zwischen dem markanten Kopf (418m) im Nordosten und dem breiten Rindsberg (437m) im Süden. In praktisch keiner Karte ist der kleine Steig eingetragen, der ein paar Meter weiter südlich von hier auf den Rindsberg hinaufführt. Doch einige wenige kleine Schilder mit der Aufschrift "Wackelstein" weisen den nicht ganz deutlich erkennbaren Steig hinauf auf den Rücken aus. Zunächst geht es auf einen nördlichen Ausläufer des Rindsbergs hinauf, und dann auf und links neben diesem auf die Höhe. Hier stößt man auf den Spirkelbacher Höhenweg, auf dem man in ein paar Minuten zu dem Felsentisch "Wackelstein" gelangt.

Bis zum Wackelstein: 5:50


Der Wackelstein (437m) ist einer jener eindrucksvollen Felsentische, wie es sie hier im Pfälzerwald mehrere gibt. Am bekanntesten ist natürlich der Teufelstisch bei Hinterweidenthal, aber wer sich in der Gegend ein wenig umsieht, und nicht nur auf den ausgewiesenen Wanderwegen unterwegs ist, der wird schnell noch mehr von diesen Pilzfelsen entdecken. Diesen hier kann man mit ein wenig Geschick sogar erklettern!

Auch von hier aus hat man eine schöne Aussicht, hinüber zum Spirkelbacher Höllenberg, und in die Hügel rund um Hauenstein. Und unterhalb, im Südhang des Rindsbergs, stehen neun beeindruckende Felskanzeln. Die konnte ich an diesem Tag nicht auch noch besuchen, sind aber unbedingt einen Hike wert.


Vom Felsentisch geht es nun auf dem gleichen Weg zurück, und dann immer auf dem Rücken bleibend westwärts und über Felsen und Wurzeln bergab. Bald stößt der Höhenweg auf einen breiten Waldweg, dem wir bis zu einem Hüttl folgen (Alte Rödern). Von hier aus führt ein kleiner Pfad in die Nordflanke des Bergrückens (also rechts) hinunter. Wir folgen der Wegmarkierung 2. Der Pfad führt hinunter zu einem breiten Waldweg, dem wir nach rechts (nordöstlich) folgen, bis die 2 und ein paar schöne alte Grenzsteine links hinunter zu den nächsten Felsen führt. Es sind dies die Kalmeckfelsen und die Brocken über der Prälatenkammer. Zu den Kalmeckfelsen führt ein Abstecher: Wenn der Bergrücken sich teilt, folgen wir Trittspuren nach rechts, und nach wenigen dutzend Metern stehen wir auf dem Felsenriff des Kalmecks.

Bis zum Kalmeck: 6:20


Nachdem wir die Aussicht genossen haben, geht es dann zurück zu der Stelle, an der wir den Trittspuren nach rechts gefolgt sind, und wandern nun weiter auf dem 2er-Weg zu den Felsen der Prälatenkammer. Vorn gelangen wir an einen Wegweiser, dem wir nun nach links hinunter in die Flanke folgen. Serpentinen führen uns zunächst nach Osten, dann nach Westen, und bald stehen wir an einer engen Felsspalte, der eigentlichen Prälatenkammer (beschildert). Von hier aus auf dem 2er-Steig ins Tal und aus dem Wald hinaus.

In dem schönen Wiesental geht es nun nach links, und kurz auf einem Radweg an einem Bächlein entlang. Wenn wir auf den mit einem blauen Kreuz markierten Weg stoßen, über ein Brückerl und drüben dem blauen Kreuz folgend den Wald hinauf zur K54. Dieser könnte man nun nach Wilgartswiesen folgen, wir nehmen aber noch ein paar letzte Highlights mit: Den äußerst selten besuchten Große Rauhberg mit den eindrucksvollen Bavariafelsen. Es geht der K54 nur ein paar Meter Richtung Wilgartswiesen entlang, dann überqueren wir die Straße und folgen einem Wirtschaftsweg nach links ein Tal hinauf, dessen Wiesen als Weiden genutzt werden.

Erst nach den umzäunten Bereichen, kurz vor der Kuppe hinten am Waldrand,dort wo von links ein deutliches Weg herunterkommt, verlassen wir dann den Talweg nach rechts. Ein breiter Waldweg führt nach rechts in den Osthang des Großen Rauhbergs und nach wenigen Metern zum Fuß des Bavariafelsens.

Bis zum Bavariafelsen: 7:10


Der Bavariafels ist einer der eindrucksvollsten Felsen im gesamten Queichtal. Wir steigen auf seiner Südseite, direkt an der Wand, auf Wegspuren hinauf Richtung Rauhberggipfel. Wer mag, kann weiter oben mehrere Teile des Bavariafelsens ersteigen (I).

Ein kleiner Abstecher zum Südostpfeiler, weiterhin weglos, ist nett, aber unspektakulär. Danach geht es über den Gipfel entalng an weiteren Felsen Richtung Südwesten. Im - weiterhin weglosen - Abstieg stößt man bald auf den Südwestpfeiler, ein markanter Turm, den man über rechts leicht (I), aber etwas ausgesetzt ersteigen kann.

Bis zum Südwestpfeiler: 7:30


Nun geht es links des Türmchens auf Steigspuren von Kletterern steil hinunter. Wir gelangen auf einen breiten Waldweg, dem wir ein Stück nach links folgen. Bald zweigen wir nach rechts talwärts ab, und nehmen an weiteren Abzweigungen immer den weiter talwärts führenden Weg. So gelangen wir bald zur K38, die von Hauenstein nach Wilgartswiesen führt. Wir folgen der Straße nach rechts und gelangen durch einen Tunnel (unter der Eisenbahnstrecke) und unter einer Brücke (unter der B10) hindurch in wenigen Minuten zurück nach Wilgartswiesen.

Wilgartswiesen bis Wilgartswiesen: 8:00



Fazit:


Eine Hammertour, landschaftlich mit das Schönste, was man im Pfälzerwald wandern kann. Die Bundesstraße sollte einen keinesfalls davon abhalten! Die Tour ist allerdings sehr lang (ich hab einen schnellen Fuß, bin andererseits aber auch aus Träningsgründen mit einem 15-Kilo-Rucksack gelaufen), hat einiges an Höhenmetern, und ist damit recht anstrengend: 27km, 1100Hm, 8h Gehzeit - oder 7:30 am 28. 2. 2016, mit einem normalen Tagesrucksack. Wer sie kürzen will, kann jederzeit ins Queichtal absteigen und auf dem geteerten Talweg in maximal einer Stunde nach Wilgartswiesen zurückgehen.

Ich habe lang an dieser Tour gebastelt! Es war harte Arbeit, sämtliche Felsen im Tal anzuwandern (es gibt noch mehr), alle Wege kennenzulernen, und sich für die schönsten zu entscheiden. Das Ganze hat ein Jahr gedauert, und ich bedanke mich bei allen Mitgängern, die in dieser Zeit immer wieder in die gleiche Gegend geschleppt wurden: Rieke, Aylin und Jürg Wurstensen. Aber am Ende hat es sich gelohnt: Diese Tour ist Euch gewidmet! Und Ihr seid herzlich eingeladen, sie mal mitzulaufen!

So! Jetzt bin ich gespannt, ob die mal jemand nachgeht....

Tourengänger: Nik Brückner


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Kommentare (2)


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klemi74 hat gesagt:
Gesendet am 20. April 2015 um 21:23
Nette Tour aus dem Pfälzerwald. War letztes Jahr mal in der Gegend und bin aufgrund eines Berichtes von dir den Dimbacher Felsensteig gegangen. Muss sagen, hat sich echt gelohnt (kein Bericht, hatte mich da noch nicht hier angemeldet).

Nik Brückner hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. April 2015 um 09:12
Hi Klemi!

Ja, die Gegend ist spannender als ihr Ruf. Ist richtig schön dort. Freut mich, dass ich Dich zu einer Tour inspiriert habe!

Herzlichen Gruß,

Nik


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