"Thumbs up"! Pulver gut am Großen Daumen (2280m)

Eine der Top-Touren im Hintersteiner Tal, wenn nicht gar im Allgäu, ist er der Daumen - egal ob kurz und nur für den Geldbeutel nicht schmerzlos vom Nebelhorn aus oder logistisch nicht so anspruchsvoll, aber nicht ganz so kurz vom Hintersteiner Tal aus. Wenn dann die Tourenberichte im Netz einen "altbekannten Skitourenklassiker im Allgäu" versprechen auf einen Gipfel, der nur "verhältnismäßig wenig bestiegen" wird, ist die Entscheidung einen Tag nach vielversprechenden Neuschneefällen so gut wie getroffen.

Ab dem Giebelhaus folgt man dem Forstweg in angenehmer Steigung. Nach knapp 100Hm entschieden wir uns für die Variante über die Rodelbahn (Forstweg) zur Schwarzenberghütte, um wiederum kurz vor dieser die Serpetinen über einen Wiesenhang abzukürzen und oberhalb wieder auf dem Forstweg zur Käseralpe zu queren. Ab jetzt verläuft der weitere Anstieg in einer prächtigen kupierten Mulde, die sich zwischen Hengst rechterhand und Laufbichel Kirche linkerhand bis zum Großen Daumen erstreckt.

Ein schmaler Durchlass erlaubt die latschenbewachsenen Durchsteigung der Steilstufe unterhalb der Gündleshütte, die man rechts liegen lässt. Im Anschluss folgt man einem langgezogenen Rücken im strukturierten Gelände immer nach Nord-Nord-West (immer leicht links) haltend und erreicht so eine flache Ebene (rechts kleiner zugeschneiter See) vor dem ungeheuer breiten Gipfelhang des Großen Daumens. Diesen ersteigt man mit einigen gemütlichen Serpetinen und gelangt so aufs wirklich sehr große Gipfelplateau mit beeindruckenden Tiefblicken nach Norden.

Das Versprechen besten Pulvers ohne Windeinfluss wurde auf den Tour in vollem Umfang eingelöst. Die - angesichts des nicht eingelösten "Einsamkeits-Versprechens" - zunächst bestehende Sorge, dass die besten Hänge schon völlig zerpflügt sein würden, bis wir uns an die Abfahrt machen würden (es waren insgesamt sicher 35 Leute auf dem Gipfel, von denen viele bereits früh von der Schwarzenberghütte losgezogen waren), löste sich jedoch alsbald in Wohlgefallen auf: Denn die breiten Hänge des Großen Daumens erlaubten uns - und auch noch einigen nach uns - First Tracks bis in den Talboden der Gündleshütte. Nein, da will man sich wirklich nicht beschweren!

Nachdem auch noch der Hang oberhalb der Käseralpe super Pulver mit Unterlage bot, trafen wir bzgl. der weiteren Abfahrt leider die nicht ganz so gute Entscheidung über die freien Hänge zum Engeratsgundhof abzufahren. Mangels Unterlage ein für Grasnarbe und Abfahrtsgerät leider eher zwiespältiges Vergnügen - die Querung zur Schwarzenberghütte ist aktuell daher in jedem Fall vorzugswürdig. Ab dem Engeratsgundhof lief es nach kurzer Laufstrecke dann auch mit dem Snowboard zügig hinab zum Radler im Giebelhaus.