Der Auerberg (1055m): Kultur, Schnee und Aussichten von einem Vorberg der Voralpen Bayerns
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Der Auerberg über Bernbeuren ist mir schon oft und positiv aufgefallen. Von den östlichsten Gipfeln des Klammspitzkamms, vom Firstberg und von Hintertörlen sieht man gut, wie breit und behäbig er nördlich vom Forggensee und westlich vom Lech seine Umgebung glatt um 300 Hm überragt. Überraschend lohnend sind auch seine Aussichten in die Berge hinein, bei Föhnwetter muß er der Hammer sein! Am meisten überrascht war ich aber heute selbst, denn eigentlich bin ich ganz unfreiwillig und ungeplant dort gelandet...
Die Anfahrt
„Wer exakt plant, irrt genauer“. Dieses Zitat von Werner Munter könnte als Motto meiner heutigen „Tour“ durchaus gelten. Ich hatte mir, immer auf der Suche nach neuen Zielen, nach Karten- und Fotorecherchen etwas lawinensicheres in den Ammergauern ausgesucht, war auch schon dorthin unterwegs und hatte dennoch einen Faktor übersehen, der in Form eines infernalischen Staus schon ab Murnau alles über den Haufen werfen sollte. Der Grund war, wie ich mittlerweile weiß, ein Langlaufturnier von Oberammergau nach Linderhof zum Angedenken König Ludwigs II. Dem durch und durch unsportlichen Vielhygler ist diese Veranstaltung glatt entgangen und er fragt sich außerdem: wie kann denn unser elitär eigenbrödlerischer und überhaupt nicht volkstümlicher "Märchenkini" mit dem laut Gemeinde Oberammergau "größten Langlaufturnier Deutschlands" in Verbindung gebracht werden, einem Massenevent mit Tausenden von Teilnehmern, Zuschauern, Bockwürsten, TV-Reportern, Glühwein, Senf, Sauerkraut und schepprig plärrenden Megaphondurchsagen..unser Märchenkini würde sich in seinem kühlen Wellengrab herumwälzen, wenn er sehen würde, wie es heute im Graswangtal und bei Linderhof zugeht, geschweige denn, daß er wünschte, selbst anwesend sein..
Ich finde, so ein Massenstart passt noch nicht einmal zum inneren Wesenskern des Langlaufens selbst.. Langlauf und selbstredend auch der Langläufer sind doch eigentlich erst in meditativer Einsamkeit ganz bei sich und ihrem Tun, so wie etwa finnische Landbriefträger bei unpassierbaren Straßen dennoch klaglos noch in der eisigsten Polarnacht Nordlapplands über mehrere zugefrorene Seen hinwegskaten, bloß um noch eine Overnightsendung von Amazon zuzustellen. Anyway, sicher sind solche Events wie in Oberammergau auch Ansichtssache..
Ausweichziel Auerberg über Bernbeuren
Die Autobahn ab Murnau nach Süden war jedenfalls dicht und ich habe sie in Eschenlohe fluchtartig verlassen, kurz überlegt und mich dann an den Auerberg erinnert, auf dem ich noch nie gewesen bin. Ich hatte keine topografische Karte, sondern nur eine 1/ 200 000 Straßenkarte im Auto. Auf der aber war der Auerberg tatsächlich eingezeichnet.
Einfach nach Bernbeuren fahren, dann werde ich ihn schon sehen und finden, habe ich mir gedacht und so ist es auch gekommen. Ich habe dort bei der Kirche geparkt und schon war der Auerberg ausgeschildert. Also zunächst zur Kirche hinauf ( siehe Fotos) und anschließend bin ich einfach der Ausschilderung gefolgt und die sehr wenig befahrene, aber sehr aussichtsreiche Landstraße in Richtung Stötten weitergegangen, bis ein weiteres Schild nach rechts einen Weg vermittelt hat, der bald darauf nicht mehr geräumt war. Von dort ging es - vorgespurt - in wenigen Kehren zum
Kreuz des Schlossbergs, dem Sichtgipfel des Auerbergs
mit sehr schönen, freien und weiten Aussichten in`s Gebirg. Nur habe ich mich schon gewundert, warum an einem derart sonnigen Samstag und bei so schönen Aussichten hier so wenig Betrieb ist. Dabei gibt es sogar Sitzbänke hier oben und eine Rodelwiese. Das Wetter war im Laufe des Spaziergangs zwar nachmittags etwas diesiger geworden, aber es waren mit nur drei Erwachsenen und vier Kindern schon sehr wenige Besucher da. Im Gespräch war der Grund dafür schnell klar: Der Betriebsurlaub der vielbesuchten Wirtschaft auf dem etwa 10 Min. entfernten
Kirchberg mit Gaststätte und der Kirche St Georg
war die Ursache. Dorthin bin ich auf etwas diffusen Spuren, aber das Gelände ist übersichtlich und es dauert auch nur wenige Minuten. Die Eingangshalle der Kirche war geöffnet, aber das Gitter zum Langhaus war zu. Ein paar Fotos kann ich machen, aber viel sehe ich nicht. Natürlich hat auch die "Aussichtsplattform" geschlossen, die als vorkragender Appendix an den romanischen Turm angepropft wurde.
Schnell ist mir aufgefallen, daß auf der nordseitigen Sackstraße von Bernbeuren zum Kirchberg immer wieder Autos hinauffahren, feststellen, daß geschlossen ist und dann wieder umkehren und zurückfahren. So habe ich das nächste Auto angetrampt und war binnen Minuten wieder in Bernbeuren.
Bemerkung
Die Tour geht natürlich auch anders und bestimmt abwechslungsreicher mit "Feuersteinschlucht", dem "Jägersteig" und dem "Prälatenweg" (siehe den Bericht von tef hier).....Aber: wenn das Gasthaus am Kirchberg den ganzen Februar wegen Betriebsurlaub geschlossen hat, ist nicht gespurt. Ich bin auch so zufrieden, es war für mich heute eine hübsche kleine und ruhige Unternehmung.
Der Ausklang
erfolgt bei der Betrachtung schöner und beispielhaft einfacher historischer Gebäude in Bernbeuren (siehe Fotos). Im Understatement liegt der schönste Stolz...
Die Anfahrt
„Wer exakt plant, irrt genauer“. Dieses Zitat von Werner Munter könnte als Motto meiner heutigen „Tour“ durchaus gelten. Ich hatte mir, immer auf der Suche nach neuen Zielen, nach Karten- und Fotorecherchen etwas lawinensicheres in den Ammergauern ausgesucht, war auch schon dorthin unterwegs und hatte dennoch einen Faktor übersehen, der in Form eines infernalischen Staus schon ab Murnau alles über den Haufen werfen sollte. Der Grund war, wie ich mittlerweile weiß, ein Langlaufturnier von Oberammergau nach Linderhof zum Angedenken König Ludwigs II. Dem durch und durch unsportlichen Vielhygler ist diese Veranstaltung glatt entgangen und er fragt sich außerdem: wie kann denn unser elitär eigenbrödlerischer und überhaupt nicht volkstümlicher "Märchenkini" mit dem laut Gemeinde Oberammergau "größten Langlaufturnier Deutschlands" in Verbindung gebracht werden, einem Massenevent mit Tausenden von Teilnehmern, Zuschauern, Bockwürsten, TV-Reportern, Glühwein, Senf, Sauerkraut und schepprig plärrenden Megaphondurchsagen..unser Märchenkini würde sich in seinem kühlen Wellengrab herumwälzen, wenn er sehen würde, wie es heute im Graswangtal und bei Linderhof zugeht, geschweige denn, daß er wünschte, selbst anwesend sein..
Ich finde, so ein Massenstart passt noch nicht einmal zum inneren Wesenskern des Langlaufens selbst.. Langlauf und selbstredend auch der Langläufer sind doch eigentlich erst in meditativer Einsamkeit ganz bei sich und ihrem Tun, so wie etwa finnische Landbriefträger bei unpassierbaren Straßen dennoch klaglos noch in der eisigsten Polarnacht Nordlapplands über mehrere zugefrorene Seen hinwegskaten, bloß um noch eine Overnightsendung von Amazon zuzustellen. Anyway, sicher sind solche Events wie in Oberammergau auch Ansichtssache..
Ausweichziel Auerberg über Bernbeuren
Die Autobahn ab Murnau nach Süden war jedenfalls dicht und ich habe sie in Eschenlohe fluchtartig verlassen, kurz überlegt und mich dann an den Auerberg erinnert, auf dem ich noch nie gewesen bin. Ich hatte keine topografische Karte, sondern nur eine 1/ 200 000 Straßenkarte im Auto. Auf der aber war der Auerberg tatsächlich eingezeichnet.
Einfach nach Bernbeuren fahren, dann werde ich ihn schon sehen und finden, habe ich mir gedacht und so ist es auch gekommen. Ich habe dort bei der Kirche geparkt und schon war der Auerberg ausgeschildert. Also zunächst zur Kirche hinauf ( siehe Fotos) und anschließend bin ich einfach der Ausschilderung gefolgt und die sehr wenig befahrene, aber sehr aussichtsreiche Landstraße in Richtung Stötten weitergegangen, bis ein weiteres Schild nach rechts einen Weg vermittelt hat, der bald darauf nicht mehr geräumt war. Von dort ging es - vorgespurt - in wenigen Kehren zum
Kreuz des Schlossbergs, dem Sichtgipfel des Auerbergs
mit sehr schönen, freien und weiten Aussichten in`s Gebirg. Nur habe ich mich schon gewundert, warum an einem derart sonnigen Samstag und bei so schönen Aussichten hier so wenig Betrieb ist. Dabei gibt es sogar Sitzbänke hier oben und eine Rodelwiese. Das Wetter war im Laufe des Spaziergangs zwar nachmittags etwas diesiger geworden, aber es waren mit nur drei Erwachsenen und vier Kindern schon sehr wenige Besucher da. Im Gespräch war der Grund dafür schnell klar: Der Betriebsurlaub der vielbesuchten Wirtschaft auf dem etwa 10 Min. entfernten
Kirchberg mit Gaststätte und der Kirche St Georg
war die Ursache. Dorthin bin ich auf etwas diffusen Spuren, aber das Gelände ist übersichtlich und es dauert auch nur wenige Minuten. Die Eingangshalle der Kirche war geöffnet, aber das Gitter zum Langhaus war zu. Ein paar Fotos kann ich machen, aber viel sehe ich nicht. Natürlich hat auch die "Aussichtsplattform" geschlossen, die als vorkragender Appendix an den romanischen Turm angepropft wurde.
Schnell ist mir aufgefallen, daß auf der nordseitigen Sackstraße von Bernbeuren zum Kirchberg immer wieder Autos hinauffahren, feststellen, daß geschlossen ist und dann wieder umkehren und zurückfahren. So habe ich das nächste Auto angetrampt und war binnen Minuten wieder in Bernbeuren.
Bemerkung
Die Tour geht natürlich auch anders und bestimmt abwechslungsreicher mit "Feuersteinschlucht", dem "Jägersteig" und dem "Prälatenweg" (siehe den Bericht von tef hier).....Aber: wenn das Gasthaus am Kirchberg den ganzen Februar wegen Betriebsurlaub geschlossen hat, ist nicht gespurt. Ich bin auch so zufrieden, es war für mich heute eine hübsche kleine und ruhige Unternehmung.
Der Ausklang
erfolgt bei der Betrachtung schöner und beispielhaft einfacher historischer Gebäude in Bernbeuren (siehe Fotos). Im Understatement liegt der schönste Stolz...
Tourengänger:
Vielhygler
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Kommentare (2)