SKT Hochwannig (2493 m) – ein Wintermärchen


Publiziert von Bergfex78 , 21. Januar 2015 um 19:07. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Wetterstein-Gebirge und Mieminger Kette
Tour Datum:18 Januar 2015
Ski Schwierigkeit: ZS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:45
Aufstieg: 1540 m
Abstieg: 1540 m
Strecke:12,8 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:In Biberwier zu den Marienbergliften - großer kostenloser Parkplatz
Unterkunftmöglichkeiten:Diverse vor Ort
Kartennummer:AV Wetterstein/Mieminger 4/1

Neuschneefälle sind dieser Tage etwas sehr positives… insbesondere wenn es einmal mehr als 10 cm gibt. Nachdem wir bisher nicht gerade mit einem umwerfenden Winter für Skitouren gesegnet wurden, ergab sich für die Skitour am Sonntag ein kleines Wunder.
 
Obwohl die Tourenplanung mal wieder den Muttekopf im Lechtal als potentielles Ziel auserkor, kam der Hochwannig bereits am Vorabend und während der Anreise Richtung Garmisch immer mehr in den Fokus.
Yeti69 und ADI waren zwar erst letztes Jahr dort, aber beide waren von der Idee angetan, erneut auf diesen wunderbaren Skiberg zu steigen. Es sollte genau die richtige Entscheidung gewesen sein…
 
Anreise somit nach Biberwier, zur Talstation des Skigebietes. Erfreulicherweise darf man dort auch als Tourengeher noch kostenfrei parken, was in keiner Weise selbstverständlich ist. Über die Skipiste geht es anfangs sehr gemächlich und später etwas steiler hinauf zu Sunnalm. Von hier nach Südwesten ein kurzes Stück hinab in ein kleines, lichtes Waldstück, durch das man schnell in’s Bergle gelangt. 'S‘ Bergle' ist das große Kar, nordseitig der Handschuhspitzen.
 
Bereits hier waren wir einerseits hoch erfreut über die gut 40 cm Neuschnee, andererseits aber auch etwas besorgt, ob dies nicht den Gipfelanstieg vereiteln würde. Vorerst hieß es allerdings ein Stück spuren, bevor wir einen Einheimischen trafen, der uns erfreulicherweise einen guten Teil der Arbeit bis weit in’s Kar abnahm. Bis zum Gipfel wollte er nicht, da ihm die Neuschneemenge zu riskant für den Anstieg erschien.
Nachdem wir die Lage vor Ort als gerade noch vertretbar eingestuft hatten, spurten wir den weiteren Weg über den steilen, später sehr steilen Nordhang hinauf zum Ostgrat des Hochwannig. Von der dort erreichten Mulde war es nur noch ein Katzensprung zum schön vereisten Gipfelkreuz. Dort erwartete uns neben dem ersten Gipfelbucheintrag in diesem Jahr auch ein heftiger Südwind. Nicht so schlimm wie am Morgenkogel, aber dennoch sehr eisig.
 
Nach kurzer Rast und fummeliger Fellabzieherei ging es wieder zurück zur Mulde, wo bereits ein gutes Dutzend weiterer Tourengeher eingetroffen war. Nachdem wir den ganzen Gipfelhang gespurt hatten, freuten wir uns natürlich sehr darauf, die ersten ‚Lines‘ in den unverspurten Steilhang zu ziehen. Mit breitem Grinsen ging es sogleich in die anfangs schmale Einfahrt und von dort in’s Kar hinab. Das Grinsen hielt nun bis zum Ende des Kares an, denn bei 40…60 cm feinem Pulver flog einem dieser nur so um die Ohren. Ein echter Traum!
Zuletzt mit ganz kurzem Gegenanstieg zurück in’s Skigebiet und hinunter zum Parkplatz.
 
Fazit:
Diesen Steilhang und das Kar bei den aktuellen Bedingungen mit so viel frischen Pulverschnee abfahren zu können, dürfte nicht oft vorkommen. Wenn man dann auch noch die ersten Spuren hinauf und hinunter ziehen kann, ist das schon etwas ganz Besonderes! Eine absolute ***** Tour, so mir unser ADI den kleinen Begriffsdiebstahl erlaubt :-).

Risiko:
Aufgrund der erheblichen Neuschneemengen war die Tour am Rande dessen, was man noch mit gutem Gewissen vertreten konnte. Mehr Schnee und eine höhere LWS während der vergangenen Tage hätte es nicht haben dürfen. Wegen der Steilheit des Nordhanges und den ebenfalls steilen Flanken im Einzugsbereich des Aufstiegs ist die Tour generell sehr lawinengefährdet und verlangt sichere Verhältnisse, von denen man sich vort Ort immer wieder auf's Neue überzeugen muss.

Tourengänger: ADI, Yeti69, Bergfex78


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