Longyearbyen zum "Vestpynten"


Publiziert von Ekkehard , 6. Februar 2015 um 16:43.

Region: Welt » Norwegen
Tour Datum: 4 Juni 2012
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: N 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 75 m
Abstieg: 75 m
Strecke:13.5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Longyearbyen wird über den ganzjährig offenen Flughafen Longyear erreicht. Linienflüge der IATA Airline SAS und der Billigfluglinie "Norwegian" verbinden den nördlichsten Verkehrsflughafen der Welt, mit Oslo und Tromsö. Vom Flughafen nach Longyearbyen gelangt man per Bus oder Taxi, oder zu Fuß.
Unterkunftmöglichkeiten:Longyearbyen verfügt über einige Guesthouses und Hotels, sowie über den nördlichsten Campingplatz der Welt in der Nähe des Flughafens

Diese, im Sommer, unschwierige Tour von Longyearbyen zum Küstenleuchtfeuer am "Vestpynten" ist zugleich die nördlichste Wanderung der Welt, auf öffentlichen Wegen.
Sie ist für alle diejenigen gedacht, die nicht primärz zum Wandern nach Longyearbyen gekommen sind, oder noch Lust auf einen Spaziergang haben. Wahlweise kann man nämlich vom Flughafen zum Vestpynten wandern, oder ein paar Schritte von Longyearbyen auf die alte Flughafenstraße.

Die ganze Tour führt von Longyearbyen auf der alten Flughafenstraße mit grandioser Aussicht auf den Adventfjorden und Teile des Isfjorden fast bis zum Flughafen, nördlich des Flughafens an die Küste und erreicht den nördlichsten auf öffentlichen Wegen zugänglichen Punkt am Küstenleuchtfeuer am "Vestpynten". Hier kann man den Isfjord überblicken und den Ausblick auf die 30-60km entfernten riesigen Gletscher auf der anderen Seite des Fjordes genießen.

Ausgangspunkt ist das Denkmal der Kriegstoten auf der östlichen Seite des Tales etwa in der Mitte zwischen Kraftwerk und Kirche.
Vom Denkmalplatz aus kann man die Siedlung und das Adventdalen überblicken. Wir gehen die Straße in südlicher Richtung und zweigen nach ca. 50m rechts ab. Von dort steigen wir etwas den Berg hinauf, und halten uns links von der ehemaligen Kohleverladung.
Der Weg, die alte Flughafenstraße, führt bald ziemlich eben auf einem Plateau entlang. Unterhalb des Weges sieht man die ehemalige Kohleseilbahn, welche von Longyearbyen zum Kohlehafen in der Nähe des Flughafens führt. Es ergeben sich herrliche Ausblicke auf den Fjord.
Natürlich achten wir auch darauf ob uns ein Eisbär begegnet. Dieser könnte vom Berg herunter kommen, als auch uns entgegen.
Nach ca. 3,5km erreichen wir die Straße die vom Platåberget herunter kommt und halten uns rechts den Berg hinunter und erreichen nach ca. 200m die neue Flughafenstraße.
Diese Straße überqueren wir, halten uns jedoch zunächst links Richtung Flughafen, dann rechts von der Flughafenstraße in großem Bogen nördlich führend, links (östlich) an der Kohleverladung vorbei, Richtung Campingplatz / "Hotellneset".
In der Nähe des Campingplatzes befindet sich ein Vogelschutzgebiet, in dem im Sommer viele Vögel brüten. Diese sollen sich angeblich gegen Eindringlinge wehren. Ein senkrecht nach oben über den Kopf gehaltener Stock soll Schutz bieten. Dort kann man auch einen kurzen Abstecher zum Ufer machen.
Etwa am Ende der parallel verlaufenden Landebahn des Flughafens erreichen wir den Zielpunkt unserer Wanderung, das Küstenleuchtfeuer am "Vestpynten" bei 78°15'07" nördlicher Breite.
Der Rückweg führt auf gleichem Weg bis zur Flughafenstraße und dann auf dieser, am Ufer des Adventfjorden entlang, nach Longyearbyen.
Kurz vor Erreichen des Siedlung laufen wir am Hafen entlang, hier legen hin und wieder große Kreuzfahrtschiffe an, aber auch die kleineren Fähren der Hurtigruten aus Tromsö.
Hinter dem Kraftwerk führt links die Straße den Berg hinauf zum Ausgangspunkt.

Warnung vor Eisbären
Wegen der Gefahr freilaufende, wilde Eisbären zu treffen, sollte die Tour sollte nur bei Tageslicht und guter Sicht gemacht werden.
Die Eisbärenwarnschilder an den Siedlungsgrenzen von Longyearbyen sind legendär. Es ist verboten sich außerhalb von Longyearbyen ohne angemessene Bewaffnung aufzuhalten. In wieweit dies für diese Tour gilt, konnte ich nicht in Erfahrung bringen.
Es bleibt jedem/r Wanderer/Wanderin selbst überlassen eine Risikoeinschätzung vorzunehmen und entsprechend zu Handeln.
Vorsichtige Menschen können statt der alten Flughafen Straße auf dem Hin- und Rückweg die neue Flughafenstraße nehmen, verpassen dann aber die grandiose Aussicht über die Fjorde.
Die Eisbären, die in der Nähe von Longyearbyen gesichtet werden sind i.d.R. gestresste Tiere, die verletzt, krank oder hungrig sind und deshalb aus ihren angestammten Revieren verdrängt wurden. Sie zeigen oft kein normales Verhalten und sind deshalb sehr gefährlich!
Der letzte Eisbär in Longyearbyen wurde am 15. Oktober 2014 gesichtet, davor am 8. Juni 2010. Der Angriff auf eine Gruppe von Schülerinnen im Jahr 2011 fand außerhalb des Siedlungsgebietes statt.
Allgemein wird die Eisbärengefahr auf der häufig befahrenen Straßen zwischen Longyearbyen und dem Flughafen bei normalen Sichtverhältnissen und bei Tageslicht als minimal eingeschätzt. Ähnliches gilt für die Straße zwischen Flughafen und Küste, da der Zugang für die Eisbären durch den Flughafen stark erschwert ist.
Für die in dem Tourenvorschlag angegebene "alte Flughafenstraße" gilt dies so nicht, da es dort keinen Straßenverkehr gibt. Die Einschätzung der Gefährlichkeit durch die Einheimischen ist uneinheitlich. Da das Gelände auf dem die alte Flughafenstraße verläuft, für Eisbären schlecht zugänglich ist, erschien mir die Gefahr tolerabel, insbesondere da am Morgen meiner Begehung die Laufstrecke des "Spitsbergen Marathon" dort entlangführte.
Trotzdem gilt: Es bleibt jedem/r Wanderer/Wanderin selbst überlassen eine Risikoeinschätzung vorzunehmen und entsprechend zu Handeln.

Karte
Eine sehr gute topographische Karte von Spitzbergen finden Sie hier: http://toposvalbard.npolar.no



Tourengänger: Ekkehard


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